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Zur Neuigkeit
Durch das Kirchenjahr: Der Blog zum Sonntagsevangelium
Versuchungen
Regensburg, 8. März 2025
Die Lesung für den kommenden Sonntag steht im Evangelium nach Lukas, dort sind es im vierten Kapitel die Verse 1 bis 13. Es handelt sich um eine der großen biblischen Meistererzählungen, voller Bedeutung für das Leben jedes Menschen, über alle Epochen und Zeitläufte hinweg. Reichtum, Macht und ein möglichst unendlich verlängertes Leben – das sind drei Wünsche, die jeden Einzelnen ins Unglück treiben, wenn er sich ihnen bedingungslos verschreibt. Und genau um diese Versuchungen geht es. Jesus widersteht ihnen, stellvertretend für uns, als Vorbild für uns.
Erster Fastensonntag C – Lukas 4,1 – 13
„In jener Zeit kehrte Jesus, 1erfüllt vom Heiligen Geist, vom Jordan zurück. Er wurde vom Geist in der Wüste umhergeführt, 2vierzig Tage lang, und er wurde vom Teufel versucht. In jenen Tagen aß er nichts; als sie aber vorüber waren, hungerte ihn. 3Da sagte der Teufel zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl diesem Stein, zu Brot zu werden. 4Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. 5Da führte ihn der Teufel hinauf und zeigte ihm in einem Augenblick alle Reiche des Erdkreises. 6Und er sagte zu ihm: All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich dir geben; denn sie sind mir überlassen und ich gebe sie, wem ich will. 7Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird dir alles gehören. 8Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. 9Darauf führte ihn der Teufel nach Jerusalem, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich von hier hinab; 10denn es steht geschrieben: Seinen Engeln befiehlt er deinetwegen, dich zu behüten; 11und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. 12Da antwortete ihm Jesus: Es ist gesagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. 13Nach diesen Versuchungen ließ der Teufel bis zur bestimmten Zeit von ihm ab.“
Drei Dinge schlägt der Satan dem Herrn vor: Jesus solle doch aus Steinen Brot machen, er solle vom Satan zum Herrscher der ganzen Welt gemacht werden und er solle sich vom Tempel stürzen, um auf wundersame Weise von Gott vor dem Tod gerettet zu werden. Drei Versuchungen sind es, die die Grenzen unseres Lebens überwinden sollen: Kein Hunger mehr, unendliche Macht und unendliches Leben. Für uns sind das wahre Versuchungen – doch für den Herrn? Verspricht nicht der Satan Jesus gerade das, was der Herr auch ohne sein Zutun erreichen kann, ohne sich vor dem Teufel selbst niederzuwerfen?
Jesus soll aus Steinen Brot machen. Hat nicht Jesus immer wieder ähnliche Wunder vollbracht? Hat er nicht mit fünf Broten und zwei Fischen fünftausend Menschen gespeist (vgl. Mt 14, 13-21)? Und weiter: Der Satan verspricht Jesus die Herrschaft über alle Reiche der Welt. Doch ist Jesus nicht der Herr der Welt? Kann er die Apostel nicht in alle Welt aussenden und alle Völker zu seinen Jüngern machen (vgl. Mt 28,19)? Jesus soll sich vom Tempel stürzen, um wundersam durch Gottes Hand vor dem Tod bewahrt zu werden. Hat nicht Gott tatsächlich Jesus durch die Auferstehung aus dem Tod gerettet? Es wirkt also so, als würde der Satan Jesus mit Gaben in Versuchung führen, die ihm doch bereits gehören.
Doch der Satan pervertiert die Sendung Jesu. Er zeichnet einen Gegenentwurf zur Sendung Jesu: Jesus soll aus Steinen Brot machen, um seinen Hunger zu stillen. Jesus wirkte Wunder – aber nicht für sich und für seinen eigenen Hunger, sondern für andere. Der Kern seiner Sendung ist der Dienst an den anderen: „Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.“ (MK 10,45).
Jesus soll sich dem Satan unterwerfen, um die Herrschaft über alle Reiche der Welt zu erlangen. Doch Jesus ist kein weltlicher Herrscher. „Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Königtum von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen“, wird Jesus zu Pilatus sagen (Joh 18,36). Und schließlich soll Jesus sich vom Tempel stürzen – Gott werde schon seinen Engeln befehlen, ihn zu behüten. Und ja: Jesus wird von den Toten auferweckt werden. Doch das Geheimnis der Auferstehung besteht ja nicht daran, dass Christus gar nicht erst stirbt, dem Tod noch auf wundersame Weise entgeht. Christus nimmt den Tod tatsächlich auf seine Schultern und stirbt.
Der Satan bietet ein Gegenprogramm zur Sendung Jesu an – ein Gegenprogramm, das ohne das Leid und den Tod auskommen würde. Ein Gegenprogramm, dass die Sendung Jesu in ihr Gegenteil verkehrt. Dieses Angebot macht der Teufel auch uns: Wäre es nicht leichter, wenn alles um uns selbst kreisen würde? Wenn uns Macht und Herrlichkeit versprochen wären – wenn wir uns nur vor dem Satan niederwerfen würden? Die Fastenzeit ruft uns dazu auf, die Weichen wieder richtig zu stellen: Wem gehört unser Herz? Wem folgen wir: Den leeren Versprechungen des Teufels oder dem Herrn?
Text: Benedikt Bögle
(sig)




