News Bild „Ein Leben für die Mission“- Bischof em. Dr. Hubert Bucher feiert heuer gleich zwei Jubiläen

„Ein Leben für die Mission“- Bischof em. Dr. Hubert Bucher feiert heuer gleich zwei Jubiläen

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Braungebrannt und stets ein Lächeln, das seine Lippen umspielt. So kennt man Bischof em. Dr. Hubert Bucher. Dass er Ende Juni 86 Jahre alt wird, sieht man ihm nicht an. Zurückgekehrt aus Südafrika, wo er als Missionsbischof tätig war, kann Bucher heuer gleich zwei große Jubiläen feiern: Vor 60 Jahren empfing er die Weihe zum Priester und vor 40 Jahren die Weihe zum Bischof.

Was er in Südafrika alles erlebt hat, wie sein Entschluss reifte Priester zu werden, und warum er unbedingt in die Missionsarbeit wollte; all das kann man nun in seinem Buch „Ein Leben für die Mission“ nachlesen. Auf mehr als 350 Seiten schildert er „Heitere, denk- und merkwürdige Erlebnisse in Afrika“. Das Buch, das auf Wunsch von Bischof Rudolf Voderholzer publiziert wird, nachdem er das umfangreiche Manuskript gesehen hatte, kann ab Anfang Juli beim Friedrich Pustet Verlag bezogen werden.

 

Ruf, die Botschaft Gottes unter die Menschen zu bringen

Alles begann während eines Auslandsemesters in den USA. Damals studierte Hubert Bucher noch Veterinärmedizin und traf dabei auf zahlreiche Menschen verschiedener Nationen, die aber alle eine Gemeinsamkeit hatten: Ihnen war der christliche, der katholische Glaube fremd. Für den aus dem katholischen Regensburg stammenden jungen Mann eine außergewöhnliche Erfahrung. Schnell reifte in Bucher der Entschluss, Priester zu werden und das Wort Gottes zu den Menschen zu tragen. Doch nicht dort, wo es eh schon Katholiken gibt, sondern an Orten, wo die christliche Lehre noch weitgehend unbekannt ist. Nach seiner Weihe zum Priester 1957 wurde er sodann vom Bistum Regensburg für seine Arbeit in der südafrikanischen Mission beurlaubt. Außer durch Unterbrechungen zum Studium im englischen Oxford lebte Dr. Hubert Bucher fortan in Südafrika. 1977 folgte die Weihe zum Bischof für die südafrikanische Diözese Bethlehem.

Kampf gegen die Apartheid

Buchers Wirken auf dem fremden Kontinent fällt auch maßgeblich in die Zeit der Apartheid, der Rassentrennung von weißen und schwarzen Menschen. Stets engagierte er sich für die benachteiligte schwarze Bevölkerung. Für ihn war es schierer Wahnsinn, dass Menschen, die gerade erst das Ende des Nazionalsozialismus in Deutschland mitverfolgen konnten, auf die Idee kamen, eine Zweiklassengesellschaft aufzubauen. „Die Situation damals war schrecklich. Was Apartheid heißt, wusste man schon vorher. Aber erst wenn man die Zustände mit eigenen Augen erlebte, wurde einem bewusst, was das eigentlich für die Menschen heißt“, so Bucher rückblickend. Die sogenannten „locations“, Siedlungen für Schwarze, waren gezielt weitab der Städte, in denen die Weißen lebten, gebaut worden.

Kein Geschäft weit und breit, für die Bewohner nur ärmliche Hütten, meist ohne jegliches Mobiliar. So auch das Leben der schwarzen Landarbeiter auf den Farmen der weißen Landwirte mit ihren villenartigen Gutshöfen. Die katholische Kirche, erklärt Bischof em. Bucher, habe wesentlich dazu beigetragen, die Apartheid zu bekämpfen, in dem sie von Anfang an diese Politik als menschenfeindlich deklariert habe. „Von Grund auf böse“, lautete das Zitat eines Hirtenwortes über die Politik der Rassentrennung, an das sich Bischof Bucher und alle katholischen Priester hielten.

Bischof Rudolf Voderholzer: „Bischof Bucher, ein Mann von Welt“

Die „Fidei donum Priester“: „Eine wunderbare Idee aus den 50er Jahren, als die weltweite Verbundenheit der Christen untereinander von Papst Pius XII. aufgerufen wurde. Von der Anregung dieser Enzyklika „Fidei donum“ haben sich auch zahlreiche Priester im Bistum Regensburg begeistern lassen und haben den Weg in eine für sie damals vollkommen unbekannte Region mit ihren ganz eigenen Problemen und Fragestellungen einem Pfarrersein hier in Regensburg vorgezogen“, erklärt Bischof Dr. Rudolf Voderholzer. Unter anderem auch Bischof Hubert Bucher, der in Südafrika außerordentlich segensreich gewirkt habe, betont Bischof Voderholzer. Kurz nach seiner Primiz in St. Wolfgang in Regensburg sei er nach Südafrika gegangen, habe sich zwischenzeitlich noch durch ein missionswissenschaftliches Studium weitergebildet. „Ein Mann von Welt. Ich schätze ihn sehr und bin froh, dass wir ihn nun in der Nähe von Regensburg haben. Er ist eine große Bereicherung für die Kirche von Regensburg“, so Bischof Dr. Rudolf Voderholzer.

Am 1. Juli 2017 feiert Bischof Rudolf mit dem Jubilar ein Pontifikalamt um 18:15 Uhr in der Regensburger Kirche St. Wolfgang. Denn Bucher stammt ursprünglich vom Kumpfmühler „Eisbuckel“. Es erklingt unter anderem die Wolfgangsmesse von Ernst Tittel "Missa Laudate Dominum" mit Männerchor und Blechbläser. Alle Gläubigen sind zur Mitfeier recht herzlich eingeladen. An die Gottesdienstfeier schließt ein Festakt im Pfarrsaal an.



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