Regensburg, 23. September 2023
Der in so gut wie jeder Hinsicht originelle Graf Franz von Pocci könnte als „bayerischer E. T. A. Hoffmann“ bezeichnet werden, da er wie sein bekannterer Zeitgenosse zugleich Jurist und Staatsbeamter, Autor, Zeichner, Komponist und Musiker („Wenn ich ein Vöglein wär“) gewesen ist. Aufgrund seiner populären Werke für das Marionettentheater hatte man ihn in seiner Heimat liebevoll-spöttisch den „Kasperlgrafen“ genannt. Dem Grafen widmet das Akademische Forum Albertus Magnus einen Vortragsabend. Sie sind herzlich eingeladen!
Zwei Referenten stellen den königlichen Hofmusik-Intendanten und seine vielseitigen Werke als Karikaturist und Musiker vor: Prof. Sigmund Bonk kommt mit Vertretern der Pocci-Gesellschaft ins Gespräch. Ein Kurzfilm von Angelika Weber nimmt ihn filmisch ins Visier: seine bekannteste Schöpfung ist der Kasperl Larifari, den er im Puppenspiel all das sagen ließ, was er sich als Hofbeamter verkneifen musste.
Poccis Heimat war München, wo sich ein Hort spätromantischer Kunst und Kultur gebildet hatte, dem Pocci zugezählt werden darf. Man denke nur an König Ludwig I., den Philosophen J. W. F. Schelling, den Publizisten Joseph Görres, den Architekten Friedrich von Gärtner, den Maler Carl Spitzweg und den Bildhauer Ludwig Schwanthaler. München ist heute als ein Zentrum der Romantik weniger bekannt als etwa Jena, Heidelberg oder Berlin – womöglich zu Unrecht?
- Termin: Donnerstag, 28. September, 19:30 Uhr
- Ort: Filmgalerie Kino im Leeren Beutel, Bertoldstraße 9, 93047 Regensburg
- Preis 5 €
- Anmeldungen bitte ans Akademische Forum Albertus Magnus, Tel. 0941 / 597-1612 oder akademischesforum@bistum-regensburg.de
Text: Akademisches Forum Albertus Magnus
(SSC)