Die Vorbereitungen zur Seligsprechung im Oktober laufen auf Hochtouren - „Das Beispiel des Frater Eustachius zeigt, wie das Christsein verwirklicht werden kann“
Als „Zierde, Stern und wahren Helden der Menschheit“ hat Bischof Gerhard Ludwig Müller Frater Eustachius Kugler im Rahmen einer großen Pressekonferenz im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder am Montag in Regensburg bezeichnet. Der frühere Provinzial der Barmherzigen Brüder, der aus Neuhaus bei Nittenau im Bistum Regensburg stammte, lange in Regensburg wirkte und hier auch verstarb, wird am 4. Oktober 2009 im Hohen Dom St. Peter in Regensburg als zweite Person im deutschen Sprachraum außerhalb Roms selig gesprochen. Papst Benedikt XVI. hatte die Regelungen der Seligsprechungen dahingehend verändert, dass sie nun zumeist in den Ortskirchen stattfinden.
Bischof Gerhard Ludwig rief dazu auf, dass jeder sein eigenes Verhalten an dem Frater messe, der sich sein Leben lang um kranke und behinderte Menschen kümmerte. Die Kirche stelle den Menschen das Beispiel Kuglers vor Augen, um zu zeigen, „wie das Christsein konkret verwirklicht werden kann“. Auch wies der Bischof auf das konkrete, aber zumeist unerkannte christliche Zeugnis hin, das viele tausend Menschen im Bistum Regensburg wie auch in der ganzen Welt tagtäglich leisten. Zurecht auch nähmen sich die zahlreichen Einrichtungen der Barmherzigen Brüder und ihre tausenden Mitarbeiter den künftigen Seligen als Vorbild. „Die Arbeit im Krankenhaus verkümmert zu bloßer Betriebsamkeit, wenn nicht die persönliche Einstellung der Liebe alle trägt“, so Bischof Gerhard Ludwig. Außerdem nannte er den Frater einen „guten Gottesbeweis“, wie es ihn außer den theoretischen Gottesbeweisen eben auch gebe. „Frater Kugler zeigt uns: Gott existiert und es ist sicher besser, sich für den Nächsten zu engagieren.“
Der Bischof sprach sich gegen eine falsche Heldenverehrung aus, indem mächtige Menschen der Geschichte, die über Millionen Menschen Unheil und Tod gebracht haben, zu Helden hochstilisiert werden. „Die wahren Helden der Menschheit sind nicht die, die in den Schlachten Wunden schlagen, sondern diejenigen, die sich der Verwundeten und Kranken annehmen“, so der Bischof.
Die Seligsprechung wurde möglich, nachdem Papst Benedikt XVI. die Anerkennung eines Wunders ratifiziert hat, das auf die Fürsprache des künftigen Seligen zurückgeht.
So hatte ein Handwerker, der Frater Eustachius Kugler verehrt, den Überschlag seines mit Werkzeugen gefüllten Kleinlasters die Böschung hinab unversehrt überlebt. Mehrere Fachleute hatten festgestellt, dass der Verunglückte bei dem Unfall verletzt hätte werden müssen, berichtete Prior Pater Leodegar Klinger, der als Vizepostulator bei dem Seligsprechungsprozess fungierte.
Dr. Andreas Kestler, Geschäftsführer des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder, erklärte, „wir rechnen mit und hoffen auf mehrere tausend Pilger zur Seligsprechung“. Bischof Gerhard Ludwig ergänzte, es gehe bei der Seligsprechung um kein „Spektakel, mit dem die Neugierde der Menschen befriedigt wird“. Im Mittelpunkt stehe vielmehr die lebendige Beziehung zur Person Frater Eustachius Kuglers und zur Gemeinschaft der Heiligen.
Anmeldekarte zur Teilnahme an der Seligsprechung
Materialheft zur Seligsprechung
Weitere Informationen zur Seligsprechung finden Sie hier.