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Durch das Kirchenjahr: Blog zum Sonntagsevangelium

„Was aus Gott gezeugt ist, besiegt die Welt.“

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Regensburg, 7. Januar 2024

Der Ausdruck im Johannesbrief "die Welt besiegen" bezieht sich keineswegs auf einen Aufruf zum Kampf. Viel mehr sollen wir Christen, bewaffnet mit der Liebe und der frohen Botschaft, Zeugnis unseres Glaubens ablegen und damit das Schlechte in der Welt besiegen. Der Blog zum Sonntagsevangelium.

Taufe des Herrn B – Erster Johannesbrief 5,1-9

„Schwestern und Brüder! 1Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott gezeugt und jeder, der den Vater liebt, liebt auch den, der aus ihm gezeugt ist. 2Daran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben: wenn wir Gott lieben und seine Gebote erfüllen. 3Denn darin besteht die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. 4Denn alles, was aus Gott gezeugt ist, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube. 5Wer sonst besiegt die Welt, außer dem, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? 6Dieser ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist: Jesus Christus. Er ist nicht nur im Wasser gekommen, sondern im Wasser und im Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt; denn der Geist ist die Wahrheit. 7Denn drei sind es, die Zeugnis ablegen: 8der Geist, das Wasser und das Blut; und diese drei sind eins. 9Wenn wir von den Menschen ein Zeugnis annehmen, so ist das Zeugnis Gottes größer; denn das ist das Zeugnis Gottes: Er hat Zeugnis abgelegt von seinem Sohn.“ – Erster Johannesbrief 5,1-9

Eine starken Gegenüberstellung: Auf der einen Seite stehen die, die „aus Gott gezeugt“ sind – auf der anderen Seite steht „die Welt“. Diese „Welt“ ist nicht nur ein neutraler Begriff: Sie gilt es offenbar zu besiegen, zu überwinden. Ist die Welt denn schlecht, sodass sie besiegt werden müsste? Diese Frage stellt sich gerade den ersten Christen. Immer wieder treten Gruppierungen auf, die die uns umgebende Welt als böse verstehen. Gruppen wie die „Gnosis“ sehen die ganze Schöpfung als schlecht an. Der Mensch muss sich mit seinem guten Geist aus dem bösen Körper befreien. Der Theologe Markion geht so weit, von zwei Göttern zu sprechen: Der Gott des Alten Testaments hat die Welt erschaffen; er ist aber nicht identisch mit dem guten Gott des Neuen Testaments, von dem Jesus Zeugnis ablegt.

Die Kirche hat diese Gruppen verworfen. Man kann es sogar verallgemeinern: Ein Kennzeichen zahlreicher häretischer Strömungen war es, dass sie alles Körperliche ablehnten – bis hin zur Behauptung, die Schöpfung sei nicht gut. Das widerspricht dem Schöpfungsbericht (vgl. Gen 1,1ff.), in dem immer wieder betont wird, dass Gott das Werk seiner Hände sieht und für gut befindet. Der Begriff der „Welt“ ist in der johanneischen Sprache anders zu verstehen. Die zu besiegende Welt meint nicht pauschal alles Geschaffene, alles Weltliche. Das Johannesevangelium selbst stellt fest: „Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung.“ (Joh 13,1). „Welt“ meint im Sinne des Ersten Johannesbriefs vielmehr die Welt, die Jesus nicht erkennt, die seine Gebote nicht befolgt.

Damit sind wir zu einem „Kampf“ aufgerufen, in dem wir die Welt „besiegen“ sollen. Die Waffen der Kinder Gottes sind aber nicht Schwerter oder Messer. Unsere Waffe ist die Liebe, die nicht tötet, sondern wahres Leben schenkt. Als Christen sind wir berufen, mitten in dieser Welt Zeugnis abzulegen vom wahren Gott. So besiegen wir alles Böse, alles Schlechte, alle Sünde. Denn: „Was aus Gott gezeugt ist, besiegt die Welt.“

Text: Benedikt Bögle (to)



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