„Ein unglaublicher Moment, den Raum wahrzunehmen und die Aussichten zu spüren mit der Kirche im Zentrum“ - Richtfest für die künftige Seele und Dorfmitte des Exerzitienhauses Johannisthal
Bereits seit 2007 laufen die Planungen zur Modernisierung und Erweiterung des Exerzitienhauses Johannisthal, seit Frühjahr 2010 die Bauarbeiten. Eine weitere wichtige Etappe konnte am 18. November vollzogen werden: Nachdem der erste Bauabschnitt bereits im Sommer 2012 vollendet wurde, konnte jetzt Richtfest für den seit Sommer 2012 laufenden zweiten Bauabschnitt gefeiert werden – im Rohbau der imposanten Kapelle, die den Mittelpunkt des Dorfes und des dann neu gestalteten Exerzitienhauses bilden wird.
Der erste Bauabschnitt (Frühjahr 2010 bis Sommer 2012) umfasste den Abbruch des Trafogebäudes, den Umbau und die Erweiterung des Gästehauses (Haus 4), den Umbau des Seminarhauses (Haus 3), des Turbinenhauses und des Brückengebäudes. Im Rahmen des seit Sommer 2012 laufenden zweiten Bauabschnittes wurde das bestehende Haus 2 (Mensa, Küche, Eingangsbereich, Kapelle) abgebrochen, dafür entsteht ein neues Haus, das über ein Treppenhaus mit dem bestehenden Haus 1 verbunden wird. Dieses Haus 1 wird umgebaut und an der Nordseite erweitert. Den Mittelpunkt des kleinen Dorfes wird künftig die neue Kapelle bilden.
Hier, d.h. im Rohbau der Kapelle, versammelten sich die Gäste der Richtfestfeier. Der Direktor des Hauses Manfred Strigl stellte in seiner Begrüßung die Planungs- und Bauarbeiten in einen geistig-geistlichen Kontext. „Es ist wunderbar und etwas Besonderes, an einer Kirche mitarbeiten zu dürfen“, meinte er, denn Gott sei die „Seele, die Mitte all unseres Tuns“. Sein Dank galt zu allererst den Bauarbeitern mit Vorarbeiter Norbert Stangl an der Spitze, die „fleißig, umsichtig und mit ganzer Kraft“ tätig waren, oft sogar samstags. Anerkennung zollte er auch dem Architekturbüro Brückner & Brückner. „Der Grundriss und der Aufbau der Kapelle zeigt, wohin es uns ziehen soll – in die Höhe, aber auch mit den Füßen am Boden verankert“, so Direktor Strigl. Sein Gruß und Dank galt ferner allen weiteren beteiligten Firmen, der Bischöflichen Finanzkammer und Administration, vertreten durch Administrator Harald Eifler, sowie Schwester Oberin Noemi Leitl und allen Mitarbeitern des Hauses, die seit zweieinhalb Jahren mit den Beeinträchtigungen durch die Baumaßnahme zurechtkommen müssen. Anlässlich des Erreichens dieser „Bergetappe“ wünschte der Chef des Hauses, dass die Baumaßnahme zeitgemäß fertiggestellt wird.
Den Zusammenhang von Architektur und Leben stellte Christian Brückner in den Mittelpunkt seines Grußwortes: „Als mein Bruder und ich vor sechs Jahren von Falkenberg durchs Waldnaabtal nach Johannisthal gewandert sind hatten wir ein Gefühl, dass hier etwas ganz besonderes entstehen kann.. „Es folgten intensive Jahre der Planung“, blickte Christian Brückner auf die Zeit von 2007 bis 2010 zurück und nannte die bisherigen Spatenstiche, Richtfeste und Einweihungen. „Es ist ein unglaublicher Moment, heute hier dazustehen, den Raum wahrzunehmen und die Aussichten zu spüren mit der Kirche im Zentrum“, beschrieb er seine Eindrücke von diesem künftigen Ort der Begegnung. Auch sein Dank galt vor allem den Vertretern des Bistums, seine Anerkennung den fast ausschließlich aus der Region stammenden Baufirmen, die „meisterlich gearbeitet“ hätten, und natürlich dem Team des eigenen Büros.
Auf die Bedeutung des Hauses und seiner Angebote als Rückzugsmöglichkeit bei Hektik und Stress, um zur Ruhe zu kommen und zu sich selbst zu finden, ging Administrator Eifler in seiner Ansprache ein. Auch er dankte den Firmen und verband dies mit dem Wunsch, „dass die Baustelle unfallfrei und zügig weitergeführt“ werde. Nach den Grußworten versenkten Direktor Manfred Strigl, Administrator Harald Eifler, die Architekten-Brüder Christian und Peter Brückner sowie Bischöflicher Baudirektor Paul Höschl die Kapsel, in der sich die Chronik des Hauses, die Pläne, eine Tageszeitung und eine Münze befinden, in dem dafür vorgesehenen Loch. Dieses mauerten sie später dann auch gemeinsam ein.
Der traditionelle Richtspruch oblag Zimmer- und Maurermeister Anton Schatzberger. „Die Kirche sorgsam ausgeführt, die jetzt diesen Ort hier ziert, wächst als ein schlichtes Gotteshaus, symbolisch über sich hinaus“, deutete er die Größe des Gebäudes an. Gefallen fand er am Baustoff Holz, den drohenden Klimawandel erwähnte er ebenso. „Gott halte über ihn die Hand, bewahre ihn vor Sturm und Brand, beschütze ihn mit seinen Gnaden, auch vor so manchen andren Schaden“, lautete die Segensbitte, die der Handwerker mit einem Glas Wein vertiefte, während der Kran die Richtfestkrone nach oben hievte. Den richtigen Segen mit Weihwasser freilich erhielt das Gebäude im Rohbau dann noch von Direktor Strigl, verbunden mit dem Lied „Lobet den Herren“ sowie dem „Vater unser“ und „Gegrüßt seist du, Maria“. Und wie es der Brauch ist, beschloss ein ordentliches Richtfestmahl die Feier.
(Hinweis: Quelle Foto Startseite: Brückner&Brückner Architekten)