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Die Fackel des Glaubens in die Zukunft tragen

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Bischof Rudolf Voderholzer beim Jubiläum „200 Jahre Wallfahrt auf dem Kreuzberg“ Pleystein

Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein – beste Bedingungen für den Haupttag des Jubiläums „200 Jahre Wallfahrt zum Hl. Kreuz“ der hoch über Pleystein gelegenen Wallfahrtskirche. Mit einer seit 30. April laufenden Ausstellung sowie einer Maiandacht am Vorabend hatte die Pfarrei St. Sigismund das Jubiläum bereits gewürdigt. Höhepunkt war aber am vergangenen Sonntag das Pontifikalamt mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, der in seiner Predigt neben seinem aus Pleystein stammenden Amtsvorgänger Bischof Georg Michael Wittmann (1760 bis 1833) besonders die Leistungen beim Bau dieses Gotteshauses vor 200 Jahren würdigte. Aber auch den heute wirkenden Klerikern und Laien galt sein Dank.

Vor der Pfarrkirche begrüßten zwei Erstkommunionkinder den Oberhirten mit einigen Versen, in denen sie auf die Historie der Wallfahrtskirche und die Jubiläumsaktivitäten hinwiesen. Als Willkommensgeschenk übergaben sie Bischof Rudolf einen Korb mit Blumen. Der Stadtpfarrer OSFS (Oblate des heiligen Franz von Sales) Pater Hans Ring erinnerte in seiner Begrüßung an die Verbindung des Bischofs mit diesem Ort – konkret an die Tatsache, dass der Diözesanoberhirte das Brustkreuz Bischof Wittmanns trägt. Auch Bürgermeister Rainer Rewitzer freute sich, dass der Bischof in die Rosenquarzstadt gekommen war. Mit Blasmusik ging es im Kirchenzug hinauf zum Kreuzberg, hinter den Vereinen und Verbänden reihten sich die Ministranten, Erstkommunionkinder, Priester und Bischof Voderholzer ein.

Zu Beginn des Festgottesdienstes am Freialtar hieß Pater Reng neben den Priestern die Ordensleute, die aus Pleystein stammen oder hier gewirkt haben bzw. wirken, sowie die Wallfahre aus der Region willkommen. „Auch viele Leute kommen privat, um die Kreuzkirche zu besichtigen und hier still zu werden“, führte der Ortsgeistliche aus. Dass in der Vergangenheit eventuell auch Angehörige und Bekannte seiner Mutter, die etwa 40 km entfernt in Böhmen ihre Wurzeln hat, hierher zur Wallfahrt gingen, deutete Bischof Voderholzer in seiner Begrüßung an. Außerdem verwies er auf den Besuch Papst Franziskus' in Bethlehem und natürlich auf den bevorstehenden 99. Deutschen Katholikentag. Dieser möge, so der Bischof, „ein Fest des Glaubens werden, der ausstrahlt, Kraft und Mut schenkt, um im Alltag Zeugnis für den Glauben abzulegen“.

Die Szene der Kreuzigung Jesu, wo dieser dem Johannes seine Mutter anvertraut, deutete Bischof Voderholzer in seiner Predigt als Hinweis, dass den Gläubigen mit der Gottesmutter Maria eine mütterliche Person zur Seite steht. Mit dem Papst, dem Nachfolger der Apostel, drückt sich andererseits die Väterlichkeit aus. „Wer glaubt, ist nie allein. Wer glaubt, erfährt Väterlichkeit und Mütterlichkeit“, fasste der Oberhirte diesen Aspekt zusammen. „Es ist ein bewegender Moment, in dieser großen Tradition stehen zu dürfen“, kam er auf den aus Pleystein stammenden Bischof Georg Michael Wittmann zu sprechen, dessen Brustkreuz Bischof Rudolf trägt. Wittmann wirkte als Regens im Priesterseminar sowie später als Weihbischof und Bischof von Regensburg. „Seien Sie stolz auf diesen großen Sohn Ihrer Stadt“, würdigte der heutige Regensburger Bischof seinen im 19. Jahrhunderte tätigen Vorgänger. Er ging auf die für die Kirche nicht einfache Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts ein, als die Kreuzkirche innerhalb eines halben Jahres erbaut wurde. „In diesem Chaos zeigt der Herr, dass er seine Kirche nicht als Waise zurücklässt, sondern durch das Wirken des Heiligen Geistes bewegt er Menschen, dass sie dieses Werk zustande bringen“, interpretierte er die damaligen Leistungen. Und er erwähnte die Brandkatastrophe von 1901, wo auch die beiden Kirchen völlig zerstört und danach wieder aufgebaut wurden. Für ihr Engagement bei der religiösen Erziehung der Kinder und Jugendlichen dankte Bischof Voderholzer den Vätern und Müttern sowie den Großeltern wie auch den im Schulunterricht und der Katechese tätigen Personen. Sein Dank für das Engagement in der Pfarrgemeinde galt den Mitgliedern der kirchlichen Gremien, der Vereine und Verbände sowie den Ministranten mit dem Wunsch, dass die Pleysteiner Tradition vieler Geistlicher und Ordensleute fortgeführt werden möge. „Nehmen wir die Fackel des Glaubens und tragen wir sie hinein in die Zukunft. Seien wir Zeugen für den Herrn“, schloss der Diözesanoberhirte seine Predigt.

Den Festgottesdienst umrahmten der Kirchenchor und der Männergesangverein Pleystein unter der Leitung von Alexander Völkl sowie die weit über die Grenzen Pleysteins und der Oberpfalz hinaus bekannte Sängerin Brigitte Traeger. Pfarrgemeinderatssprecher Andreas Meier überreichte dem Bischof ein Aquarell, das die Kreuzkirche mit dem Klostergebäude zeigt, Bürgermeister Rewitzer ein großes Stück Quarzstein. Gesegnet wurden auch die kleinen Erinnerungskreuze für die Wallfahrergruppen, deren erstes Exemplar ebenfalls Bischof Voderholzer erhielt.

Nach der Besichtigung der Wallfahrtskirche und dem Mittagessen fand noch eine Kindersegnung statt, bei der Bischof Rudolf zahlreichen Kindern, aber auch weiteren Gläubigen den bischöflichen Segen erteilte.



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