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Zur Neuigkeit
Durch das Kirchenjahr: der Blog zum Sonntagsevangelium
Tatsachen, die man nicht sieht
Regensburg, 9. August 2025
19. Sonntag im Jahreskreis C – Hebräerbrief 11, 1 – 2 und 8 – 19
„Schwestern und Brüder! 1Glaube aber ist: Grundlage dessen, was man erhofft, ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht. 2Aufgrund dieses Glaubens haben die Alten ein gutes Zeugnis erhalten. 8Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf, wegzuziehen in ein Land, das er zum Erbe erhalten sollte; und er zog weg, ohne zu wissen, wohin er kommen würde. 9Aufgrund des Glaubens siedelte er im verheißenen Land wie in der Fremde und wohnte mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung, in Zelten; 10denn er erwartete die Stadt mit den festen Grundmauern, die Gott selbst geplant und gebaut hat. 11Aufgrund des Glaubens empfing selbst Sara, die unfruchtbar war, die Kraft, trotz ihres Alters noch Mutter zu werden; denn sie hielt den für treu, der die Verheißung gegeben hatte. 12So stammen denn auch von einem einzigen Menschen, dessen Kraft bereits erstorben war, viele ab: zahlreich wie die Sterne am Himmel und der Sand am Meeresstrand, den man nicht zählen kann. 13Im Glauben sind diese alle gestorben und haben die Verheißungen nicht erlangt, sondern sie nur von fern geschaut und gegrüßt und sie haben bekannt, dass sie Fremde und Gäste auf Erden sind. 14Und die, die solches sagen, geben zu erkennen, dass sie eine Heimat suchen. 15Hätten sie dabei an die Heimat gedacht, aus der sie weggezogen waren, so wäre ihnen Zeit geblieben zurückzukehren; 16nun aber streben sie nach einer besseren Heimat, nämlich der himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, er schämt sich nicht, ihr Gott genannt zu werden; denn er hat ihnen eine Stadt bereitet. 17Aufgrund des Glaubens hat Abraham den Isaak hingegeben, als er auf die Probe gestellt wurde; er gab den einzigen Sohn dahin, er, der die Verheißungen empfangen hatte 18und zu dem gesagt worden war: Durch Isaak wirst du Nachkommen haben. 19Er war überzeugt, dass Gott sogar die Macht hat, von den Toten zu erwecken; darum erhielt er Isaak auch zurück. Das ist ein Sinnbild.“
Zwei Definitionen des Glaubens präsentiert uns der Hebräerbrief: Glaube ist einmal die „Grundlage dessen, was man erhofft“ und weiter Tatsachen, die wir nicht sehen. Dieser Glaube ist nicht immer einfach: Wir bauen unsere Hoffnung auf etwas, das wir nicht sehen können. Wir können uns Gott nähern und dabei auch die Mittel unserer Vernunft nutzen. Wir können Gott aber nicht in einem mathematischen Sinne beweisen. Der Hebräerbrief weiß um die Schwierigkeiten dieses Glaubens und bietet uns eine lange Liste von Glaubenszeugen aus dem Alten Testament. Einen Ausschnitt aus dieser Liste hören wir am heutigen Sonntag.
Da ist zunächst Abraham. Gott spricht zu Abraham: „Geh fort aus deinem Land, aus deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde!“ (Gen 12,1). Und Abraham folgt diesem Ruf. Er verlässt die sichere Heimat, um in eine unsichere Zukunft aufzubrechen. Er „zog weg, ohne zu wissen, wohin er kommen würde“, sagt der Hebräerbrief. Abraham und seiner Frau Sarah verheißt Gott die Geburt eines Sohnes. Das Buch Genesis berichtet uns von Abrahams Reaktion: „Da fiel Abraham auf sein Angesicht nieder und lachte. Er sprach in seinem Herzen: Können einem Hundertjährigen noch Kinder geboren werden und kann Sara als Neunzigjährige noch gebären?“ (Gen 17,17). Und doch geschieht es nach Gottes Wort. Abraham vertraut Gott schließlich so weit, dass er kurz davor ist, seinen Sohn Isaak zu opfern – im Vertrauen darauf, dass Gott ihn auch nun nicht verlassen würde (vgl. Gen 22).
Der Hebräerbrief stellt uns Abraham und viele weitere große Gestalten des Ersten Bundes als Zeugen des Glaubens und Vorbilder der Hoffnung vor Augen. Abraham hat sein Leben immer wieder in Gottes Hände gelegt. Immer wieder hat er es gewagt, auf diesen Gott zuzugehen. Diese Schritte waren nicht einfach: Abraham verlässt seine Heimat und weiß nicht, was ihn erwartet. Die Verheißung eines Sohnes bringt Abraham gar zum Zweifeln – er lacht, kommt ihm doch bereits der Gedanke eines Kindes in einem so hohen Alter lächerlich vor. Was Abraham schließlich dachte, als er mit seinem Sohn Isaak auf den Berg stieg, um Gott ein Opfer darzubringen, wollen wir uns gar nicht vorstellen.
Der Glaube ist nicht immer einfach; erst recht ist er nicht bequem. Aber wir dürfen die Hoffnung haben, dass unser Gott uns nicht verlässt – wie er auch Abraham nie verließ. Mit diesem Gott an unserer Hand dürfen wir den Weg unseres Lebens in Hoffnung gehen: In der Hoffnung darauf, dass das, was wir nun noch nicht sehen, uns einst offenbar werden wird. Der Apostel Paulus schreibt: „Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt ist mein Erkennen Stückwerk, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.“ (1 Kor 13,12).
Text: Benedikt Bögle
(sig)




