News Bild Diözesankomitee der Katholiken diskutiert über „Kirche im 21. Jahrhundert“

Diözesankomitee der Katholiken diskutiert über „Kirche im 21. Jahrhundert“

Home / News

Wie kann Kirche im 21. Jahrhundert aussehen? Um über diese Frage mit den Gläubigen aus der Region ins Gespräch zu kommen, hat das Diözesankomitee in Kooperation mit der Pfarrei Weiden-St. Josef am vergangen Dienstag zu einem Themenabend eingeladen. Und dass diese Frage die Menschen bewegt, konnte man an der enormen Resonanz sehen. Laien und Priester aus der ganzen Region waren gekommen, um sich mit dem Thema zu beschäftigten.

Nach dem Abendlob in der Weidener Josefskirche folgten Impulsreferate, die auf die darauffolgende Kleingruppenarbeit einstimmten. Kolpingpräses Stefan Wissel griff dabei ein Wort von Papst Franziskus auf und forderte auf, an die Ränder der Gesellschaft zu gehen. Er sehe die Kirche im 21. Jahrhundert eher in kleineren Gruppen und Basisgemeinden. Die Volkskirche sei zwar bei uns am bröckeln, dennoch könne, wo etwas weniger werde, auch etwas wachsen. Zu den zurückgehenden Neupriesterzahlen merkte er an, dass die Not auch ein Motor sein könne. Gemeinde solle zwischen der Dynamik des Sozialen und der Spiritualität existieren. 

 

Anregende Diskussionen

Katharina Libon, ehrenamtliche BDKJ-Diözesanvorsitzende, griff das Thema Nachhaltigkeit auf. Sie ging dabei auch auf die Enzyklika „Laudato si“ ein, die sich gegen grenzenlosen Konsum wende. Der faire Handel werde von der Kirche unterstützt, wobei eine Änderung des Lebensstils auch wirtschaftlichen Druck ausüben könne. Christen müssten sich auch über Konzernverflechtungen und soziale Standards in den Unternehmen informieren. Sie rief dazu auf, erst nachzudenken und dann zu kaufen.

In der anschließenden Kleingruppenarbeit diskutierten die Teilnehmer angeregt über zukunftsfähige Strukturen der Kirche, über das Verhältnis von Kirche und Staat, Beiträge zur Schöpfungserhaltung und Kirche als ökologische Institution. Eine Kleingruppe stand auch als freie Diskussionsrunde zur Verfügung. Die Anwesenden stellten dabei fest, dass sich die volkskirchlichen Strukturen auflösen würden, deshalb sei der direkte Kontakt untereinander umso wichtiger.

Auch Jugendliche würden den Weg in die Pfarreien immer weniger finden, da sie oft an Ganztagsschulen gebunden seien. Somit werde Jugendarbeit immer schwieriger. Es sei außerdem wichtig, dass Christen den Staat mit Werten gestalten würden und sich in aktuelle ethische Diskussionen einmischen müssten. Zur Ökologie merkten die Teilnehmer an, dass die Kirche vermehrt eine Vorbildfunktion übernehmen müsse.

 

Weitere Veranstaltungen geplant

Thomas Andonie, stellvertretender Vorsitzender des Diözesankomitees, der das Konzept erarbeitet hatte und den Abend moderierte, sagte als Resümee: „Ich freue mich, dass die Veranstaltung ein solcher Erfolg wurde. Das große Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in und an der Veranstaltung zeigt, wie groß der Gesprächsbedarf in unserem Bistum ist. Daher sind weitere Diskussionsrunden in den Regionen der Diözese geplant.“ Unter dem Motto „Diözesankomitee vor Ort“ werden somit weitere Veranstaltungen dieser Art folgen.



Nachrichten