News Bild "Ehe und Familie als Basis für Gesellschaft und Kultur" - Generalvikar Prälat Michael Fuchs beim 39. Bayerischen Nordgautag

"Ehe und Familie als Basis für Gesellschaft und Kultur" - Generalvikar Prälat Michael Fuchs beim 39. Bayerischen Nordgautag

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Die reiche Kultur des Nordgaus, der sich über weite Teile der Oberpfalz, des Eger- und Stiftlandes erstreckt, wurde vom Nachmittag des Fronleichnamstages bis zum Sonntag in Lappersdorf deutlich sichtbar. In Vorträgen, Lesungen, Ausstellungen und Konzerten konnten sich die Besucher während der vier Tage ein differenziertes Bild machen. Besonders aber der farbenprächtige Festzug mit zahlreichen Gruppen fasste die Kultur und das Brauchtum, Festspiele und Musik dieser Region eindrucksvoll zusammen. Beim Festakt am Sonntagvormittag wurden zudem die diesjährigen Nordgaupreise verliehen. Eingeleitet wurde der Abschlusstag durch Gottesdienste der beiden christlichen Konfessionen, wobei Generalvikar Prälat Michael Fuchs den Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Ägidius Hainsacker zelebrierte.

Den katholischen Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Ägidius Hainsacker zelebrierte in Vertretung von Diözesanbischof Dr. Gerhard Ludwig Müller dessen Generalvikar Prälat Michael Fuchs. Die musikalische Begleitung oblag dem Armin Rosin-Posaunenquartett aus Stuttgart und dem Kirchenchor Hainsacker unter der Leitung von Eva Rumstadt. Generalvikar Fuchs übermittelte zu Beginn seiner Predigt die Grüße des Diözesanbischofs und verwies auf dessen Verbundenheit mit der Region des Nordgaus. In seinen weiteren Ausführungen sah der Generalvikar den gemeinsamen Glauben und gemeinsame Werte als wichtige Basis, um in einer Gemeinde, in einem Dorf, einem Verband oder auch einer Volks- und Sprachgruppe etwas zu bewirken. Und das gelte auch und besonders für den Nordgautag. „Großes und Buntes kann entstehen, wenn die Menschen zusammenstehen“, führte Prälat Fuchs aus und betonte den Wert jedes einzelnen Menschen. In Sachen Kultur wandte er sich gegen den „Einheitsbrei des Mainstream“ und hob dafür die Vielfalt und den Wert des Unterschiedlichen hervor. Als Beispiele nannte er lokale Brautraditionen sowie lokale Sprachen und Dialekte, die einen echten Reichtum bedeuten. Und bezüglich aktueller Diskussionen in der Politik meinte er: „Wer Ehe und Familie gefährdet, wird auch die größeren Einheiten ins Wanken bringen. Es ist darauf zu achten, dass der Personalmangel nicht weiter für Ehe und Familie bedrohlich wird!“ Als wichtige Lerninhalte für Kinder verwies er zum Beispiel auf Gemeinschaft und Verantwortung, was traditionell in Gruppen, Vereinen und Verbänden, d.h. vor allem im Ehrenamt, vermittelt wird.

Beim anschließenden Festakt in der Gemeindehalle im Sportzentrum Lappersdorf bezeichnete der bayerische Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Helmut Brunner in Vertretung des Schirmherrn Ministerpräsident Horst Seehofer den traditionsreichen Nordgautag als „zentrales Kulturfest der Oberpfälzer schlechthin“. Er ermunterte zur Besinnung auf die historischen Wurzeln, verwies aber auch auf die Bedeutung der ländlichen Räume, die auf Augenhöhe mit den Metropolregionen seien, aber auf ihre Identität und Eigenständigkeit beharren müssten. Der interkommunalen Zusammenarbeit wies er in diesem Kontext eine wichtige Bedeutung zu. Als ein Beispiel aus dem umfangreichen Programm für die nach wie vor deutlich sichtbare Präsenz des christlichen Glaubens nannte er die Thematik Flurdenkmäler, die beim Nordgautag besonders beleuchtet wurden.

Die Verleihung der Nordgaupreise bildete schließlich den Abschluss des Festakts. Im Bereich Literatur ging der Preis an Harald Grill, im Bereich Bildende Kunst an Ludwig „Wigg“ Bäuml und im Bereich Heimatpflege an Prof. Dr. Ludwig Zehetner. Mit dem Festzug am Nachmittag, bei dem die wahre Bandbreite der Oberpfälzer Kultur – Brauchtum, Musik, Festspiele usw. - zum Vorschein kam, endete der 39. Nordgautag in Lappersdorf. Der 40. Nordgautag wird 2014 in Cham stattfinden.



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