News Bild Die Menschen im Neuland ankommen lassen – Caritas übernimmt in der Regensburger Erstaufnahmeeinrichtung  die Sozialberatung  für Flüchtlinge

Die Menschen im Neuland ankommen lassen – Caritas übernimmt in der Regensburger Erstaufnahmeeinrichtung die Sozialberatung für Flüchtlinge

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„Menschen, die vor Krieg und Vertreibung nach Deutschland fliehen, brauchen unsere Unterstützung“, sagte Diözesan-Caritasdirektor Dr. Roland Batz anlässlich der heutigen Eröffnung der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Regensburg. Eine große Stärke in unserem Land seien die vielen Bürger, die großes Verständnis für die Situation von Flüchtlingen haben und sich in vielfältiger Weise für sie engagieren. Dieses Engagement gelte es zu fördern. „Die Politik auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene muss gemeinsam mit den zivilgesellschaftlichen Akteuren aktiv dazu beitragen, dass Flüchtlinge einen Platz in unserer Gesellschaft finden“, so Batz. Auch die bayerische Sozialministerin Emilia Müller hat an der Eröffnung der Erstaufnahmeeinrichtung teilgenommen: „Ich bin sehr dankbar, dass die Caritas ein wichtiger Baustein hier in der neuen vorläufigen Erstaufnahmeeinrichtung in Regensburg ist.“

Kirche &  Caritas in besonderer Verantwortung

Die Kirche und ihre Caritas sehen sich in der besonderen Verantwortung für einen menschlichen Umgang mit Flüchtlingen. Die Caritas übernimmt deshalb vielerorts die Sozialberatung für Asylsuchende und Flüchtlinge und erhält dafür Zuschüsse vom Staat. „Nachweislich hilft Asyl-Sozialberatung den Asylbewerberinnen langfristig bei der Integration sowie bei der Akzeptanz der Frauen, Männer und Kinder aus dem Ausland in der Bevölkerung vor Ort“, so der Regensburger Caritasdirektor. Die Kirche und ihre Caritas haben für die Beratung von Asylsuchenden und Flüchtlingen in Regensburg und in den Kreis-Caritasverbänden mehrere eigene Fachstellen eingerichtet. Die Caritas wendet für ihre Flüchtlingshilfe jährlich mehr als 300.000 Euro aus eigenen oder kirchlichen Mitteln auf. „Wir tun etwas, was eigentlich ganz normal ist. Wir helfen Menschen, die auf der Flucht sind. Obdachlosen und Heimatlosen eine Herberge zu geben, ist ein Werk der Barmherzigkeit“, erklärte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer.

Beratung, Betreuung & Alltagshilfen

Die Beraterinnen und Berater gewährleisten eine hohe Fachlichkeit. „Wir beraten die ankommenden Menschen im Asylverfahren und in sozial- und ausländerrechtlichen Angelegenheiten. Wir unterstützen beim Schriftverkehr oder Ausfüllen von notwendigen Formularen und wir beantworten die Fragen der Asylbewerber bei Rückkehr- oder Weiterwanderungswunsch, zu Kinderbetreuung, Schule, Ausbildung und Arbeit“, sagt Josip Smoljo, Leiter der Asylsozialberatung bei der Caritas. Viele Flüchtlinge seien durch Vorkommnisse während ihrer Flucht oft traumatisiert. Die Caritas bietet ihnen psycho-soziale Beratung und Betreuung; auch zu Themen wie Krankheit, Traumatisierung, Schulden und Wohnen. „Gegebenenfalls vermitteln wir an andere Stellen weiter, unsere Leute sind gut mit den zuständigen Behörden vernetzt“, so Smoljo.

Auch Alltagshilfen für die Orientierung in Deutschland wie zum Beispiel Deutschkurse oder Kommunikationstraining würden von der Caritas organisiert. Zu den Aufgaben gehört auch, ehrenamtliche Helfer zu begleiten und die Arbeit mit Pfarreien und Kommunen zu vernetzen. An vielen Orten und in vielen Pfarreien engagieren sich bereits Ehrenamtliche und Helferkreise in der Begleitung und Betreuung von Flüchtlingen. Eine große Stärke kirchlichen Einsatzes für Flüchtlinge und Hilfesuchende sind Kooperation und Vernetzung von professioneller und ehrenamtlich-freiwilliger Arbeit. Auf der einen Seite wird ein hohes Maß an Professionalität von Experten benötigt, auf der anderen Seite müssen alle hinschauen, wo in unserem Lebensumfeld Flüchtlinge Hilfe brauchen und wo etwas getan werden kann.

Zahl der Flüchtlinge wird nicht abnehmen

Angesichts der vielen Krisen und kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt werde in den kommenden Jahren die Zahl der Flüchtlinge nicht abnehmen. Darauf müssten sich die Europäische Union und Deutschland einstellen. „In aktuellen Debatten entsteht oft der Eindruck, als sei die Aufnahmekapazität in unserem Land erreicht. Wenn wir uns aber an die Zahl der Asylsuchenden Anfang der 1990iger Jahre erinnern, zeigt sich, dass dies noch lange nicht der Fall ist“, betonte Batz. So haben 1992 fast doppelt so viele Menschen einen Asylantrag in Deutschland gestellt wie im Jahr 2014. „Es ist unsere christliche Pflicht, offen für die Situation von Menschen, die aus verschiedensten Gründen ihre Heimat verlassen müssen, zu sein“. Dabei müssten auch immer noch viele Vorurteile gegenüber Flüchtlingen abgebaut werden.  



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