Ein frohes Glaubensfest - Wallfahrt der bayerischen Diözesen am 17. Mai nach Retzbach

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Weiß-blauer Himmel, freudige Stimmung: Rund 6000 Pilger aller Generationen sind am Samstag, 17. Mai, bei der Wallfahrt der bayerischen Bistümer zur „Maria im Grünen Tal“ in Retzbach im Landkreis Main-Spessart gezogen. „Es war ein großes und frohes Glaubensfest, bei dem ich das Bistum Würzburg unter den besonderen Schutz der Gottesmutter Maria stellen durfte“, beschrieb Würzburgs Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die Feier am Wallfahrtsort. Der Vorsitzende der Deutschen und Freisinger Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx aus München, rief die Pilger in seiner Predigt am Wallfahrtsplatz auf, von Zuschauern zu Zeugen des Glaubens zu werden.

Gastgeber Bischof Hofmann zeigte sich sehr beglückt, dass so viele Pilger aus ganz Bayern – noch mehr als erwartet – nach Retzbach gekommen seien. „Die Stimmung war sehr gut, die Pilger sehr aufgeschlossen und voller Anteilnahme. Wir brauchen solch große Treffen“, sagte er nach dem Pontifikalamt. „Schön war’s! Ein ganz bestärkendes und positives Erlebnis für die Gläubigen“, bilanzierte Weihbischof Ulrich Boom, der das Organisationsteam der Wallfahrt leitete. „Wir sind nicht wenige, sondern viele. Das ist eine wichtige Erfahrung dieser Wallfahrt.“ Das Pilgertreffen bereitete auf das 100. Jubiläum der Gottesmutter Maria als „Patrona Bavariae“, Schutzpatronin Bayerns, im Jahr 2017 vor. Jährlich lädt ein anderes bayerisches Bistum ein. 2015 führt die Wallfahrt nach Augsburg.

In seiner mit Applaus bedachten Predigt beim Pontifikalamt beleuchtete Kardinal Marx das Motto der Wallfahrt: „Mit Maria unterwegs – einmütig im Gebet“. In Retzbach wiederhole sich die österliche Szene vom einmütigen Gebet der Jünger und der Frauen mit Maria um den Heiligen Geist im Abendmahlssaal. Heute beteten die Bischöfe einmütig mit dem Volk Gottes und Maria: „Welch eine Ermutigung!“ Ganz sicher, „hundertprozentig“ hätten die Jünger damals das Vaterunser gebetet, das ihnen Jesus gelehrt und ins Herz gelegt hatte. Nach den Worten des Kardinals ist es das wichtigste Gebet der Christenheit und fasse die zentralen Bitten der Menschen zusammen.

Die Pilger rief der Kardinal auf, den Himmel mit dem Gebet zu bestürmen, „nicht indem wir an unsere Interessen denken, auch nicht an die Kirche denken, sondern zentral und vor allem an das Reich Gottes. Kirche ist ein Werkzeug dafür, aber sie ist nicht das Ziel der Geschichte“, betonte der Kardinal. Reich Gottes bedeute, dass Gott endgültig und unwiderruflich zum Tragen komme mit seiner Liebe, nicht mit Gewalt. Die Liebe Gottes müsse in der ganzen Welt erfahrbar werden, nicht nur in der Kirche, sondern auch in Wirtschaft, Politik und Kultur, forderte Kardinal Marx. Alle Menschen seien in die Gemeinschaft Gottes eingeladen, die schon auf Erden das Miteinander und auch das Land Bayern prägen solle.

Wie die Jünger damals sollten die Gläubigen heute von Zuschauern zu Zeugen des Glaubens verwandelt werden. Die Jünger seien bereit gewesen, die Revolution des Osterereignisses zuzulassen, dass Jesu Worte für immer Bestand haben. Daran sollten sich die Gläubigen heute anschließen und sich immer wieder neu vom Evangelium inspirieren lassen. „Lassen wir uns heute neu zu einem kraftvollen Beten einladen. Seien wir bereit, uns im Gebet verwandeln zu lassen, uns neu auf den Weg zu machen.“ Maria ermutige die Gläubigen zum „revolutionären Beten, das Gott alles zutraut“. Den Pilgern wünschte der Kardinal, dass sie getröstet und mit großer Freude nach Hause gingen und sagten: „Schön, dass wir dabei waren.“

Am Ende des Wallfahrtsgottesdienstes zogen die 15 Bischöfe und Weihbischöfe aus den bayerischen Diözesen in die Wallfahrtskirche. Vor dem Retzbacher Gnadenbild erneuerte Bischof Hofmann die Weihe des Bistums Würzburg an die Gottesmutter. „Heilige Maria, aus ganz Bayern sind wir heute hierher nach Retzbach gekommen und grüßen dich vor deinem Gnadenbild. Unser Bistum Würzburg ist dir schon so lange und für immer geweiht. Diese Weihe erneuern wir heute und vertrauen uns deinem mütterlichen Herzen an“, betete der Bischof im Kreis der bayerischen Bischöfe vor der Retzbacher Madonna. „Dich, o Mutter Maria, erwählen wir heute aufs Neue als unsere Schutzfrau und Schirmherrin.“

Das Treffen in Retzbach war als Sternwallfahrt konzipiert. Von Retzstadt und Thüngersheim, Himmelstadt und Mariabuchen sowie aus Würzburg zogen die Pilger aus ganz Bayern nach Retzbach. Zwei Schiffe brachten Pilger von Würzburg und Karlstadt auf dem Main ins „Grüne Tal“. „Wir sind um 8.15 Uhr in der Marienkapelle in Würzburg aufgebrochen. Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand hat uns mit dem Pilgersegen verabschiedet. Die Stimmung auf unserer Fußwallfahrt war unglaublich. Es waren viele junge Menschen dabei“, berichtete Wallfahrtsseelsorger Pfarrer Josef Treutlein. Mit rund 150 Wallfahrern reiste Domvikar Monsignore Wolfgang Witzgall, Pilgerseelsorger der Erzdiözese Bamberg, nach Retzbach. „Bei uns ist es Tradition, an den bayernweiten Wallfahrten teilzunehmen. Retzbach ist für mich ein wichtiger und vertrauter Ort. Ich komme gerne hierher“, sagte der Bamberger Domvikar.

Bei ihrer Ankunft wurden die Pilger von Chor- und Bläsermusik empfangen. Eberhard Schellenberger, Leiter des Hörfunkstudios Würzburg des Bayerischen Rundfunks, moderierte das Vorprogramm am Wallfahrtsplatz. Das Symphonische Blasorchester Kürnach unter Leitung von Frank Wunderlich sowie ein Regionalchor mit Sängerinnen und Sängern aus Karlstadt, Würzburg und Waldbüttelbrunn unter Leitung von Diözesanmusikdirektor Gregor Frede spielten und sangen Marienlieder. Regionalkantor Peter Rottmann aus Bad Kissingen musizierte am Stage Piano. Bei der Marienweihe sang der Kirchenchor Retzbach unter Leitung von Klaus Kurpanek. Die Kollekte der heiligen Messe war für die Alphabetisierung und die berufliche Aus- und Weiterbildung von Frauen in Ägypten bestimmt.

Für die Organisatoren Johannes und Paul Weismantel übertraf die Feier alle Erwartungen. Ihr Dank galt besonders den rund 400 Helferinnen und Helfern aus Retzbach und dem Umland, unter ihnen Polizei, Freiwillige Feuerwehr und Malteser Hilfsdienst. Das im Vorprogramm gesungene Lied „Wer glaubt ist nie allein“ sei heute zu spüren gewesen, sagte Johannes Weismantel. Domvikar Paul Weismantel ergänzte: „Mir sind heute tausend Steine vom Herzen gefallen. Es war schön zu hören, dass die Pilger so glücklich sind.“

 

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Hinweis: Text und Fotos: Bistum Würzburg



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