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Entwicklung & Elemente der Liturgie, Teil 11
Die Heilige Messe: Die Kommunion
Regensburg, 1. Dezember 2025
Nach dem Ende des Hochgebetes beginnt die Kommunionfeier. In der alten Kirche dürfte sich die Kommunion unmittelbar an das Hochgebet angeschlossen haben; im Lauf der Zeit haben sich aber mehrere Riten und Gebete hierzu entwickelt.
Zunächst betet die Gemeinde das Vaterunser. In Rom hat sich der Ort des Vaterunsers unter Papst Gregor dem Großen etabliert, der das Gebet – anders als in einigen östlichen Liturgien – unmittelbar nach dem Hochgebet sprechen ließ. Er scheint dabei ein anderes Gebet abgeschafft und durch das Vaterunser ersetzt zu haben. Welches Gebet, kann man fragen, sollte die Gemeinde denn vor der Kommunion beten, wenn nicht das Gebet des Herrn? Dabei kann besonders auch die Vaterunser-Bitte um das tägliche Brot auf die Feier der Eucharistie bezogen werden. Nur in der Heiligen Messe ist nach der letzten Bitte der sogenannte „Embolismus“ gebräuchlich, den allein der Priester spricht: „Erlöse uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen…“. Das Vaterunser ist ein Kommuniongebet für die ganze Gemeinde, das auf den Empfang der heiligen Eucharistie vorbereiten soll.
Der rechte Ort für den Friedensgruß
Auf das Vaterunser folgt der Friedensgruß. Viele Liturgien kennen einen solchen Friedensgruß noch im Rahmen der Gabenbereitung. Sie beziehen sich damit auf ein Wort Jesu: „Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe!“ (Mt 5,23-24). Die römische Liturgie kennt den Friedensgruß nicht an dieser Stelle, sondern vor der Kommunion. Sie bringt damit zum Ausdruck, dass der Empfang von Leib und Blut Christi „communio“ stiftet – Gemeinschaft der Christen mit ihrem Herrn und untereinander. Entsprechend bezieht sich das einleitende Gebet des Priesters zum Friedensgruß auch nicht auf das Gebot der Versöhnung vor dem Opfer, sondern auf die Botschaft des Auferstandenen: „Der Herr hat zu seinen Aposteln gesagt: Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“ Unter Papst Benedikt XVI. wurde jedoch die Frage wieder gestellt, ob nicht eine Verlegung des Freundesgrußes vor das Hochgebet sinnvoll sein könnte.
Das Brechen des Brotes
Nach dem Friedensgruß bricht der Priester die Hostie. Jesus brach im Abendmahlssaal das Brot (vgl. u.a. Mt 26,26). Noch in den ersten Jahrhunderten war das Brechen des Brotes schlicht eine Notwendigkeit: Wo für die Feier der Eucharistie ein großes Brot verwendet wurde, musste es zwangsläufig geteilt oder gebrochen werden, um an die anwesenden Gläubigen verteilt werden zu können. Im Lauf der Zeit etablierte sich in der katholischen Kirche aber nicht nur die Verwendung ungesäuerten Brotes für die Feier der Eucharistie, sondern auch die bis heute gebräuchlichen kleinen Hostien. Diese sind so klein, dass sie eigentlich nicht mehr gebrochen werden müssten, jedoch hat die Kirche an der Brechung festgehalten, weil sie sich damit auf das Handeln Jesu im Abendmahlssaal bezieht. Gleichzeitig hat die Teilung auch einen symbolischen Gehalt. Der Apostel Paulus schreibt: „Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi? Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben Teil an dem einen Brot.“ (1 Kor 10,16-17). Alle Christen haben Teil an dem einen Brot. In der alten Kirche wurde das schon daran deutlich, dass tatsächlich nur ein großes Brot für die Eucharistie verwendet wurde. Heute ist das noch angedeutet, wenn eine Hostie gebrochen wird: Alle essen von derselben Eucharistie.
Begleitet wird die Brechung des Brotes vom „Agnus Dei“. Früher konnte die Teilung des Brotes erhebliche Zeit in Anspruch nehmen, sodass währenddessen das Agnus Dei gesungen wurde: „Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt.“ Der Anruf Jesu als „Lamm Gottes“ geht auf die Taufe des Herrn zurück. Johannes der Täufer ruft: „Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!“ (Joh 1,29). Den ersten beiden Zurufen – „erbarme dich unser“ – wurde später die Bitte um den Frieden hinzugefügt.
Die Vermischung von Leib und Blut
Nun gibt der Priester einen kleinen Teil der Hostie in den Kelch. Der Ursprung dieses Ritus ist nicht leicht auszumachen und dürfte sich aus einer Vielzahl verschiedener Bräuche entwickelt haben. Zunächst war es in Rom üblich, dass der Papst einen kleinen Teil des eucharistischen Brotes aus seiner Eucharistiefeier in seine Gemeinden schickte. Auf diese Weise sollte die Verbundenheit der Kirche gerade durch die Feier der Eucharistie zum Ausdruck gebracht werden. In den Gemeinden wurde diese vom Papst empfangene Hostie in den konsekrierten Wein gegeben, um so die Verbundenheit mit dem Papst auszudrücken. Diesen Brauch scheint dann auch die päpstliche Liturgie übernommen zu haben. Eigentlich ist es nicht notwendig, dass der Papst die Verbundenheit mit sich selbst zum Ausdruck bringt. Deshalb wurde nun ein Teil des eucharistischen Brotes von der letzten Eucharistiefeier in den Kelch gegeben. So sollte die Verbundenheit der Messfeiern untereinander zum Ausdruck gebracht werden. Später deutete man diesen Ritus vor allem als Zeichen der Einheit: Brot und Wein sind Leib und Blut Christi; es handelt sich nicht um verschiedene Sakramente – beide bilden eine Einheit, symbolisiert durch die im Kelch versenkte Hostie.
Jesu Leben für uns
Unmittelbar vor der Kommunion zeigt der Priester der Gemeinde ein Stück der nun gebrochenen Hostie. Abermals wird das Wort aus dem Johannesevangelium aufgenommen, wenn der Priester spricht: „Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt.“ Die Gemeinde antwortet nun mit einem Gebet, das sich ebenfalls an der Heiligen Schrift orientiert: „Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ (vgl. Mt 8,8). Dieses Gebet soll auf die nun folgende Kommunion vorbereiten. Die Gläubigen treten zum Altar hinzu und empfangen dort den Leib Christi. Die ganze Messfeier vergegenwärtigt das Geschehen des Abendmahlssaales, in dem Jesus seinen Leib und sein Blut, seine ganze Existenz hingibt. Wir sind berufen, an diesem Opfer teilzuhaben: Sein Leib und sein Blut werden in der Eucharistie auch für uns hingegeben.
Text: Benedikt Bögle
(SCC)
Weitere Infos
In unserer Reihe Entwicklung und Elemente der Liturgie finden Sie weitere Beiträge zum Thema.




