Diesjährige Büchner- und Jean- Paul-Preisträgerinnen lesen beim Katholikentag
Das Literaturprogramm des 99. Deutschen Katholikentagswird erstklassig: Die Schriftstellerin Sybille Lewitscharoffwird beim Regensburger Katholikentag aus ihrem Roman „Blumenberg“ lesen. Morgen erhält sie für ihr Werk den Büchner-Preis. Ihre Kollegin Petra Morsbach, ebenfalls im Programm des größten katholischen Laientreffens in Deutschland vertreten, wurde am Mittwoch mit dem bayerischen Jean-Paul-Preis ausgezeichnet. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnungen. Sie beweisen die hohe Qualität, mit der der Katholikentag auch im Bereich Kultur unterwegs ist“, so Dr. Maria Baumann, Leiterin des Arbeitskreises Kultur für den Katholikentag. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis und der Katholikentagsleitung hatte sie Lewitscharoff und Morsbach nach Regensburg eingeladen. „Beide Literatinnen behandeln in ihren Werken philosophische und religiöse Grundfragen. Sie erzählen vom Menschsein und schlagen dabei mit subtilem Witz die Brücke zu einer Wirklichkeit jenseits unseres alltäglichen Erlebens“, so Baumann. Sibylle Lewitscharoff wurde am 16. April 1954 in Stuttgart geboren. Sie studierte Religionswissenschaften in Berlin, wo sie auch heute lebt. 1994 veröffentlichte sie ihr erstes Buch "36 Gerechte". Für ihren Roman "Pong" erhielt sie 1998 den Ingeborg-Bachmann-Preis, der sie der literarischen Öffentlichkeit bekanntmachte. Ausgezeichnet wurde sie außerdem unter anderem mit dem Berliner Literaturpreis, dem Kleist-Preis und dem Preis der Leipziger Buchmesse.
Der mit 50.000 Euro dotierte Georg-Büchner-Preis gilt als renommierteste Auszeichnung für deutschsprachige Literatur. Vergeben wird er seit 1951 von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. Petra Morsbach, die beim Katholikentag aus ihrem Roman "Gottesdiener" lesen wird, lebt am Starnberger See. Nach dem Studium der Theaterwissenschaften, Psychologie und Slawistik in München und Sankt Petersburg promovierte sie mit einer Arbeit über Isaak Babel. Ihr erstes Buch "Plötzlich ist es Abend" erschien 1995, zuletzt veröffentlichte sie 2013 den Künstlerroman "Dichterliebe". Der in diesem Jahr zum 16. Mal verliehene Jean-Paul-Preis des Freistaats Bayern ist mit 15.000 Euro dotiert und würdigt das literarische Gesamtwerk eines deutschsprachigen Schriftstellers. „Für ihren unbestechlichen Blick sind wir [Petra Morsbach] sehr dankbar – schenken uns doch ihre Texte wertvolle Einblicke in das Menschsein unserer Zeit“, so Kunstminister Ludwig Spaenle bei der Auszeichnung am 23. Oktober in der Münchener Residenz.