News Bild "Die Nachfolge Christi verbindet im Handeln"

"Die Nachfolge Christi verbindet im Handeln"

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(pdr) Am vergangenen Samstag, am 100. Geburtstag Dietrich Bonhoeffers, hat Bischof Gerhard Ludwig, Vorsitzender der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), über Leben und Wirken des großen evangelischen Theologen gesprochen. Träger der Gedenkveranstaltung in Stuttgart war das Ökumenische Forum der geistlichen Ritterorden. Anschließend feierte der Bischof in der Stuttgarter Domkirche St. Eberhard ein Pontifikalamt.
Bischof Gerhard Ludwig ist ausgewiesener Kenner der Theologie Dietrich Bonhoeffers. Er wurde 1977 an der Universität Freiburg bei Professor Dr. Karl Lehmann, dem heutigen DBK-Vorsitzenden, mit der Dissertation „Bonhoeffers Theologie der Sakramente“ promoviert und hat zahlreiche weitere renommierte Arbeiten über den protestantischen Theologen verfasst. Bischof Gerhard Ludwig gehört mit zu den Herausgebern der Dietrich-Bonhoeffer-Werke.

In Stuttgart würdigte Bischof Gerhard Ludwig die Entstehung der ökumenischen Bewegung auch aus der gemeinsamen Unrechtserfahrung des Nationalsozialismus: „Trotz aller Trennung hat die ökumenische Bewegung die tiefere Einheit in der Wurzel, in Christus, entdeckt. Die Nachfolge Jesu Christi verbindet miteinander im Handeln.“ Dabei könne man sich am Beispiel Dietrich Bonhoeffers orientieren und aufrichten. Bonhoeffer habe alles theologische Nachdenken immer an der Ethik festgemacht. Auch heute bestehe das Christsein im Beten und im Tun des Gerechten, wie Bonhoeffer in seinen theologischen Betrachtungen erwiesen habe. „Beten und das Gute tun, das ist die Achse, auf die unser Lebensweg gestellt ist“, erklärte Bischof Gerhard Ludwig: „Das Verhältnis zu Gott in Jesus Christus und der Aufbau einer menschenwürdigen Gesellschaft sind die zweiten Seiten einer Münze.“ Dass die Gottes- und die Nächstenliebe zusammengehören, daran habe auch Papst Benedikt XVI. in seiner ersten Enzyklika „Deus Caritas est“ erinnert. Der Bischof rief dazu auf, nicht die Hände in den Schoß zu legen und angesichts des eigenen begrenzten Einflusses zu fragen, was der Einsatz denn nütze. „Wenn wir vielmehr mutig und einfach unseren Glauben leben, dann können auch andere Menschen verwandelt oder zumindest für das Wort Gottes geöffnet werden.“
Bonhoeffers theologisches Werk, das innerhalb von 20 Jahren entstanden ist, spreche für seine große geistige Schaffenskraft. Das Zentrum seiner theologischen Überlegung sei die Christusanschauung. Christologie bedeute für Bonhoeffer Christusnachfolge in einer persönlichen Dimension. Weiteres zentrales Thema sei die Kirche, die, ihrem Wesen entsprechend, für die anderen, auch für die Nicht-Christen da ist.



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