Diözesaner Familientag in Nittenau: „Familie als Ort lebendigen Glaubens stärken“
(pdr) „Familie als Ort lebendigen Glaubens stärken“, so lautete das Thema des Diözesanen Familientags, den der Gesprächskreis der Geistlichen Gemeinschaften im Bistum Regensburg zusammen mit dem Diözesankomitee, mit dem Familienbund, mit der Arbeitsstelle Ehe und Familie im Seelsorgeamt sowie mit der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Regensburg am vergangenen Samstag veranstaltete. Zahlreiche Familien folgten der Einladung in das Schönstattzentrum in Nittenau. Ziel war es, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich über die große Bandbreite christlichen Lebens in den verschiedenen Bewegungen zu informieren. Durch den Tag führte Diakon Franz-Adolf Kleinrahm, der in seinen begrüßenden Worten betonte, die „Symphonie der kirchlichen Realitäten“ zu erfahren, in der jeder seinen Platz habe.
Zu Beginn des Familientags zelebrierte Weihbischof Reinhard Pappenberger einen Pontifikalgottesdienst. In seiner Predigt ging er darauf ein, dass der Mensch aus Liebe von Gott erschaffen und deshalb zur Liebe berufen sei. Gott habe gewollt, dass die füreinander da sind. Deshalb dürfe der Mensch nicht bei sich selber stehen bleiben, sondern müsse das Leben weitergeben. Der Weihbischof betonte, dass die Kirche sich um die Familien um der Menschen und Kinder willen kümmere. Seit der Geburt erfahre der Mensch die fürsorgende Liebe, die offen, gütig und freundlich für den anderen da sei. Dagegen werde heute Liebe oft nur verkürzt wahrgenommen, das Leben sei kein immerwährendes Idyll. Gerade in den schwächsten Phasen des Lebens – am Anfang und am Ende des Lebens – brauche der Mensch die Liebe, die Caritas sei. Wichtig sei, die Familie als Lernort des menschlichen Lebens und Liebens zu begreifen.
Den Hauptvortrag des Familientags hielt Dr. Michael Feil, Geschäftsführer der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn. Er hob die Bedeutung des Sakraments der Ehe für die Familie hervor und verglich die Ehe mit einem Haken an der Wand, an dem das Bild der Familie hänge. In der Gesellschaft dagegen stehe die Ehe, mit vielen Klischees behaftet, nicht hoch im Kurs. Sie werde als nicht mehr zeitgemäß empfunden und daher zunehmend wie andere Lebensformen behandelt. Dagegen betone die Kirche den Wert der Ehe, weil sie einen geeigneten Rahmen für gelingende Partnerschaft, Sexualität und Familie biete. Der Referent betonte, dass die überwiegende Mehrzahl der Menschen sich eine dauerhafte Partnerschaft in der Ehe wünsche. Es gebe aber einen Zwiespalt, da die Realität anders aussehe und viele die Eheschließung hinauszögerten. Man müsse deshalb verdeutlichen, dass die Ehe menschengemäß sei.
Der Referent legte dar, dass Jugendliche sich Treue in der Partnerschaft wünschen. Wegen des fehlenden Zutrauens und der geforderten beruflichen Flexibilität jedoch gebe es eine Scheu, sich auf eine unauflösliche Beziehung einzulassen. Deshalb müsse man in der Pastoral das Leitbild so vorlegen, dass es auch angenommen werden könne. In der Ehevorbereitung gebe es schon sehr viele gute Modelle, von denen man gegenseitig lernen könne. Auf dem Katholikentag habe man feststellen können, dass die Kirche als Kompetent in der Paarberatung empfunden werde. Deshalb müsse man diesen Aspekt noch weiter bekannt machen. In der Ehebegleitung habe man festgestellt, dass es eine große Sprachlosigkeit in den Familien gebe, wenn es um Glaubensfragen gehe. Deshalb sei es wichtig, Angebote zu machen, wie Kinder in den Glauben eingeführt werden können. Für die Zukunft sei es wichtig, auch in der Kirche wertzuschätzen, dass Ehe gelingt. Dazu solle man mit den Menschen über Ehe und Familie sprechen was man tun könne, dass Ehe gelingt. Man müsse die Ehepaare ermutigen, die verschiedenen Kompetenzen weiterzuentwickeln sowie über sein eigenes Leben im Licht des Glaubens nachzudenken.
Der Vorsitzende des Diözesankomitees, Philipp Graf von und zu Lerchenfeld, sowie Ordinariatsrätin Maria Luisa Öfele fassten den Tag zusammen. Graf Lerchenfeld betonte, wie wichtig die gegenseitige Information und der Austausch der Gruppen sei, die sich mit Ehe und Familie beschäftigen. Ordinariatsrätin Öfele stellte dies mit dem Wort des Erzbischofs Rylko dar, dass es eine Sinfonie des Glaubens gebe, bei der nicht nur einzelne Töne wichtig seien, sondern auch das Zusammenspiel. Es gehe um den missionarischen Grundauftrag von Ehe und Familie, da die Familie der erste Ort der lebendigen Glaubensverkündigung sei.