Regensburg, 25. November 2023
Morgen greift der Apostel Paulus in seinemBrief an die Korinther eine für Christen drängende Frage auf: Wie ist der Glaube an die Auferstehung zu verstehen? Der Blog zum Sonntagsevangelium.
Christkönig A – 1. Korintherbrief 15,20-26.28
„Schwestern und Brüder! 20Christus ist von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. 21Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. 22Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. 23Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle die zu ihm gehören. 24Danach kommt das Ende, wenn er jede Macht, Gewalt und Kraft entmachtet hat und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt. 25Denn er muss herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. 26Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod. 28Wenn ihm dann alles unterworfen ist, wird auch er, der Sohn, sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.“
Wie ist der Glaube an die Auferstehung zu verstehen?
Der Apostel Paulus greift in seinem Brief an die Korinther eine für die Christen drängende Frage auf. Wie ist der Glaube an die Auferstehung zu verstehen? Dass Jesus, nachdem er starb, von den Toten auferstand, ist das entscheidende Glaubensgut der Kirche. Was aber folgt daraus für mein Leben? Was ist mit meinem Tod? Ist auch der von Christus besiegt worden? Das beantwortet die Kirche von Anfang an mit einem klaren: Ja. Im Korintherbrief begleitet der Apostel das mit einem Rückbezug auf die Erschaffung der Erde. Durch einen einzigen Menschen ist der Tod gekommen. Damit ist Adam gemeint: Durch den „Sündenfall“ wurden Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben. Durch die Sünde kommt der Tod in die Welt; der Mensch hat kein ewiges Leben, sondern muss sterben. Wie nun mit einem Menschen der Tod in die Welt gekommen ist, so wurde der Tod durch einen anderen Menschen besiegt: Durch Jesus Christus, den wahren Menschen und wahren Gott. Als Adam und Eva vom verbotenen Baum aßen, verlor der Mensch „im Ungehorsam deine Freundschaft“, wie das Vierte Hochgebet es formuliert. Dieser Verlust der Freundschaft war kein singuläres Ereignis; es hatte Folgen für die ganze Menschheit. Ebenso aber ist es mit der Auferstehung Jesu: Auch das war kein singuläres Ereignis; der Tod Jesu am Kreuz hat vielmehr die ganze Menschheit aus dem Grab des Todes gezogen und die Tür zum Leben eröffnet.
Das Ende der Zeiten
Der Apostel Paulus schildert auch noch, was die Kirche am Ende der Zeiten erwartet: Christus wird, wenn er wiederkommt, alle Mächte der Welt entmachten. Es beginnt dann die Zeit seiner Herrschaft. Der Christkönigsonntag eröffnet diese Perspektive auf das Ende aller Zeiten: Wenn Christus zum Gericht erscheint, wird er die ganze Schöpfung heimholen und sie in die Hände des Vaters zurückgeben, aus dem einst die ganze Schöpfung entstand. Das ist mit dem Königtum Jesu gemeint: Am Ende behalten nicht die dunklen Mächte die Oberhand, weder die Sünde noch der Tod. So wie am Anfang der Schöpfung Gottes Wort stand, wird es das auch am Ende: Christus hat das letzte Wort über die ganze Schöpfung. Er ist der wahre König des Weltalls, dem alles gehört. Am Ende wird auch der letzte Feind entmachtet werden, der Tod. Auf dieses Ende dürfen wir Christen hoffen. Wir dürfen schon jetzt vom Ende her unser Leben und diese Welt gestalten – in der Hoffnung, dass es gut ausgeht mit der Menschheit, für die Christus am Kreuz sein Leben hingegeben hat.
Text: Benedikt Bögle
(SSC)