„Elisabeth von Thüringen - ein großes Vorbild gelebter Nächstenliebe“
(pdr) Anlässlich des 800. Geburtstages der Pfarrpatronin hat Bischof Gerhard Ludwig Müller am vergangenen Sonntag in der Weidener Kirche St. Elisabeth ein Pontifikalamt gefeiert. In seiner Predigt beglückwünschte Bischof Gerhard Ludwig die Pfarrei dazu, dass sie Elisabeth von Thüringen ihre Patronin nennen darf. Schon in jungen Jahren habe sich die Heilige trotz der Zeitumstände „pragmatisch und bestimmend“ über die Standesgrenzen hinweggesetzt und an den gesellschaftlichen Zuständen bewusst Kritik geübt. „In ihrer selbstlosen Liebe hat sich die heilige Elisabeth den Armen, Kranken und Einsamen zugewandt und ihnen Liebe, Achtung und Ehre entgegengebracht“, so Bischof Gerhard Ludwig. „In den Armen und Entstellten begegnen wir Jesus Christus, der die Schranken zwischen arm und reich, gesund und krank aufhebt und uns zueinander führt hinein in die Familie Gottes.“
Unter dem Einfluss politischer Interessen früh verheiratet, war Elisabeths Ehe „von persönlicher Hingabe und Liebe geprägt“ und somit ein „Vorbild für die christliche Ehefrau und Mutter, die sich ganz ihrer Aufgabe widmet“. Dadurch werde gezeigt, „dass wir Menschen erst vollkommen sind, wenn wir selber Liebende werden“, so der Bischof. In vorbildhafter Nächstenliebe und selbstloser Hingabe ging Elisabeth nach dem Tod ihres Mannes schließlich den Weg der freiwilligen Armut.
Bischof Gerhard Ludwig appellierte an die Gläubigen, dem Vorbild Elisabeths folgend gegenüber dem Zeitgeist kritisch zu sein und sich nicht am „karriereverhafteten trügerischen Reichtum“ zu orientieren. Vielmehr solle man den Mitmenschen ein Zeugnis dafür geben, dass sich jeder, der sich selbst verschenkt, in Gott wiederfindet.