News Bild Ein Plädoyer für ein „Alter in Würde“ – Woche für das Leben

Ein Plädoyer für ein „Alter in Würde“ – Woche für das Leben

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Vom 11. bis zum 16. April findet  im Bistum Regensburg die  „Woche für das Leben“ statt. Das Motto der diesjährigen Aktionswoche lautet „Alter in Würde“.

Vor 25 Jahren wurde auf Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) zum ersten Mal die  „„Woche für das Leben“ ausgerufen. Damals wollten die Initiatoren in besonderer Weise auf den „Schutz des ungeborenen Lebens“ – so lautete auch der Titel der ersten „Woche für das Leben“ – aufmerksam machen. Diese erste Aktionswoche setzte den Beginn einer bis heute einzigartigen Initiative in Westeuropa. Bereits 1994 schloss sich der Rat der evangelischen Kirche in Deutschland dieser Aktion an. Seit 1991 wird in jedem Jahr eine „Woche für das Leben“ durchgeführt. Mittlerweile nehmen Kirchengemeinden, Einrichtungen und Verbände in 27 Bistümern und 23 evangelischen Landeskirchen daran teil.

Beim Pressegespräch im Caritas-Altenheim Friedheim in Regensburg erklärte Christoph Braun, Leiter der Fachstelle Seniorenpastoral im Bistum Regensburg, dass die Kirchen mit der „Woche für das Leben“ einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens leisten wollten. „Indem die Aktion auf die vielfältigen Gefährdungen des menschlichen Lebens hinweist, will sie Menschen in Kirche und Gesellschaft für die Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit menschlichen Lebens in allen seinen Phasen sensibilisieren“, sagte Braun. Damit ergäben sich eine ganze Reihe von Themen, wie der Umgang mit behinderten, kranken oder pflegebedürftigen Menschen, die Schaffung einer kinderfreundlichen Gesellschaft, der besondere Schutz des ungeborenen Lebens, Fragen der Bioethik, Chancen und Grenzen der modernen Medizin, die Bewahrung der Schöpfung oder der Schutz von Ehe und Familie.

In diesem Jahr steht die Wertschätzung des Lebens im Alter im Mittelpunkt der Aktionen. In vielen katholischen und evangelischen Kirchengemeinden und den kirchlichen Einrichtungen in ganz Deutschland finden während der „Woche für das Leben“ Aktionen und Veranstaltungen zu diesem Thema statt. „Sie bilden ein Forum des Austausches und sind zugleich als klare Meinungsäußerung der Kirche zu verstehen“, so Braun. 

Den Beginn der "Woche für das Leben" bildet auch in diesem Jahr eine bundesweite Eröffnungsfeier in Mainz, an deren Beginn ein ökumenischer Gottesdienst steht. Domkapitular Monsignore Thomas Pinzer kam als stellvertretender Leiter des Seelsorgeamtes im Bistum Regensburg zum Pressegespräch. Er wies darauf hin, dass in einer Gesellschaft, die sich stark an Schönheit, Jugend und Leistung orientiere, es  diejenigen schwer hätten, die diesen Kriterien nicht mehr entsprächen. "Sie werden nicht gesehen, sie werden übersehen. Manche Leute stören sich sogar daran, sie zu sehen. Man will den Blick auf das Alter und auf Gebrechlichkeit verdrängen", sagte Pinzer und erklärte, dass dies für viele alte Menschen, vor allem auch jene, die an Demenz litten, den sozialen Tod auf Raten bedeute. "In der 'Woche für das Leben' können Berührungsängste abgebaut werden. Das Alter ist eine Phase des Lebens. Es gilt, die Gesellschaft zu sensibilisieren und den Sinn dafür zu schärfen", so Domkapitular Pinzer. Dem Pflegepersonal, das sich um alte, pflegebedürftige Menschen kümmere, sprach Pinzer ein großes Lob aus. Auch der evangelische Pfarrer Dr. Ulrich Schneider-Wedding (Kirchenkreis Regensburg) sprach von der Notwendigkeit, als Kirche "Menschlichkeit und persönliche Nähe zu schaffen".

Dr. Robert Seitz, Abteilungsleiter für Soziale Einrichtungen im Caritasverband Regensburg, hob hervor, dass das physische, psychische und nicht zuletzt soziale Wohlbefinden alter Menschen oftmals im Alter schwinde. Bei der Kirche und der Caritas jedoch würde niemand mit seinen Gebrechen allein gelassen. "Seit jeher sind die Kirchen um das Wohl der Armen, Schwachen und Alten bemüht", sagte Dr. Seitz. Trotz aller Säkularisierung und Privatisierung sei die Caritas wie auch die Diakonie etablierter Akteur der Altenhilfe.

Schließlich berichtete Nadine Spallek, Heimleiterin im Altenheim Bernhardswald, über die Entstehung der Fotoausstellung "Gesichter mit Geschichte", die im Rahmen der "Woche für das Leben" 2016 zu sehen ist. "An diesen Fotos von alten Menschen  kann man sehen, wie schön und stimmungsvoll das Älterwerden ist", sagte Spallek.

Die "Woche für das Leben" dauert von 11. bis 16. April 2016.

Im Bistum Regensburg finden folgende Veranstaltungen statt:

 

Montag, 11. April, um 14 Uhr:Ökumenischer Gottesdienst im  Caritas- Altenheim Friedheim, Boessnerstraße 5
Freitag, 15. April, ab 9.30 Uhr:Aktionstag im Donaueinkaufszentrum. Die Wohlfahrtsverbände Caritas, Diakonie, Malteser und Johanniter präsentieren ihre Dienstleistungen für ältere Menschen. Es besteht die Möglichkeit zum Vital-Check. Die katholischen Verbände KDFB (Katholischer Deutscher Frauenbund), Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) und Kolping stellen sich und ihr Seniorenprogramm vor. Informieren werden auch das Seniorenamt Regensburg, die Alzheimer-Gesellschaft, der VdK und das Mehrgenerationenhaus Regenstauf.
10.45 Uhr: Einlage des Seniorentheaters Kulissenzauber
11 und 13 Uhr: Historische Modenschau
Zirka 11.30 Uhr: Aufführung des Pflege-Reggaes
Im Anschluss Linedance-Aufführung des Mehrgenerationshauses Regenstauf sowie ein buntes Mitmachprogramm mit Gedächtnistraining, Gymnastik und Tanz im Sitzen.
11. bis 15. April:Fotoausstellung „Gesichter mit Geschichte“ im Donaueinkaufszentrum

Weitere Veranstaltungen in der „Woche für das Leben“ sind in den Pfarreien vor Ort zu erfragen.

 



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