Eigenständiges Wohnen im Alter - Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller segnete 18 besondere Mietwohnungen in Roding
Nach Schwandorf, Regensburg, Furth bei Landshut sowie Regenstauf gehört jetzt auch Roding zu den Standorten in der Diözese Regensburg, wo Caritas und Katholisches Wohnungsbau- und Siedlungswerk (KWS) Betreutes Wohnen ermöglichen. Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller hat am Mittwoch, 9. November 2011, nach 15-monatiger Bauzeit 18 Mietwohnungen am Rodinger Eustachius-Kugler-Haus gesegnet. Der Neubau ergänzt das Angebot des benachbarten Alten- und Pflegeheims: Die Senioren verbringen selbstbestimmt ihren Lebensabend, können auf ambulante und/oder hauswirtschaftliche Hilfen zurückgreifen und haben den unmittelbaren Kontakt zum Heim, so dass nie Langeweile aufkommt und sich niemand einsam fühlt.
Das KWS hat als Bauherr der Wohnanlage rund 2,6 Mio. € investiert. Als Mitglied des Aufsichtsrats und Gesellschaftervertreter lobte Diözesan-Caritasdirektor Monsignore Bernhard Piendl das zukunftsweisende Engagement, das ihm umso mehr gefällt, zumal Roding seine Heimat ist. Er versteht die Wohnform, die einen erhöhten sozialen Service beinhaltet, als „kontinuierliche Weiterentwicklung“ des Betreuungskonzeptes für alte und in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen. Gemeinsam mit KWS-Geschäftsführer Ludwig Gareis dankte er Bischof Gerhard Ludwig; dadurch dass dieser selbst vor Ort gehe zur Haussegnung, zeige er eine enge Verbundenheit mit dem Wirken der Caritas und des kirchlichen Wohnungsunternehmen in seinem Bistum.
Der neuen Einrichtung für Betreutes Wohnen wünschte der Oberhirte: „Erfülle sie mit deinem Geist, und schenke den Bewohnern deine Gnade. Gib ihnen Weisheit und Verständnis für andere, Zufriedenheit und Herzensgüte. Tröste sie im Leiden und bewahre sie vor allem Unheil. Schenke Ihnen und uns allen die Vollendung des Lebens in den himmlischen Wohnungen, die du uns bereitet hast.“ Dr. Gerhard Ludwig Müller beklagte während eines Gottesdienstes in der Kapelle des Eustachius-Kugler-Hauses, in dem er den Senioren einzeln die Hände auflegte, dass die Gebrechlichkeit in unserer Gesellschaft allzu oft an den Rand gedrängt werde. In Würde alt zu werden, stehe leider in Konflikt mit dem Streben nach Erfolg, Schönheit und ewiger Jugend. Der Bischof betonte: „Jedes Lebensalter hat einen bestimmten Sinn.“ Und er mahnte, „im Aufbruch der Jugendzeit nicht oberflächlich“ zu werden. Dies schaffe „inneren Reichtum“, so dass die betreffenden Menschen im Alter tatsächlich „reif“ seien. Die Errettung aus dem Tod sei das ewige Leben, das Gott denen bereite, die ihn lieben.
Später im Kreise rund 50 geladener Gäste ergänzte Rodings Bürgermeister Franz Reichold: „Man ist immer so alt, wie man sich fühlt. Wer in Passivität versinkt, vergreist, noch bevor ihm graue Haare wachsen.“ Er bezeichnete das Betreute Wohnen als „beste Antwort“ auf den Rückgang der körperlichen Fitness; es fordere auf jeden Fall die geistige Aktivität und bewahre somit die Eigenständigkeit.
Den Bewohnern stehen 2- und 3-Zimmer-Wohnungen zur Verfügung. Dank staatlicher Förderung werden teilweise einkommensabhängige Warmmieten erhoben, so dass sich eigentlich jeder das neue Angebot leisten können sollte.