Ehepaare feierten ihr Jubiläum im Regensburger Dom
Das Geheimnis einer glücklichen Ehe
Regensburg, 19.6.2022
„Mit Christus als dem Dritten im Bunde haben Sie gute und schwere Tage gemeinsam überstanden“, sagte Bischof Rudolf Voderholzer. Gemeinsam mit den beiden Weihbischöfen Reinhard Pappenberger und Josef Graf zelebrierte er am Sonntag die Heilige Messe in einem mit Ehejubelpaaren gefüllten Dom. Ob 25 oder sogar bis zu 60 gemeinsamen Ehejahren – eine lange Zeit, auf die die Paare in diesen Tagen dankbar zurückblicken. „Wunderbar, großartig“, freute sich auch der Regensburger Bischof über die große Zahl an Ehepaaren, die der Einladung in den Dom gefolgt sind: „Für mich ist die Begegnung mit den Ehejubilaren im Dom einer der Höhepunkte im Kirchenjahr.“
Aufgrund der großen Nachfrage wird es auch in diesem Jahr einen weiteren Termin geben. Schon am kommenden Sonntag, 26.06.2022, wird erneut der ganze Dom mit Liebe ausgefüllt sein.
Wie man glücklich wird
Sicherlich blicken in diesen Tagen viele der Ehejubelpaare gemeinsam in die Vergangenheit, auf die vielen gemeinsam verbrachten Jahre. Freude und Trauer haben sie miteinander geteilt. „Heute ist ein Tag des Dankes“, sagte Bischof Voderholzer – für die guten aber auch die gemeinsam überstandenen schweren Zeiten. Dabei merke man oft erst im Rückblick, wie glücklich die Zeit war, betonte der Bischof und zeigte die Parallele zur Emmauserzählung auf. Erst im Nachhinein, erst nach der Begegnung mit dem Auferstandenen, erkannten die Jünger: „Brannte uns nicht das Herz?“
Glück könne nicht erzwungen werden. Wer dem Glück nur ständig hinterherjagt, komme häufig nicht ans Ziel. Vielmehr könne man feststellen, dass man Glück oft genau dann findet, wenn man am wenigstens daran denkt. „Ich muss mich in ein Werk oder eine Person hineinverlieren; etwas Gutes und Sinnvolles tun und darin Erfüllung finden. Ich muss mich verschenken, um mich zu gewinnen“, sagte Bischof Voderholzer.
Gemeinsam das Kreuz umschließen
Jedes Ehepaar wurde von Bischof Voderholzer oder den beiden Weihbischöfen im Anschluss an die Messfeier eigens gesegnet. Dazu umschlossen die Ehepartner gemeinsam ein kleines Holzkreuz, das sie zukünftig an diese Feier erinnern wird. Es wurde von Christen im Heiligen Land aus Olivenholz gefertigt. Und es macht deutlich: Christus ist der Dritte im Bunde. Wie Christus sein Kreuz getragen hat, so gibt es auch in jeder ehelichen Beziehung schwere Tage. Der Blick auf das Kreuz kann ermutigen und helfen, das Schwere zu ertragen.
Ein ermutigendes Beispiel
Mit ihrer Treue geben die Ehejubilare auch ein Vorbild ab. „Sie sind eine Ermutigung für junge Menschen. Sie sind Helden des Alltags. Sie verdienen den Dank der Kirche“, sprach Bischof Voderholzer den Paaren zu. Er selbst hat bereits während seiner Kaplanszeit Ehepaare begleitet, unter anderem ein Paar, das auf 67 Jahre Ehe zurückblicken konnte. „Auch für mich eine Stärkung“, so Bischof Rudolf.
Text u. Fotos: Julia Wächter