News Bild „Die Predigt war nicht für die Katz'....“ - Herzerfrischender und lebensnaher Gottesdienst mit Bischof Rudolf krönt Diözesanlager der DPSG Regensburg

„Die Predigt war nicht für die Katz'....“ - Herzerfrischender und lebensnaher Gottesdienst mit Bischof Rudolf krönt Diözesanlager der DPSG Regensburg

Home / News

Es startete mit herausfordernder Witterung, im Laufe der sieben Tage aber kletterten die  Temperaturen beim Diözesanlager der Regensburger DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg) auf dem Willy-Brandt-Platz in Reinwarzhofen immer weiter nach oben und tagsüber kam die Sonne immer mehr durch. Am Abschlusstag mit Pontifikalgottesdienst und Weltfest der Kulturen wurde es dann sogar richtig Frühling.

 

„Viel Schönes erlebt, viel gefroren, viele Einsichten und Freunde gewonnen“

Entsprechend gut gelaunt schlenderte im Vorfeld beider Ereignisse der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer durch die „Kontinente“ des Zeltlagers. Denn in solche war es nämlich aufgeteilt, machten sich dort die 747 Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder und Rover aus dem Bistum doch gemeinsam mit Kolumbus auf eine Weltreise. Die Zahl der Teilnehmer im Alter von sieben bis 20 Jahren wiederum ließ weniger an dessen Schifffahrten als an eine Flugreise mit dem Jumbo-Jet denken. Ebenso wie das Festzelt, das zum Flughafen mutierte, von dem aus die „Abflüge“ in Richtung Afrika, Amerika, Asien und Australien vonstatten gingen. Erdteile, die es in einzelnen Workshops zu entdecken galt. Das heimische Europa war ausgeklammert. Wie der vermeintliche Entdecker des überseeischen Kontinents kam Vorderholzer nach seinem persönlichen Rundgang um den Globus aber nicht „eingeflogen“, sondern auf einem förmlichen Meer aus Fahnen der einzelnen Pfadfinderstämme ins Festzelt „ein gesegelt“. Die Teilnehmer hätten bestimmt „viel Schönes erlebt, viel gefroren, viele Einsichten und Freunde gewonnen“. Und wie Kolumbus eben auch viel mit Wasser zu tun gehabt, fügte der Seelsorger an.

Kirche ist weltumspannende Gemeinschaft

Die ganze Woche habe er an die Pfadfinder gedacht und das Lager auch im Internet verfolgt. Er sei froh, dass alle fit in den letzten Abend gestartet seien, denn „eine Heilige Messe ist nur was für Hellwache,“ so der Bischof. Lob gab es für das Motto des Zeltlagers, sei doch die Kirche selbst auch eine „weltumspannende Gemeinschaft.“ Ihren Grund habe sie darin, dass sich „Jesus aufgemacht hat, uns zu begegnen,“ betonte Voderholzer, der dafür ein lautes „Ja!“ aus dem Publikum erntete. Auch auf die Frage, ob von den Besuchern zu Pfingsten jemand ein Geschenk erhalten habe, hoben sich überraschenderweise einige Hände. Es bekomme aber jeder eines an diesem christlichen Fest, so der Bischof, „aber nicht aus Schokolade.“ Sondern ein sehr lebendiges, nämlich die Gemeinschaft der Schwestern und Brüdern Jesu Christi, wie sie eben auch hier auf dem Zeltlager praktiziert werde. Ganz im Sinne des ursprünglichen Pfingstfestes, als sich „fremde Menschen plötzlich verstanden haben.“

So sei eine bis heute wachsende Familie entstanden, „ein größeres Geschenk kann es gar nicht geben.“ Dort, wo es nicht angenommen werde und sich der Einzelne nicht als Gabe für andere begreife, „fallen die Leute übereinander her.“ Auch Kolumbus habe einst mitgeholfen, das Evangelium auf dem fremden Kontinent zu verbreiten, wenngleich auf seinem Schiff auch andere mitgefahren seien, die andere Interessen gehabt hätten. „Dafür schämen wir uns heute noch“, bekannte der Bischof.

„Flinke Hände – Flinke Füße“

Wie sich die Kulturen der Welt, der christliche Glaube und das Pfadfindertum kombinieren lassen, wurde beim Gottesdienst ebenso deutlich. Wie das australische Känguruh nur vorwärts hüpfe, so wollte man selbst in die Zukunft blicken und an einer besseren Welt mitbauen, hieß es etwa. Der chinesische Drache erinnere wiederum an den Namensgeber der DPSG, der für seinen Kampf mit einem fliegenden Ungeheuer berühmt wurde. Voderholzer bedankte sich bei den Gottesdienstteilnehmern am Ende für deren „gesammelte Stimmung“. Sogar die Hunde hätten über ihren Einsatz Bescheid gewusst, kommentierte er das punktgenaue Gebell einiger Vierbeiner. Das könne nur bedeuten, dass „die Predigt nicht für die Katz war“. Das war auch nicht die Leiterausbildung von Paul Aigner und Florian Lang (beide Ammersricht) sowie von Tobias Herrmannstaller (Teugn), weswegen alle drei vom Regensburger DPSG-Vorsitzenden und Lagerleiter Günther Bäte den begehrten „Woodbadge“ erhielten.

Nach dem Gastspiel des Bischofs zeigten sich etwa die beiden „Jupfis“ (Jungpfadfinder) aus Landshut mit dem Vornamen Jakob und den Nachnamen König beziehungsweise Zander begeistert: „Uns hat es sehr gut gefallen!“ erklärten die beiden, die als Ministrant sowie Bannerträger wichtige Aufgaben innehatten. Vor allem der Humor des Bischofs kam gut an wie auch die Tatsache, dass am Ende des Gottesdienstes das Pfadfinderlied „Flinke Hände, flinke Füße“ gesungen wurde, was für sich genommen die Botschaft der Predigt beeindruckend widerspiegelte.

„Schade, dass das Lager jetzt schon aus ist!“

Beim Lagerfeuer zusammen zu sitzen oder gemeinsam Eucharistie zu feiern hinterließen ebenso bleibende Eindrücke. „Cool, dass so viele Leute da sind“, so zum Beispiel die elfjährige Johanna Köllner aus Windischeschenbach. Ihre achtjährige Stammesgenossin Lisa Stangl fügte hinzu: „Schade, dass das Lager jetzt schon aus ist!“ Hier habe sie viele neue Freunde gefunden – am Ende hat sie sich auch noch einen leichten Sonnenbrand eingeholt. Beim gemeinsamen Essen fanden sich die Besonderheiten der Kontinente in den Kochtöpfen wieder. Asien war dabei sehr beliebt. Aus Afrika kam interessanterweise der Leberkäse. „Wahrscheinlich aufgrund des kulturellen Austausches“, so ein Rover. In Bischofsnähe ergatterte dabei der elfjährige Felix Laubenstein aus Wenzenbach einen Platz, der positives Denkvermögen bewies. Das Wetter habe ihm sehr gefallen, da es „sehr abwechslungsreich war.“ Fiona Rank gesellte sich nicht nur als Chefin des Kelheimer Stamms direkt zum Oberhirten, sondern auch als Mitglied der „Arbeitsgruppe Spiritualität“ - als solches zollte sie der Botschaft des Bischofs Beifall.



Nachrichten