Ein Zeichen für die Menschen in der Region - Bischof Voderholzer weiht die neue Kirche des Exerzitienhauses Johannisthal
Wie ein Dorf ist die Anlage des umgebauten Exerzitienhauses Johannisthal bei Windischeschenbach gegliedert: Um den offenen Platz herum gruppieren sich Kirche, Speisesaal und Wohntrakte sowie Veranstaltungsräume. Der Regensburger Bischof Voderholzer war am Sonntagvormittag nach Windischeschenbach gekommen, um erstmals die Weihe einer Kirche vorzunehmen. Patron der neu errichteten Kapelle in Johannisthal ist der heilige Johannes den Täufer. Gesegnet wurde auch das Exerzitienhaus. Vor sieben Jahren waren die Planungen zu dem geistlichen Zentrum des Bistums Regensburg in der nördlichen Oberpfalz angelaufen. Die Diözese setzt damit bewusst ein Zeichen für die Menschen in der Region.
Andreas Meier, Landrat des Landkreises Neustadt an der Waldnaab, sprach von einer „ganz tollen Einrichtung“. Als Bürgermeister von Windischeschenbach hatte er die Planung und Bau über Jahre hinweg begleitet. „Das Geld ist gut angelegt, weil es den Menschen zugutekommt“, sagte der Landrat weiter. Alois Sattler, Finanzdirektor des Bistums, erklärte: „Hier wurde solide und gut gebaut.“ Außerdem sprach er von einer „großen Investition der Diözese“. In das Haus und die Kirche wurden über 17 Millionen Euro investiert. 14 Menschen haben hier eine Anstellung.
Nicht nur die Anordnung im Stil eines Dorfes der Oberpfalz verdeutlicht die Verbundenheit mit der Region. Ein Großteil der Baumaterialien wie der Granit und das Holz kommen aus der Gegend. Geachtet wurde vor allem auf eine gute Energiebilanz, ein Nebenarm der Waldnaab betreibt das hauseigene Wasserkraftwerk. Das Haus liegt im Naturschutzgebiet des Waldnaabtales. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war die Anlage eine Glasschleife gewesen.
„Heute kommen Menschen hierher, die intensiver begleitet werden wollen, weil sie vielleicht mehr Fragezeichen haben, was ihren persönlichen Lebensweg angeht, weil sie sich intensiver mit Gott auseinander setzen wollen, weil sie auf der Suche sind“, sagte der für die Einrichtung zuständige Regensburger Domkapitular Msgr. Thomas Pinzer. In seiner Predigt hatte Bischof Voderholzer von den Vorzügen eines solchen abgeschiedenen Ortes gesprochen: „Man kann sich auf das Wesentliche konzentrieren.“ Außerdem werde durch die umgebende Natur und die Schöpfung Gottes Nähe erfahrbar. In den neuen Altar hatte der Regensburger Bischof Reliquien des heiligen Wolfgang, des heiligen Johannes Paul II., der heiligen Anna Schäffer aus Mindelstetten sowie des seligen Paul Josef Nardini eingesetzt. Ein Schwerpunkt des geistlichen Hauses wird die Seelsorge und Begleitung der Eheleute sein.