News Bild Durch das Kirchenjahr: Der Blog zum Sonntagsevangelium

Durch das Kirchenjahr: Der Blog zum Sonntagsevangelium

Tod, wo ist Dein Sieg?

Home / News

Regensburg, 1. März 2025

Der Predigttext für den kommenden Sonntag findet sich im ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth. Er steht dort im 15. Kapitel, es sind die Verse 54 bis 58. Der Apostel stellt in dieser Textpassage eine Analogie her zwischen der Passionsgeschichte Jeu Christi und unseren Sünden, um deretwillen er gelitten hat und am Kreuz gestorben ist. Und diese Analogei geht weiter, denn auf den Kreuzestod folgt die Auferstehung Jesu. Diese setzt der Apostel in Bezug zu der festen Zusage, dass wir Jesus, dem Christus, in sein Reich folgen werden, wenn wir an ihn glauben. 

Achter Sonntag im Jahreskreis C – Erster Korintherbrief 15, 54 – 58

„Schwestern und Brüder! 54Wenn sich aber dieses Verwesliche mit Unverweslichkeit bekleidet und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort der Schrift: Verschlungen ist der Tod vom Sieg. 55Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? 56Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz. 57Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch unseren Herrn Jesus Christus. 58Daher, meine geliebten Brüder und Schwestern, seid standhaft und unerschütterlich, seid stets voll Eifer im Werk des Herrn und denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist!“

Mit diesen Worten schließt der Apostel Paulus sein großes Kapitel über die Auferstehung im Ersten Korintherbrief ab, aus dem wir an den vergangenen Sonntag gehört haben. Paulus hat die Gemeinde in Korinth mit aller Kraft davon zu überzeugen versucht, dass Christus wirklich von den Toten auferstanden ist und dass er damit wirklich auch unseren Tod besiegt hat.

Eines jedoch bleibt: Die Realität des Todes. „Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“, fragt Paulus. Er fragt nicht und kann nicht fragen: „Tod, wo bist du?“ Wo der Tod ist, wissen wir: Er ist für uns eine ebenso harte Realität wie für den Apostel Paulus. Wir sehen den Tod aller Orten. Wir wissen von Menschen, die im Sterben liegen. Wir betrauern Freunde und Verwandte, die sterben mussten. Wir lesen und hören von den Kriegen unserer Zeit, in denen der Tod immer wieder seine Opfer fordert.

Unser christlicher Glaube kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir am Ende unseres Lebens dem Tod begegnen werden. Die christliche Hoffnung ist nicht, dass dieses Leben auf Erden bis in alle Ewigkeit immer weiter geht. Wir wissen, dass wir sterben müssen. Unsere Hoffnung ist eine andere. Wir hoffen, dass dieser Realität des Todes die letzte Macht genommen wurde: „Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“ Jesus Christus ist diesem Tod begegnet. Er hat ihn bezwungen und ist als Sieger von den Toten auferstanden. Damit hat der Herr dem Tod seinen eigentlichen Stachel gezogen.

Der Tod, so glauben wir, hat eben nicht mehr das letzte Wort. Er mag unsere irdische Existenz beenden und kann doch nicht verhindern, dass unser Leben in Gottes Ewigkeit geborgen bleibt. Die eigentliche Kraft des Todes ist die Sünde. Gott aber vergibt diese Schuld. Nichts soll uns mehr trennen vom ewigen Leben: Die Schuld nicht und auch nicht der Tod. Am Ende dieses Lebens wird sich „das Verwesliche mit Unverweslichkeit“ bekleiden und „dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit“.

Die Religionskritik hat dem Christentum vorgeworfen, unser Glaube sei eine reine Vertröstung auf das Jenseits. Wer glauben kann, im Jenseits würde alles besser, kann aufhören, das Diesseits zu verbessern. Wir sind berufen, es gerade umgekehrt zu leben: Wer dieser Welt nicht das letzte Wort zugestehen muss und wer darauf hofft, dass dieses Leben auf die Ewigkeit hinzielt, der kann von dieser Hoffnung her sein Leben und diese Welt gestalten. Wir hoffen, dass die Verweslichkeit dieser Erde und die Sterblichkeit des Menschen einen Übergang darstellen – aber nicht das Ende.  Daher erinnert uns der Apostel Paulus: „Seid standhaft und unerschütterlich, seid stets voll Eifer im Werk des Herrn und denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist!“

Text: Benedikt Bögle

(sig)



Nachrichten