Die Statue Mariens krönt den Brunnen – Bischof Dr. Rudolf Voderholzer besucht die Pfarrgemeinde Friedenfels
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer hat die Pfarrgemeinde Friedenfels im Dekanat Tirschenreuth besucht. Ein Pontifikalgottesdienst in der Pfarrkirche Maria Immaculata und die feierliche Segnung des Marienbrunnens waren die Höhepunkte des Pastoralbesuchs am vergangenen Sonntag. Pfarrgemeinderat, Ortsgeistliche, Vereine und viele Gläubige bereiteten dem Bischof aus Regensburg einen herzlichen Empfang. Besonders freute sich Dr. Voderholzer über die Kinder vom Kinderhaus Friedenfels, die ihm bei herrlichem Sommerwetter mit bunten Luftballons, Gedichten und Geschenken begrüßten.
Aufmerksamkeit galt ebenso Bischof Boscol Puthur aus Australien, der derzeit bei BGR Siegfried Wölfel, Pfarrer im Ruhestand, im Urlaub verweilt. Der Initiator der imposanten Brunnenanlage, Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg, hatte die Einweihung mit Pfarrer Joseph vorbereitet. Ein großer Kirchenzug, begleitet von der Musikkapelle Flossenbürg, bewegte sich zur Pfarrkirche. Dem anschließenden feierlichen Pontifikalgottesdienst stand Bischof Rudolf Voderholzer vor. Ihm zur Seite stand Bischof Boscol Puthur. Die Ortsgeistlichen, Pfarrer Joseph und Siegfried Wölfel, konzelebrierten.
Besonders war die Predigt von Bischof Rudolf Voderholzer. Nicht wie üblich vom Ambo, sondern im Mittelgang stehend sprach der Bischof zu den Gläubigen. „Ich habe beim Einzug in die Kirche nicht nur die Apostel an den Wänden gesehen, sondern auch den Taufbrunnen.“ Diesen nutzte Bischof Rudolf Voderholzer als Steilvorlage, wie er wörtlich sagte, für diesen Tag mit der Weihe des Marienbrunnens. „Schon einmal wurde ein Brunnen von der Familie Gemmingen gespendet, erklärte der Bischof und verlas die Inschrift des Taufbrunnens – „gestiftet von Dora Freifrau von Gemmingen, 1945“. Der Bischof sagte: „Es bewegt mich sehr, dass in einer Zeit, in der kaum das Nötigste zum Essen da war, ein Taufbrunnen gespendet wurde. Auf diese Weise wurde der Himmel offen gehalten und die wahre Zielbestimmung nicht aus den Augen verloren. Zu diesen Taufbrunnen kommt nun ein Dorfbrunnen. Ich kann der Familie Gemmingen und dem Jubilar mit seinem großzügigen Engagement für das Dorf nur danken“, äußerte Bischof Dr. Voderholzer und erinnerte an die frühere Bedeutung eines Brunnens. „Wichtige Szenen und Gespräche spielten sich auch in der Bibel am Brunnen ab“. Schmunzeln entfachte der Geistliche aus Regensburg in der prall gefüllten Kirche, als er nach dem Lob für die gestaltete Brunnenfigur, die an den anwesenden Künstler Engelbert Süß ging, verkündete: „Ihre Patrona Bavariae kann mit der Münchner Patrona Bavariae auf den Marienplatz mithalten, sie ist die Mitte Bayerns und jetzt habt ihr die Mitte Friedenfels“. In einem abschließenden Gebet wandte sich der Bischof an die heilige Jungfrau Maria: „Heilige Gottesmutter, Patronin dieser Kirche und Krönung des neuen Brunnens, bitte für uns, Amen.“
Pfarrer Joseph dankte am Ende des Pontifikalgottesdienstes Bischof Rudolf Voderholzer und stellte die Pfarrei als lebendige Gemeinde mit vielen engagierten Christen vor: „Der Glaube lebt hier in Friedenfels. Seit über 70 Jahren wird in unserer Kirche täglich der Rosenkranz gebetet. Unsere Pfarrei hat eifrige Ministranten, eine Kolpingsfamilie und einen Mütterverein, die stets um das Wohl der Kirche bemüht sind.“ Der Dank des Ortsgeistlichen galt den vielen Helfern bei der Vorbereitung des Pastoralbesuchs. Er lud alle Kirchenbesucher zur anschließenden Weihe am Marienbrunnen ein. Hier dankte Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg Bischof Voderholzer für die Segnung und kirchliche Weihe und sagte: „Es ist ein Brunnen von allen Friedenfelsern für alle Friedenfelser.“ Der Freiherr spielte damit auf die Idee an, dass anlässlich seines Geburtstages Spenden getätigt werden, um an einem schönen und öffentlich zugänglichen Ort in Friedenfels einen Brunnen aufzustellen.
. Sein abschließender Dank galt Künstler Engelbert Süß und allen Firmen, die am Bau des Gesamtkunstwerkes beteiligt waren. Ein kleines Highlight hatte sich Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg aufgehoben. Aus einem großen Stein neben dem Brunnen, der künftig vorüberziehenden Wanderern frisches Trinkwasser spendet, kam zur Einweihung des Marienbrunnens köstlicher Friedenfelser Gerstensaft. Dass dieses Bier etwas Besonderes war, bewies die stets lange Menschenschlange. Auch der Geistlichkeit schmeckte es köstlich, wie Bischof Boscol Puthur bestätigte. Eine besondere Freude über die gelungene Brunnenanlage zeigte Bürgermeister Gottfried Härtl. „Der neue Brunnen mit der Patrona Bavariae passt harmonisch zu den alten Denkmälern, Schloss, Schlossbrauerei, Ökonomiehof, Verwaltungsbau Schlössl, katholische Pfarrkirche Maria Immaculata, ehemalige Alte Schule und Grundschule, im historischen Ortskern von Friedenfels.“ Das Gemeindeoberhaupt dankte abschließend allen Helfern, die zu dem besonderen Tag im Erholungsort beigetragen hatten.