News Bild „Ein steinerner Zeigefinger zum Himmel“ – Bischof Rudolf Voderholzer segnet neu gestalteten Kirchturm in Kemnath am Buchberg

„Ein steinerner Zeigefinger zum Himmel“ – Bischof Rudolf Voderholzer segnet neu gestalteten Kirchturm in Kemnath am Buchberg

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„Es ist eine echte Freude, dass der Kirchturm wieder neu erstrahlt und in der Nacht weithin leuchtet.“ Mit diesen Worten hat Bischof Rudolf Voderholzer seine Begeisterung über die gelungene Neugestaltung des Kirchturms der Pfarrkirche St. Margareta in Kemnath am Buchberg ausgedrückt. Nach einer Adventsandacht am frühen Abend des ersten Adventssonntags segnete der Oberhirte den Kirchturm.

Nach dem musikalischen Empfang hieß Kirchenpfleger Anton Gebert vor dem Gotteshaus den hohen Gast sowie die Vertreter der an der Planung und am Bau beteiligten Firmen willkommen. „Sie gaben den Anstoß für die Renovierung der Kirche“, erinnerte Gebert an die Feststellung Bischof Voderholzers bei dessen Besuch am Pfingstmontag 2015 zum damals 50. Pfingstritt. Bereits kurz darauf nahm das Bischöfliche Baureferat Kontakt auf, schon am 14. Juli 2015 war der Erstbesuch, sodass die Gesamtbaumaßnahme starten konnte.

Bei der Andacht erinnerte auch Bischof Voderholzer an seinen Besuch vor vier Jahren. „Ich freue mich, ein wenig das Projekt Kirchensanierung mit auf den Weg gebracht zu haben. Wir wollen unsere Kirchen in einem guten Zustand erhalten“, so der Oberhirte. Feierlich entzündete er die erste Kerze des Adventskranzes sowie die übrigen Altarkerzen.

Kirchen mit ihren Türmen gehören zur bayerischen Heimat

Angetan war er dann in seiner Predigt auch von den Apostelkerzen, die hier jeweils mit Bildern bzw. Symbolen zu den einzelnen Aposteln versehen sind. „Die Kirchen mit ihren Türmen gehören zur bayerischen Heimat und geben Orientierung. Sie sind ein steinerner Zeigefinger zum Himmel – und eine stille Predigt. Die Türme verweisen in die Wirklichkeit Gottes“, führte Bischof Rudolf aus. Und er zitierte in diesem Kontext die Passage des Liedes „Gehet nicht auf in den Sorgen dieser Welt“. Er wies auch auf das kürzlich gefeierte 150-Jahr-Jubiläum der Regensburger Domtürme hin. „Gottes Wirken festmachen am Himmel – das ist die Botschaft des Advents“, konkretisierte der Oberhirte, wobei es auch darum gehe, im Advent Glaube, Hoffnung und Liebe neu zu entflammen – diese Tage also sehr ernst zu nehmen. Angesichts des adventlichen Hausgottesdienstes betonte er auch die Bedeutung der Hauskirche als Basis für die Pfarrgemeinde und ermunterte dazu, „die guten Traditionen des Advents zu pflegen“. Schließlich nannte er die vielen Unterschiede zwischen Bischof Nikolaus und dem Weihnachtsmann. „Bischof Nikolaus bereitet die Herzen auf die Ankunft Christi vor“, fasste Bischof Voderholzer diesen Aspekt zusammen. Mit dem Dank an alle an der Turmneugestaltung beteiligten Gremien, Firmen und Spender schloss Dr. Voderholzer die Ansprache.

Neuer Kirchturm nach historischem Vorbild

Nach der Andacht spendete er dem Turm den dreifachen Segen und setzte durch den Druck auf einen Schalter die Bestrahlung der Kirche in Gang. Die Neugestaltung des Kirchturms ist ein Teil der umfangreichen Sanierung der Kirche St. Margareta. Aber warum wurde der Kirchturm überhaupt saniert? Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Kemnath am Buchberg bombardiert und dabei auch die Pfarrkirche getroffen. Mitte der 1950er-Jahre wurde dem Kirchturm ein einfaches Dach aufgesetzt, das aber den sonstigen Proportionen nicht entsprach. Es sollte nun – im Rahmen der Gesamtrenovierung des Gotteshauses – eine neugestaltete, an das historische Vorbild angelehnte Turmspitze entstehen. Die Renovierung bzw. Neugestaltung des Turms startete nach Erfassung des Zustandes und Planungen im März 2019. Vor allem ging es um die Restaurierung und Vergoldung des Turmkreuzes, die Umgestaltung des Turmhelmes, die Instandsetzung der Außenfassaden, Turmaufgänge und Turmuhr-Zifferblätter und um die Elektroinstallation des Glockenstuhls. Tragwerksplaner Konrad Kraus freute sich in seinem Grußwort über die Einhaltung der vorgesehenen Kosten und den unfallfreien Ablauf der Baumaßnahme. Zum Abschluss dankte Pfarrgemeinderatssprecher Willi Wiedenbauer dem Bischof für die Segnung und lud zur adventlichen Begegnung vor der Kirche ein.

Corpus-Christi-Bruderschaft spendete 3000 Euro

Die Kosten für die Gesamtmaßnahme liegen bei ca. 576.000 Euro, der Turm schlägt mit 430.000 Euro zu Buche. Die Diözese fördert das Projekt mit 239.900 Euro, 16.000 Euro kommen von der Stadt Schnaittenbach. Besonders freute sich Kirchenpfleger Gebert über Spenden in Höhe von 65.000 Euro – am Tag der Segnung gingen 3000 Euro von der Corpus-Christi-Bruderschaft ein, speziell für die Renovierung des Turmkreuzes.

Fotos: Markus Bauer



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