Kinderarbeit Bangladesh

„Die Sternsinger“ zum Tag gegen Kinderarbeit

Allein in Bangladesch: 1,8 Millionen Kinder brutal ausgebeutet


Aachen / Regensburg, 12. Juni 2025

Weltweit müssen 160 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren arbeiten, davon 79 Millionen unter besonders gefährlichen, gesundheitsschädlichen und ausbeuterischen Bedingungen. Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger" appelliert angescihts dessen eindringlich an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, konsequente Maßnahmen gegen Kinderarbeit zu ergreifen und Mädchen wie Jungen vor Ausbeutung zu schützen.

Zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni äußert sich Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“: „Die Geschichte von Tazim aus Bangladesch geht mir nahe. Bis zu acht Stunden am Tag muss der Zwölfjährige in einer Fabrik Aluminiumschüsseln herstellen – barfuß und ohne Schutzkleidung. Giftiger Aluminiumstaub dringt dabei in seine Atemwege ein, färbt seine Hände komplett silbrig. Nach der Arbeit schmerzen Beine und Hände, der Kopf fühlt sich müde an.“

Die Bekämpfung von Kinderarbeit steht auch im Fokus der kommenden Sternsingeraktion. „Schule statt Fabrik – Sternsingen gegen Kinderarbeit“ lautet das Motto der Aktion Dreikönigssingen 2026. Dabei richten wir den Blick nach Bangladesch, wo trotz Fortschritten im Kampf gegen Kinderarbeit noch immer rund 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche arbeiten müssen, 1,1 Millionen sogar unter besonders gesundheitsschädlichen und ausbeuterischen Bedingungen. 

Pfarrer Dirk Bingener: „Wir rufen die neue Bundesregierung dazu auf, ihren internationalen Einfluss im Kampf gegen Kinderarbeit geltend zu machen und bei der Ausrichtung der internationalen Zusammenarbeit verstärkt auf den Schutz und die Rechte von Kindern zu achten. Unsere Partnerorganisationen setzen sich dafür ein, Kinder aus Arbeitsverhältnissen zu befreien und ihnen den Schulbesuch zu ermöglichen. So konnte auch Tazim geholfen werden, der heute dank der Sternsinger nicht mehr stundenlang arbeiten muss, sondern zur Schule gehen kann.“

Um Kinderarbeit nachhaltig zu verringern, müssten Armut und soziale Ungerechtigkeit überwunden werden, so Bingener, denn: „Die Hauptursache für Kinderarbeit ist Armut. Vor allem in wirtschaftlich armen sowie in kriegs- und krisengeprägten Ländern ist Kinderarbeit weit verbreitet. Im Kampf gegen Kinderarbeit ist es daher entscheidend, dass Eltern existenzsichernde Einkommen und Kinder kostenlose Bildung erhalten, dass der Faire Handel weiter gefördert wird, dass die Ausbeutung von Kindern geahndet und die Kinderrechte auf allen Ebenen umgesetzt werden.“

Text: Robert Baumann

(sig)

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Unser Bild zeigt Tazim (12) an seinem Arbeitsplatz in einer Aluminiumfabrik, Bangladesh.



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