News Bild Engagiert für das Leben: Zusammenhalt gestalten - Zentrale Eröffnungsfeier für das Bistum und den Evangelischen Kirchenkreis Regensburg

Engagiert für das Leben: Zusammenhalt gestalten - Zentrale Eröffnungsfeier für das Bistum und den Evangelischen Kirchenkreis Regensburg

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„Ich bin tief beeindruckt, was ihr uns da vor Augen geführt habe und unseren Ohren geboten habt“ sagte Domkapitular Prälat Peter Hubbauer bei der Eröffnung der „Woche für das Leben“ an der Papst-Benedikt-Schule, dem Förderzentrum für Körperlich Behinderte, in Straubing . Er war als Leiter des Seelsorgeamtes Regensburg gekommen, um hier die zentrale Veranstaltung des Bistums mit dem Evangelischen Kirchenkreis Regensburg mit einem Gottesdienst, einem Stehempfang und Darbietungen zu feiern. Die Projekte und Beiträge zeigten, wie selbstverständlich die Inklusion mit Verbindungen zwischen der Papst Benedikt Schule als Schule für Körperbehinderte, mit der Mädchenrealschule und dem Gymnasium der Ursulinenschulstiftung sowie der Jakob Sandtner Realschule seit vielen Jahren bestens funktioniert und gelebt wird.

Als Hausherr sprach Sonderschulrektor Klaus Welsch ein herzliches Willkommen an die Gäste, Schüler und Schülerinnen. Vorbereitet worden war die Veranstaltung in enger Zusammenarbeit mit dem Seelsorgeamt Regensburg unter Leitung von Prälat Peter Hubbauer, Josef Kratschmann und Diakon Sebastian Aichner, dem Evangelischen Kirchenkreis Regensburg mit Reginonalbischof Hans-Martin Weiss und Pfarrerin Elke von Winning, dem Diözesankomitee Regensburg mit Edmund Speiseder sowie Schulleiter Klaus Welsch, seinen Mitarbeiterinnen und den zuständigen Kooperationspartner der Schulen. „Schön dass alle da sind“ meinte dann auch Pfarrerin Elke von Winning, die den ökumenischen Wortgottesdienst mit einer Vorstellungsrunde zwischen den Sitznachbarn eröffnete. Das gemeinsame Halleluja begrüßte Gott in der Mitte der Gottesdienstgemeinde. Elke von Winning erinnerte, dass jeder ein unverwechselbares Original Gottes sei mit Stärken und Schwächen und einem weichen, mitfühlenden Herz. „Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte“ trug Diakon Sebastian Aichner aus dem Evangelium vor. Domkapitular Peter Hubbauer berichtete von einer Reise, in der er auffällig viele Menschen mit Handicap beim Arbeiten gesehen hat. Darunter auch ein Ober im Hotel. „Und die ganze Reisegruppe hatte Freude daran, dass er seinen Job gut machen kann“. Den Zusammenhalt engagiert gestalten mit Integration und Inklusion sei möglich, wenn eine Gemeinschaft gebildet werde aus Behinderten und Nichtbehinderten. Hubbauer erzählte die Geschichte vom Blinden und vom Lahmen, die beide über ihr Lebensschicksal klagten, allein im Wald „festzusitzen“, weil der eine den Weg nicht sehen kann und der andere zwar sieht, aber nicht gehen kann. Die rettende Idee war: Der Blinde trägt den Lahmen auf dem Rücken und dieser sagt ihm jeden Schritt des Weges, so würden sie gemeinsam aus dem Wald rausfinden. „Zusammenhelfen, dann wandelt sich vieles im Leben zum Besseren. Nicht jeder muss alles können“ betonte der Domkapitular und meinte, dass diese gegenseitige Hilfe bei Christen eigentlich gar nicht im Gesetzt stehen müsse. „Zusammenhalt gestalten“ kam beim Gottesdienst gut heraus, denn die Lehrergruppe der Papst Benedikt Schule und der Mädchenrealschule der Ursulinenschulstiftung hatten den musikalischen Part übernommen. Und mit mehreren „Mit-Mach-Songs“ wurden alle Gottesdienstfeierenden miteinbezogen.

Die gute, herzliche Gastfreundschaft an der Papst-Benedikt-Schule (PBS) spürten alle Gäste beim Stehempfang, bei dem die „Catering-Gruppe“ besten Service lieferte und für das leibliche Wohl sorgte. So gestärkt ging es in der Turnhalle weiter mit den unterschiedlichen Darbietungen. Sonderschulrektor Klaus Welsch lobte die vielen Projekte, die hier an der Schule gemeinsam mit den „Nachbarn“ gemacht werden: der Mädchenrealschule (MRU) und dem Gymnasium der Ursulinen sowie der Jakob-Sandtner-Realschule. Alle drei Schulen unterhalten langjährige Kooperationen und Partnerschaftsprojekte, wie das „Na und“ der Knabenrealschule im sportlichen Bereich. Und so wurden einige Werke der langjährigen Kooperation vorgestellt. Die Musiktheaterkooperation zwischen der 6c MRU und der Klasse 7 PBS mit 46 Schülern, die sich jede Woche einmal gemeinsam zur Singstunde treffen, zeigte Kostproben aus „Briefe an meine kranke Freundin Lilly“ mit Singen, Tanzen und gemalten Bühnenbildern. Der „inklusive Rollitanz“ zwischen Schülern der PBS und dem Ursulinengymnasium, die seit Jahren im sozialwissenschaftlichen Zweig zusammenarbeiten, begeisterte die Zuschauer. Nachdenklich stimmte dagegen die hervorragend präsentierte Schilderung von Helena und Corinna aus der Q 12 des Ursulinengymnasiums „Leben mit Behinderung“ mit der Präsentation über einen erlebten Rollitag und seinen Problemen, sowie dem Interview mit Pascal, der täglich auf den Rollstuhl angewiesen ist. Lebhaft erzählten die angehenden Abiturientinnen vom Besuch des BVS-Sportfestes, dem Spielenachmittag, dem Abschlussfest, dem Basteln mit Ton oder „einfach dem miteinander Reden und Erfahrungen austauschen“. Ein großes Dankeschön sprach Domkapitular Hubbauer und lobte die „ganz tollen Beiträge“, bei denen man hervorragend sah, wie hier aufeinander zugegangen wird und vieles gemeinsam gestaltet wird. „Besonders hat mich gefreut, dass dies nicht für einen Tag wie diesen war, sondern die Verbindungen das ganze Jahr gelebt und gepflegt werden“, so Hubbauer der abschließend darauf hinwies: „Die Würde und der Wert des Menschen ist immer gleich. Und das habt ihr hervorragend herausgestellt“. Den lustigen Abschluss des Tages bildete die KIWIDO-Gruppe mit dem Tanz der bänderschwingenden Sandsäckchen und der Integration der Gäste, wobei Domkapitular Peter Hubbauer als „echtes Naturtalent“ entdeckt wurde. Blumen gab es für die Lehrkräfte, die sich seit vielen Jahren um die Inklusion in den Schulen bemühen: Claudia Höhendinger, Maria Siegmund, Helga Willberg und Doris Hartl.



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