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Der wahre Märtyrer – Maximilian Kolbe

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Pater Maximilian Kolbe (1894 – 1941) war ein polnischer Franziskaner. Als Polen von den Nationalsozialisten 1939 überfallen und besetzt wurde, wurde er festgenommen. Nach seiner Freilassung kam er 1940 erneut in Gefangenschaft. Ein Jahr später schließlich wurde er ins Konzentrationslager Auschwitz verschleppt. Eines Tages floh dort ein Gefangener. Der Lagerleiter wollte ein Exempel statuieren und befahl, zehn zufällig ausgesuchte Männer in den Hungerbunker zu sperren. Einer von ihnen war der Vater zweier Söhne. Er flehte um sein Leben. Maximilian Kolbe trat vor und bot sein Leben im Tausch gegen das des Familienvaters an. Kolbe kam in den Hungerbunker. Es wird berichtet, Kolbe habe dort gebetet und gesungen. Schließlich wurde er mit einer Giftspritze getötet. Sein Gedenktag ist der 14. August.

Lieber Maximilian,

deine Tat verblüfft mich immer wieder aufs Neue. Was das Grauen der Konzentrationslager bedeutet haben mag, kann ich nicht einmal erahnen. Was es mit Menschen macht, grundlos eingesperrt zu sein, wie ein Tier behandelt zu werden, kann ich nicht fassen. Ebenso wenig kann ich Deine Tat fassen oder begreifen.

Deine Entscheidung, in den Hungerbunker zu gehen, war doch eigentlich eine doppelte: Du hast Dich für den Tod entschieden. Du musst gewusst haben, dass der Hungerbunker keine Bestrafung, sondern ein Todesurteil war. Dir muss klar gewesen sein, dass du diesen grauenhaften Ort nicht lebend wirst verlassen können. Doch nicht nur für den Tod hast Du Dich entschieden. Du hast Dich auch entschieden, ihn dort zu sterben, im Hungerbunker. Lieber Maximilian, ich kann mir nicht vorstellen, was es bedeuten mag, den Durst nach Wasser nicht nach wenigen Stunden, sondern nie wieder stillen zu können. Ich kann mir nicht vorstellen, wie wahnsinnig Hunger machen kann.

Maximilian, ich weiß nicht, was Dich bewogen hat, in diesem einen Augenblick aus der Reihe herauszutreten und Dein Leben zum Tausch anzubieten. Wer aber das Grauen unmenschlichen Ausmaßes in diesen Lagern gesehen und erlebt hatte, konnte so etwas wohl nicht leichtfertig oder gar unüberlegt tun. Bewusst hast Du Dein Leben gegeben, um ein anderes zu retten.

Für mich wäre das unvorstellbar. Mir fehlte der Mut, auch nur daran zu denken. Du hattest nicht nur den Mut, es zu denken, sondern auch, es zu tun. Du hast die letzte Konsequenz ausgehalten, in die Fußstapfen dessen zu treten, der sein Kreuz auf Golgotha trug. Du hast sein Wort begriffen und verinnerlicht: „…wer sein Leben hingibt für das seiner Freunde.“ Du bist zum Märtyrer geworden.

Weißt Du, dieser Begriff wird heute manchmal in einem ganz anderen Sinne gebraucht – missbraucht! Menschen sprengen sich für ihren Gott in die Luft, bringen „Ungläubige“ um, löschen Leben aus. Du hast das genaue Gegenteil getan. Du hast nicht getötet, du bist gestorben. Du hast begriffen, dass nicht Mord die Welt rettet, sondern grenzenlose Liebe. Du hast Dich den Mördern hingegeben. Dass es Menschen gibt, die diese mörderische Verirrung mit dem Begriff des „Märtyrers“ bezeichnen, ist eine Schande und eine Beleidigung für alle, die im Laufe der Weltgeschichte ihr Leben hingegeben haben, um Leben zu ermöglichen.

Du hast Deinem Herrn geglaubt. Auch Du bist gestorben, wie ein Weizenkorn. Danke für dieses Zeugnis!

Heiliger Maximilian Kolbe – Bitte für uns!

Dein Benedikt



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