Licht malt
„Gottes erstes Wort gemäß der biblischen Überlieferung ist ‚Licht‘. ‚Gott sprach: Es werde Licht, und es wurde Licht‘ (Gen 1,3)“, betrachtete Bischof Rudolf in seinem Grußwort die Glaskunst im Licht der Schöpfungsgeschichte. „Das Licht ist das erste Geschenk des Schöpfers an seine noch wüste, leere und finstere Welt.“ Licht mache sichtbar, lasse leuchten. Und: „Man kann auch sagen, dass Licht malt.“ Für die Kunst im Allgemeinen, aber insbesondere für die Architektur sei das Licht immer ein wichtiger Werkstoff gewesen. Die einzelnen Stile ließen sich sogar darin unterscheiden, wie sie das Licht einsetzen. Die Romanik sei sehr sparsam mit dem Licht gewesen. Die Gotik hingegen, für die die Kirche St. Ulrich neben der Liebfrauenkirche in Trier und St. Elisabeth in Marburg eines der frühesten Zeugnisse in Deutschland ist, habe versucht, die Mauern aufzulösen und in Lichtwände zu verwandeln. „Wände, die auf ihre Weise transparent werden für das Göttliche, die Heilsgeschichte, mit biblischen Szenen und Heiligen, hoffentlich hier bald dem heiligen Ulrich, hier in St. Ulrich.“