News Bild Die Oberhäupter der Kirchen Jerusalems bitten am Dienstag um Gebet für Frieden und Versöhnung
Die Oberhäupter der Kirchen Jerusalems bitten am Dienstag um Gebet für Frieden und Versöhnung

Tag des Gebets und des Fastens für Frieden im Heiligen Land

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Jerusalem, 16. Oktober 2023

Angesichts „des Meeres an beispielloser Gewalt“ hat der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Kardinal Pizzaballa, im Namen aller katholischer Gemeinschaften im Heiligen Land für Dienstag, 17. Oktober, zu einem Tag des Gebetes und des Fastens für Frieden und Versöhnung aufgerufen. Die Oberhäupter der Kirchen Jerusalems haben sich dem Aufruf angeschlossen.

„Wir bitten, dass am Dienstag, 17. Oktober, jeder einen Tag des Fastens, der Abstinenz und des Gebets abhält. Lasst uns Gebetszeiten mit eucharistischer Anbetung und dem Rosenkranzgebet zur Jungfrau Maria organisieren. Obwohl die Umstände in vielen Teilen unserer Diözese sehr wahrscheinlich keine großen Ansammlungen erlauben werden, ist es möglich, einfache und nüchterne gemeinsame Momente des Gebets in Pfarreien, religiösen Gemeinschaften und Familien zu organisieren.“ Zunächst war der Aufruf nur an die katholischen Gemeinschaften im Heiligen Land gerichtet. Im Rahmen einer späteren gemeinsamen Stellungnahme baten alle Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen in Jerusalem Menschen „guten Willens“ auf der ganzen Welt, sich anzuschließen.

Am Freitag hatte sich angesichts des „neuen Kreislaufs von Gewalt mit einer ungerechtfertigten Attacke gegen alle Zivilisten“ ein Notfallkomitee aus den Patriarchen und Oberhäuptern von Jerusalems Kirchen getroffen zu Gebet und Beratung. Die Vertreter der Kirchen rufen in ihrer gemeinsamen Stellungnahme den Staat Israel auf, mit Unterstützung der Internationalen Gemeinschaft, humanitäre Lieferung ins Land zu lassen, so dass „tausende unschuldige Zivilisten medizinische Behandlung und Grundversorgungsmittel erhalten“. Das christliche Komitee äußert sich besorgt darüber, dass der Aufruf zur Evakuierung des Nordens von Gaza – die auch alle Mitglieder der christlichen Gemeinschaften dort betrifft - die bereits desaströse humanitäre Katastrophe vertiefen wird. Eindringlich rufen die christlichen Kirchenoberhäupter Jerusalems „alle Parteien auf, diesen Krieg zu deeskalieren, um unschuldige Leben zu retten und gleichzeitig der Gerechtigkeit zu dienen.“


„Wir können Tod nicht das einzige Wort sein lassen, das wir hören“

„Alles scheint von Tod zu sprechen“, beschreibt Pierbattista Kardinal Pizzaballa in seinem Aufruf zum Gebetstag die verzweifelte Situation. „Aber in dieser Zeit der Trauer und der Bestürzung, wollen wir nicht hilflos bleiben. Wir können Tod und seinen Stachel (1 Kor. 15,55) nicht das einzige Wort sein lassen, das wir hören.“ Nur aus dem Gebet, im Wenden des Herzens zu Gott, dem Vater, könnten die Betroffenen die Kraft und Gelassenheit ziehen, um diese schweren Zeiten zu überstehen. Das sei der Weg, „wie wir alle trotz allem zusammenkommen“.

 

Text: Maria König
(Zitate aus dem Englischen übersetzt, Quelle: Webeite des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem)



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