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Zur Neuigkeit
Durch das Kirchenjahr: der Blog zum Sonntagsevangelium
Vom Saulus zum Paulus
Durch das Kirchenjahr: Vom Saulus zum Paulus
30. Sonntag im Jahreskreis C – 2. Timotheusbrief 4, 6 – 8 und 16 – 18
„Mein Sohn! 6Ich werde schon geopfert und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. 7Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue bewahrt. 8Schon jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit, den mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, aber nicht nur mir, sondern allen, die sein Erscheinen ersehnen. 16Bei meiner ersten Verteidigung ist niemand für mich eingetreten; alle haben mich im Stich gelassen. Möge es ihnen nicht angerechnet werden. 17Aber der Herr stand mir zur Seite und gab mir Kraft, damit durch mich die Verkündigung vollendet wird und alle Völker sie hören; und so wurde ich dem Rachen des Löwen entrissen. 18Der Herr wird mich allem bösen Treiben entreißen und retten in sein himmlisches Reich. Ihm sei die Ehre in alle Ewigkeit. Amen.“
In diesen Worten spricht erkennbar ein Mann, der das Ende seines Lebens vor sich sieht. Paulus wagt auf der einen Seite einen Blick zurück, auf „den guten Kampf“ und den Lauf, den er vollendet hat. Gleichzeitig aber sieht der Apostel bereits den künftigen „Kranz der Gerechtigkeit“, den er am Tag des Gerichts erhalten wird. Paulus scheint zufrieden mit seiner Lebensleistung, die in der Tat gewaltig war: Paulus hat das Evangelium im Mittelmeerraum verkündet und die Botschaft vom Tod und der Auferstehung auch zu den Heiden gebracht.
Bei alledem aber könnte Paulus noch über etwas anderes sprechen. Sein Weg war ja nicht unbedingt geradlinig. Im Brief an die Galater etwa nimmt Paulus kein Blatt vor den Mund: „Ihr habt doch von meinem früheren Lebenswandel im Judentum gehört und wisst, wie maßlos ich die Kirche Gottes verfolgte und zu vernichten suchte“ (Gal 1,13). Paulus war anfangs nicht nur nicht vom Evangelium überzeugt – mehr noch: Er verfolgte die Kirche aktiv und war etwa an der Steinigung des Stephanus beteiligt (vgl. Apg 7,58).
Und gleichwohl kann Paulus am Ende des Lebens überzeugt sein, dass ihm der „Kranz der Gerechtigkeit“ bereits vorbereitet sei. Die Kirche ist nicht arm an Heiligen, die einen radikalen Lebenswandel erfahren haben. Doch Paulus dürfte unter ihnen hervorstechen – sein Wandel vom „Saulus zum Paulus“ ist ja gar sprichwörtlich geworden. Dieses Leben zeigt uns in aller Deutlichkeit, wie radikal Gott bereit ist, zu vergeben. Gott verwirft Paulus nicht, er beruft ihn im Gegenteil zu seinem Apostel, der die Botschaft des Evangeliums verbreiten soll.
In diesem Leben spiegelt sich die grenzenlose Liebe Gottes. Diese Liebe aber dürfen auch wir spüren: Gott verwirft auch uns nicht, er zieht seine Hand nicht zurück. Bei aller Schuld und Sünde verschließt er nicht die Augen vor der ganzen Menschheit und auch nicht vor jedem einzelnen von uns. Ganz besonders dürfen wir das im Sakrament der Versöhnung erfahren: Die Beichte nutzt sich nicht ab, je häufiger wir von ihr Gebrauch machen. Straucheln oder fallen wir auch noch so oft – Gott steht bereit, uns aufzurichten.
Vielleicht schwingt dieser Gedanke mit, wenn Paulus sein Leben gerade als „Kampf“ und als „Lauf“ bezeichnet. Unser Leben ist nicht immer geradlinig, wir müssen im Kampf vielleicht auch einmal einen Rückschlag einstecken oder fallen im Wettlauf zurück. Entscheidend ist, dass wir nicht aufgeben. Vielleicht dürfen dann auch wir einst hoffen, dass uns der „Kranz der Gerechtigkeit“ bereitet wird.
Text: Benedikt Bögle
(sig)




