Die Sache des Glaubens selbst in die Hand nehmen – Bischof Rudolf Voderholzer firmte in Ruhmannsfelden 51 Buben und Mädchen
Insgesamt 51 Kindern aus der Pfarrei St. Laurentius Ruhmannsfelden spendete Diözesanbischof Rudolf Voderholzer in der dortigen Pfarrkirche das Sakrament der Firmung.
Als einen „großen Tag“ würdigte Pfarrer Helmut Meier in seiner Begrüßung den Besuch von Bischof Voderholzer anlässlich der Firmung. „Normalerweise ist der Dom in Regensburg der Sitz des Bischofs und damit der Mittelpunkt des Bistums. Aber der Mittelpunkt ist immer auch dort, wo der Bischof Eucharistie feiert“, erläuterte der Ortsseelsorger. Diesmal war mit Ruhmannsfelden ein Ort an der Grenze zum Bistum Passau Mittelpunkt des Bistums Regensburg.
Wille, ein gutes Glaubenszeugnis zu geben
Auch einige der Firmkandidaten hießen den Oberhirten willkommen, dankten zugleich für die Begleitung im Gebet und verliehen der Hoffnung Ausdruck, dass sie ein „gutes Glaubenszeugnis geben“ werden.
Bischof Rudolf sei gerne wieder nach Ruhmannsfelden gekommen, „um die Firmung zu feiern“. Das beim Festgottesdienst dominierende Rot bei Kostümen und Krawatten, aber vor allem der Messgewänder erläuterte er als die Farbe des Heiligen Geistes – also des Feuers, der Liebe, der Glut und Begeisterung. Durch das Firmsakrament sollen, so der Bischof, die jungen Christen begeistert werden, so dass sie auch andere anstecken. Zudem sei die Firmung der Beginn des selbstverantworteten Lebens – vielleicht auch mit einem Engagement in der Pfarrei, in der Schule oder in einem Verein.
Firmung: „Ganz in die Kirche aufgenommen werden!“
In seiner Predigt erinnerte der Oberhirte an die elf oder zwölf Jahre zurückliegende Taufe der jungen Leute und verwies auf die in der katholischen Kirche übliche Säuglingstaufe. Er machte deutlich, dass die Eltern nicht nur dieses Sakrament für ihre Kinder bestimmt hatten, sondern noch viele weitere Aspekte: Vorname, Wohnort, Kindergarten, Schule, (Mutter)Sprache, Nation – und auch Glaube/Religion bzw. das Leben, die Existenz selbst.
„Die Eltern haben wichtige Vorentscheidungen getroffen, ohne diese Vorgaben wäre eine Entwicklung nicht möglich“, fasste der Bischof zusammen. Den Eltern und Paten dankte er für die Entscheidung für die Kinder sowie für die Förderung in Religion und Glauben. An die Mädchen und Buben appellierte er: „Nun könnt Ihr Euch zu dieser Vorentscheidung der Eltern verhalten. Eure Entscheidung zur Firmung bedeutet: Ich will die Sache des Glaubens selbst in die Hand nehmen. Das, was bei der Taufe begonnen hat, zur Vollendung bringen, ganz in die Kirche aufgenommen werden!“ Zudem gehe es um die Beziehung zu Gott Vater, dem Schöpfer, zu Jesus Christus, dem Menschenbruder an unserer Seite, und zum Heiligen Geist, der die Talente jedes Einzelnen aufzeigt. Wichtig sei aber auch, mit Jesus im Gespräch zu bleiben – durch Kirchgang, Gebet und Bibellektüre. „Gefirmt werden heißt auch, sich fest vorzunehmen, nicht gleich beim kleinsten Windstoß umzufallen“, ermunterte der Oberhirte die Firmlinge. Die Patinnen und Paten bat er, Vorbild im Leben und im Glauben für die nun gefirmten Jugendlichen zu sein.
Firmlinge brachten sich aktiv in die Gottesdienstgestaltung ein
Nach der Predigt legten die Firmlinge ihr Glaubens- und Taufbekenntnis ab. Nach einem stillen Gebet spendete der Bischof, assistiert von Pfarrer Meier und Pastoralreferent Albert Forster, das Firmsakrament. Die Kyrierufe und Fürbitten trugen Firmlinge, Paten und Eltern vor. Am Ende des Festgottesdienstes bedankten sich die Gefirmten bei Bischof Voderholzer.