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Epiphanias: Drei Könige am Nordseestrand

Die Langeooger Schiffskrippe

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Langeoog / Regensburg, 6. Januar 2025

Vom Bistum Regensburg aus ist es ein weiter Weg an die Nordsee. Wer aber zu dieser Jahreszeit dort ist, und zwar auf einer der Inseln, um sich die wilden Winterwinde um die Nase wehen zu lassen, der freut sich doppelt über ein Zeichen des reichen Glaubenslebens, so schön und herzerwärmend wie in der Oberpfalz. Denn zwischen den Dünen kurz hinter dem Nordseestrand, unverhofft: eine Nikolauskirche, und darin eine ganz besondere Epiphanie. Die Schiffskrippe auf Langeoog.

Die Idee ist wundervoll. Ein altes Modellboot lag schon seit Jahren unbenutzt in der katholischen Nikolauskirche am Ortsrand des Ortes Langeoog auf der gleichnamigen ostfriesischen Insel auf einem Mauervorsprung, oben, über einer der Türen. Vielleicht hatte es sich um eine Arche Noah gehandelt, vielleicht sollte es auch die Darstellung eines Fischerboot sein. Dort oben entdeckte jedenfalls die Pastoralrefentin Susanne Wübker, die gute Seele der kleinen katholischen Gemeinde auf der Insel, den alten Kahn. Im Laufe des Jahres 2016 muss das gewesen sein. Sie nahm eíne Leiter zur Hand, stieg hinauf und besah sich das gute Stück etwas genauer. „Eine Schiffskrippe, das wär's!“ – der Gedanke kam spontan. Die freiwillige Feuerwehr half dann sehr gerne, den Kutter sicher auf dem Kirchenboden abzuseilen.

Gesagt, getan. Zur Weihnacht 2017 konnten die großen und kleinen Kinder auf Langeoog erstmals die Schiffskrippe bestaunen. Mit Maria, Joseph, natürlich dem Kind, Ochs, Esel und den Fischersleuten, ohne die hier, in Hörweite der brausenden Nordseewellen, eine Weihnachtsgeschichte nicht komplett ist. Bereits am Heiligen Abend lassen sich die Heiligen Drei Könige blicken, zunächst sind sie aber noch sehr weit weg vom eigentlichen Geschehen. In diesem Jahr standen sie auf der Windtruhe der Orgel, bereits eifrig auf der Suche nach dem Kind. Nach und nach wanderten sie durch die ganz Langeooger Nikolauskirche bis in den Altarraum, erreichten den Ambo. Am 4. Januar kamen sie am Weihnachtsbaum vorbei, unter dem einige Hirten mit ihren Schafen lagerten, die in der Heiligen Nacht natürlich schon an der Schiffskrippe gewesen waren und die ihnen daher zuverlässig den Weg weisen konnten.

Heilige Drei Könige: Langeoog

4. Januar 2025: Die Hirten weisen den Heiligen Drei Königen den Weg zur Krippe in der Nikolauskirche auf Langeoog.

Schiffskrippe, Langeoog, 6. Januar 2025.

Der Krippenkahn in der Nikolauskirche auf Langeoog, gehalten in den Farben Frieslands: Blau und Rot der Schiffsrumpf, Schwarz die Kajüte. Davor, auf Stroh gebettet, das Jesuskind. Im Vordergrund, am 6. Januar pünktlich anbetend: die Heiligen Drei Könige.

Auch in diesem Jahr war es pünktlich am 6. Januar soweit. Die Heiligen Drei Könige kamen in der Langeooger Niklolauskirche bereits frühmorgens an dem Schifflein an, auf dem nach ostfriesischer Lesart und Überlieferung das Christkind geboren worden ist. Deutlich kann man's erkennen. Das heilige Paar, die Krippe, der Esel. Hinter der Kajüte ein Ochse, und natürlich waren die Fischer da. Die Hirten dürfen nicht fehlen, gewiss, aber eigentlich müssen es die Fischer gewesen sein, auf Langeoog weiß man's ganz sicher, die zuerst an der Krippe waren. Und auch zur Ankunft der drei Könige sitzt einer von ihnen mittschiffs, um den Christuskind immer genügend Fische anbieten zu können. Sein Gehilfe, der Fischerjunge, hat sogar eine ganze Kiste mit Fisch dabei. Keinesfalls fehlt übrigens die Menge der himmlischen Heerscharen, die das neugeborene Kind loben und preisen. In der Langeooger Darstellung werden sie durch einen Vertreter symbolisiert, der hoch oben auf dem Mast des Krippenkahnes erschienen ist. Und so wird das auf Langeoog hoffentlich noch lange bleiben, Jahr für Jahr.

Matthäus 2, Vers 1 – 12

1 Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Könige aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: 2 Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten. 3 Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem, 4 und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. 5 Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten: 6 „Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.“ 7 Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, 8 und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr's findet, so sagt mir's wieder, daß auch ich komme und es anbete. 9 Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. 10 Als sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut 11 und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und (a) schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. 12 Und Gott befahl ihnen im Traum, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren; und sie zogen auf einem andern Weg wieder in ihr Land.

Text: Sebastian Sigler



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