Erklärung der Freisinger Bischofskonferenz - Herbstvollversammlung der bayerischen Bischöfe in Prag und Freising vom 5. bis 7. November 2013

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1. Treffen mit tschechischen Bischöfen

Erneut tagten die bayerischen Bischöfe im Rahmen ihrer Vollversammlung gemeinsam mit ihren tschechischen Mitbrüdern, dieses Mal im Kloster Brevnov in Prag. Auf Einladung von Erzbischof Kardinal Duka haben sie ihren freundschaftlichen Dialog vertieft, nachdem die tschechischen Nachbarn bereits an der vorangegangenen Frühjahrsvollversammlung im bayerischen Waldsassen teilgenommen hatten. Die Bischöfe sind sich bewusst, wie wichtig die Einigung und die Freundschaft zwischen den europäischen Völkern für eine friedvolle und gedeihliche Zukunft der Europäischen Union sind. Dies zeigt gerade die gemeinsame Geschichte von Tschechen und Deutschen, die einerseits von großem Leid geprägt ist, die zugleich aber auch den Weg zur Versöhnung weist. Die katholische Kirche hat in der Vergangenheit dazu beigetragen, Trennendes zu überwinden. Sie will heute und auch zukünftig einen Beitrag dazu leisten, dass ein christlich geprägtes Europa ein Beitrag zu einer besseren Welt sein kann. Um ihre Zusammenarbeit zu verstetigen, richten die Freisinger und die Tschechische Bischofskonferenz nun eine gemeinsame Kommission ein. Sie besteht aus dem Bischof von Regensburg, Rudolf Voderholzer, dem Bischof von Pilsen, Frantisek Radkovsky, dem Leiter des Katholischen Büros Bayern, Prälat Lorenz Wolf, sowie dem Generalsekretär der Tschechischen Bischofskonferenz, Tomas Holub. 
 

2. Katholikentag in Regensburg 2014

Der Bischof von Regensburg lädt alle Bischöfe, Pfarreien und Verbände zur Teilnahme am Katholikentag vom 28. Mai bis 1. Juni 2014 in Regensburg unter dem Motto „Mit Christus Brücken bauen“ ein. Mit dem Bischof von Regensburg unterstreicht die Freisinger Bischofskonferenz die Bedeutung des Katholikentags, aus dem gemeinsamen Glauben das Zeugnis der Christen in der Gesellschaft zu stärken und mitzuhelfen, das Gemeinwesen zukunftsfähig zu machen. Beim Besuch im Kloster Brevnov lud Bischof Voderholzer die tschechischen Bischöfe zum Katholikentag 2014 in Regensburg ein, insbesondere auch zur deutsch-tschechischen Wallfahrt am 31. Mai in Neukirchen beim Heiligen Blut, die aus Anlass und zum Dank für 25 Jahre friedliche Grenzöffnung stattfindet.


3. Asyl- und Flüchtlingspolitik

Die Freisinger Bischofskonferenz hat sich über die Situation in der Flüchtlings- und Asylpolitik in Bayern ausgetauscht. Sie begrüßt, dass die Staatsregierung den Umgang mit Asylbewerbern nun überprüft und erste Korrekturen vorgenommen hat. Gleichzeitig verweisen die Bischöfe darauf, dass eine humanitäre Flüchtlingspolitik eine europäische Aufgabe ist. Sie bitten die politisch Verantwortlichen, eine neue  gemeinsame Asylpolitik der Europäischen Union anzustreben, die  dem christlichen Menschenbild gerecht wird. Zugleich gilt es, in den Herkunftsländern Ursachen der Flucht zu bekämpfen und an einer gerechten Welt zu bauen. Seit Jahren engagiert sich die Caritas für Asylbewerber. Für diese wertvolle Arbeit danken die Bischöfe und ermutigen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihre Arbeit in der bewährten Weise fortzusetzen. In Absprache mit den Kommunen und Landkreisen bemüht sich die Kirche, da wo es möglich ist, geeigneten Wohnraum zu finden.
 

4. Vorbereitung der Sondersynode zur Situation von Ehen und Familien

Familien sind die Keimzelle der menschlichen Gesellschaft. Deshalb ist es besonders wichtig, die Situation der Familien immer wieder in den Blick zu nehmen. Die bayerischen Bischöfe begrüßen aus diesem Grund, dass der Heilige Vater im nächsten Jahr eine Sondersynode der Bischöfe zu diesen Fragen einberufen hat. Die Vorbereitung hat mit der Versendung eines Fragebogens bereits begonnen. Die angesprochenen Themen begleiten die bayerischen Bischöfe seit langer Zeit. Sie werden in ihren jeweiligen Diözesen die Fragen gemeinsam mit den Gremien und Verbänden in guter Weise bearbeiten, die Ergebnisse analysieren und in die Synode einbringen.  


5. Aufruf zur Pfarrgemeinderatswahl

Die bayerischen Bischöfe sind dankbar für das große Engagement der katholischen Laien. Zehntausende von Frauen und Männern setzen sich in den Pfarrgemeinderäten in ganz Bayern dafür ein, dass vor Ort Glauben gemeinsam erlebt und ein vielfältiges kirchliches Leben ermöglicht werden kann. Die Pfarrgemeinderäte unterstützen die Priester sowie die pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Seelsorge. Zudem geht von den katholischen Laien ein starker gesellschaftspolitischer Impuls aus, beispielsweise bei Aufbau und Durchführung von Nachbarschaftshilfen, bei der Gestaltung von Erwachsenenbildungsangeboten, im Engagement für die Entwicklungszusammenarbeit und für die Bewahrung der Schöpfung. In der Überzeugung, dass dieser  Einsatz der Laien ein großer Schatz für die Kirche und die Gestaltung ist, ermuntern die bayerischen Bischöfe die Gläubigen dazu, sich bei den anstehenden Pfarrgemeinderatswahlen am 16. Februar 2014 aufstellen zu lassen und auch in großer Anzahl von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen.
 

6. 100 Jahre Patrona Bavariae 

Zum vierten Mal laden die Bischöfe die Gläubigen im kommenden Jahr ein, in einer der bayerischen Diözesen zusammenzukommen und den Schutz der Gottesmutter zu erbitten. Sie hatten bei ihrer Vollversammlung im Herbst 2010 in Vorbereitung auf die 100-Jahrfeier  Patrona Bavariae 2017 beschlossen, die Gläubigen jährlich zum gemeinsamen Gebet und zur Wallfahrt einzuladen. Am 17. Mai 2014 findet unter dem Motto „Mit Maria unterwegs – einmütig im Gebet“ nun die zentrale Wallfahrt der bayerischen Bistümer nach Maria im Grünen Tal in Retzbach in der Diözese Würzburg statt. Nach dem Auftakt 2011 in Altötting waren die Bischöfe 2012 und Gläubigen im Erzbistum Bamberg und 2013 im Bistum Regensburg zu Gast. Die Abschlussveranstaltung wird im Jahr 2017 in München stattfinden.



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