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Durch das Kirchenjahr: Blog zum Sonntagsevangelium

Jesu Vollmacht anerkennen

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Regensburg, 27. Januar 2024

Im Evangelium des morgigen Sonntags geht es darum, die Vollmacht Jesu anzuerkennen. Was Vollmacht bedeutet und wie wir diese individuell anerkennen können, lesen Sie im nachfolgenden Blog zum Sonntagsevangelium:

Vierter Sonntag im Jahreskreis B – Markus 1,21-28

21In Kafarnaum ging Jesus am Sabbat in die Synagoge und lehrte. 22Und die Menschen waren voll Staunen über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten. 23In ihrer Synagoge war ein Mensch, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien: 24Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes. 25Da drohte ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! 26Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. 27Da erschraken alle und einer fragte den anderen: Was ist das? Eine neue Lehre mit Vollmacht: Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl. 28Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.“

Der Evangelist Markus überliefert die Predigt Jesu in Kafarnaum. Dabei fällt auf, dass uns vom Inhalt der Rede Jesu kein einziges Wort mitgeteilt wird. Wir hören nur, dass Jesus dort „lehrte“. Was hat er gelehrt? Markus berichtet es nicht, weil der Fokus in diesem Abschnitt auf etwas anderem liegt. Es ist die Wirkung der Predigt, um die es Markus geht. Die Einwohner von Kafarnaum begreifen, dass Jesus mit Vollmacht lehrt; zweimal betont der Evangelist das. „Eine neue Lehre mit Vollmacht“ bringt Jesus.

Diese Erkenntnis grenzt Jesus von zwei Gruppen anderer Menschen ab, die vermeintlich im Namen Gottes sprechen. Die erste Lesung dieses Sonntags (Dtn 18,15-20) warnt vor falschen Propheten, die sich anmaßen, im Namen Gottes zu sprechen, ohne von Gott dazu beauftragt zu sein. Ein solch falscher Prophet ist Jesus nicht und kann es nicht sein. Denn er lehrt mit Vollmacht: „Ich und der Vater sind eins.“ (Joh 10,30). Auf der anderen Seite stehen die Schriftgelehrten. Sie lehren zwar Richtiges, lösen die Lehre aber nicht mit ihrem Leben ein. Über sie sagt Jesus zu seinen Jüngern: „Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach ihren Taten; denn sie reden nur, tun es aber nicht.“ (Mt 23,3). Ganz anders Jesus, der für seine Lehre vom barmherzigen Vater noch in den Tod geht.

Jesus lehrt „mit Vollmacht“. Er ist vom Vater gesandt, um Zeugnis vom Vater abzulegen. In Jesus fallen Wort und Tat zusammen, sie werden eins. Jesus spricht nicht nur die Wahrheit, sondern kann von sich selbst sagen: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Joh 14,6). Wir stehen heute in einer ganz ähnlichen Situation wie die Hörer in der Synagoge von Kafarnaum. Wir hören das Wort Jesu – vielleicht nicht aus seinem leiblichen Mund wie die Menschen vor zweitausend Jahren. Aber die Bibel und die Tradition der Kirche haben uns das Wort Jesu überliefert. Es liegt an uns, Jesus die Vollmacht über unser Leben zu geben; die Vollmacht, die ihm gebührt. Jesu Wort ist unserem Fuß eine Leuchte; sie zeigt uns den Weg zum Leben. Wir dürfen dem Wort Jesu trauen, weil er kein falsches Zeugnis über Gott ablegt, sondern mit Vollmacht Kunde von Gott selbst gebracht hat.

Dem Wort Jesu dürfen wir trauen, seine Sendung anerkennen. Petrus sagt zu Jesus: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“ (Joh 6,68). So dürfen auch wir sprechen. Wem sollten wir trauen, wenn nicht ihm? Wessen Worten folgen, wenn nicht seinen?

Text: Benedikt Bögle (to)



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