"Die Türme verkünden weithin die Wohnung Gottes unter den Menschen..." - Bischof Rudolf feiert mit Gästen aus Oberbayern Heilige Messe in der Alten Kapelle
Was verbindet das Pastoralteam und die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Pfarrverbandes Edling aus der Erzdiözese München-Freising und die altehrwürdige und geschichtsreiche Bischofsstadt Regensburg? Diese Frage konnte man sich am vergangenen Samstagvormittag in der Stiftsbasilika Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle in Regensburg stellen. Dort feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer mit den Priestern und rund 130 ehrenamtlichen Mitarbeitern aus dem oberbayerischen Pfarrverband Edling, Dekanat Wasserburg am Inn, eine Heilige Messe. Der gemeinsame Chor des Pfarrverbandes gestaltete die Messfeier, neben Pfarrer Hippolyte Ibalayam, Leiter des Pfarrverbandes, standen Pfarrer i.R. Karl Wuchterl, Pfarrvikar Franz Xaver Finkenzeller und Diakon i.R. Franz-Josef Weppelmann mit Bischof Rudolf am Altar.
"Steinerne Zeigefinger in den Himmel"
In seiner Predigt holte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer die Gottesdienstgemeinde mit in die schwindelerregende Höhe von 105 Metern zu den beiden Kreuzblumen der Regensburger Domtürme, deren 150. Jahrestag der Vollendung heuer gefeiert wird. Heute seien die beiden Domtürme nichtmehr wegzudenken, würden fast jede Postkarte zieren und seien unverwechselbares Symbol für Regensburg. Vor 150 Jahren hätten Regensburgs Bischof Ignatius von Senestrey (*1818 †1906) sowie König Max II. von Bayern (*1811 †1864) und dessen Vorgänger König Ludwig I. (*1786 †1868) den Entschluss gefasst, die Domtürme im Stil der Hochgotik zu vollenden. Dem politischen Willen und auch der großen Opferbereitschaft der Gläubigen im Bistum sei es zu verdanken gewesen, dass diese "steinernen Zeigefinger in den Himmel" geschaffen werden konnten. Das Besondere an der Kreuzblume sei, so Bischof Rudolf, dass sie Kreuz (Zeichen des Todes) und Blume (Zeichen der Auferstehung) vereine und von allen Seiten betrachtet, als Kreuz erkennbar sei.
St. Peter aus Oberbayern trifft St. Peter in der Oberpfalz
Nach der Heiligen Messe in einer der ältesten Kirchen Bayerns ging es mit Bischof Rudolf zum Regensburger Dom. Am Reiterdenkmal König Ludwigs I. von Bayern begann der Bischof seine Führung, die für die oberbayerischen Gäste eine Reise in die Kirchen- und Architekturgeschichte wurde. Über die Dombauhütte, vorbei an einer der beiden originalen Kreuzblumen von vor 150 Jahren, betraten die pastoralen Mitarbeiter aus dem Pfarrverband Edling den Dom St. Peter. Zum Pfarrverband zählen nicht nur die Pfarreien Edling St. Cyriakus und Attel St. Michael sowie die Pfarrkuratie Reitmehring St. Antonius von Padua, sondern auch die Pfarrei Rieden St. Peter. So wunderte es nicht, das der Bischof immer wieder in den oberbayerischen Dialekt verfiel, verbrachten doch seine Eltern Jakob und Maria Voderholzer dort ihren Lebensabend und fanden im Familiengrab in Soyen, Pfarrei Rieden, ihre letzte irdische Ruhestätte. In der Sailerkapelle beendete das Vater unser, ein Ave Maria und der vom Bischof dirigierte Kanon "Lobet und preiset ihr Völker den Herrn" die bischöfliche Domführung.