News Bild Der ernannte Bischof von Regensburg, Prof. Dr. Rudolf Voderholzer, trifft in der Domstadt ein - Begegnung mit Priestern und Gläubigen in der Kathedrale St. Peter

Der ernannte Bischof von Regensburg, Prof. Dr. Rudolf Voderholzer, trifft in der Domstadt ein - Begegnung mit Priestern und Gläubigen in der Kathedrale St. Peter

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Die Türme des Regensburger Doms strahlten vor dem herrlich blauen Himmel, als unter festlichem Glockengeläut der künftige Bischof von Regensburg, Prof. Dr. Rudolf Voderholzer, am Hauptportal der Kathedrale am heutigen Nachmittag eintraf. Mehr als 1000 Gläubige waren in den Regensburger Dom gekommen, um den neu ernannten Bischof zu begrüßen.

Zuvor hatte Prof. Voderholzer im westlich gelegenen Parsberg die Bistumsgrenze überschritten, um dort in der Stadtpfarrkirche Priestern und Gläubigen zu begegnen. Das Domkapitel und weitere Vertreter aus der Diözese begrüßten den ernannten Bischof feierlich am Westportal, Domdekan Robert Hüttner reichte ihm das Weihwasser. Unter großem Applaus der Gläubigen betrat der neu ernannte Bischof dann den Regensburger Dom. In einer festlichen Prozession, angeführt vom Kapitelkreuz, begaben sich die Geistlichen in die Sailer-Kapelle im südlichen Teil der Kathedrale. Zuvor segnete Prof. Dr. Rudolf Voderholzer die zahlreich erschienenen Gläubigen mit dem Weihwasser. Nach einem stillen Gebet vor dem Allerheiligsten sprach der künftige Bischof ein Gebet vor der Kirchengemeinde. Die Regensburger Domspatzen und Domorganist Prof. Franz Josef Stoiber begleiteten die Begegnung musikalisch. Auf den Stufen der Altarinsel richtete sich Prof. Dr. Rudolf Voderholzer anschließend mit einem Grußwort erstmals an die Gläubigen:

„Lieber Herr Weihbischof,
liebe Brüder im Priesterlichen Dienst,
Ehrwürdige Schwestern,
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst
liebe Kinder, liebe Jugendliche und erwachsene Schwestern und Brüder im Herrn!

Ich danke Ihnen sehr für den herzlichen Empfang, den Sie mir bereiten hier in unserem Dom, meiner künftigen Bischofskirche, meinem „Petersdom“.

Wie Sie wissen, bin ich am Nikolaustag, heute vor 14 Tagen, von Papst Benedikt zum Bischof ernannt worden. So richtig Bischof werde ich dadurch, dass ich am 26. Januar hier im Dom durch die Handauflegung der Bischöfe, die das Kollegium der Bischöfe repräsentieren, sowie durch das Gebet der Bischöfe und durch Ihr Gebet geweiht werde. Unter den zahlreichen Legenden, die sich um das Leben des heiligen Nikolaus ranken, bezieht sich eine auch darauf, wie Nikolaus selbst Bischof wurde. Sie ist in der „Legenda aurea“ aufgeschrieben. In einer etwas vereinfachten Form lautet sie so:

Der junge Mann Nikolaus wollte tun, was Jesus gefällt. Darum ging er oft in die Kirche, um zu beten und von Jesus zu hören. Eines Tages ging Nikolaus wieder sehr früh am Morgen zum Gottesdienst. Kaum war er durch die Kirchen tür getreten, kam ein Mann auf ihn zu und fragte ihn: ‚Wie heißt du?‘ Nikolaus antwortete: ‚Mein Name ist Nikolaus.‘ Da rief der Mann: ‚Dich hat Gott geschickt. Du sollst der Bischof von Myra werden!‘ Nikolaus verstand nicht, was geschah. Er wehrte sich: ‚Warum gerade ich? Ich tauge doch nicht zu einem solch hohen Amt.‘ Da erzählte ihm der Mann: ‚Viele Bischöfe sind beieinander, um einen Nachfolger für den verstorbenen Bischof zu wählen. Sie können sich nicht einigen. Ich aber hörte in der Nacht im Traum eine Stimme: ‚Den ersten Mann, der am Morgen zur Kirche kommt und dessen Name Nikolaus ist, sollt ihr zum Bischof weihen.‘ Da ließ sich Nikolaus zum Bischofsstuhl führen.“

Eine Legende, eine Geschichte also, die nicht unbedingt in jedem historischen Detail, aber gewiss der Sache nach eine tiefe Wahrheit besitzt. Natürlich ist es gut, wenn ein Bischof organisieren und verwalten kann, wenn er Bücher schreiben und ansprechend predigen kann. Das wichtigste freilich auch für einen Bischof heute wird immer sein müssen, dass er der erste Beter seines Bistums ist. Dass in ihm eine Sehnsucht brennt nach der Gegenwart Christi in seiner Kirche und dass er so ein guter Hirte wird.

Am Bild des heiligen Nikolaus, wie es uns vor allem die Überlieferung der Ostkirche zeigt, wird auch deutlich: Die Liebe zum Herrn, das Gebet, die Ausrichtung auf Gott öffnet zugleich den Blick für die Menschen. Nikolaus ist der Heilige für die Menschen schlechthin geworden, ein universaler Wohltäter. Als solcher ist er mit Johannes dem Täufer der Heilige des Advents, der dem Herrn die Wege bereitet in unsere Herzen.

Liebe Schwestern und Brüder, ich freue mich, dass ich so erwartungsvoll empfangen werde, dass sich viele, wie ich höre und lese, viel von mir erwarten. Es wäre ja traurig, wenn es anders wäre. Ich bitte Sie, dass Sie sich vor allem von mir erwarten, dass ich Ihnen ein solcher Bischof werde, wie es die Nikolauslegende lehrt: Einer, der das Ohr an den Lippen seines Herrn hat und gerade so zugleich die Sorgen und Nöte der ihm Anvertrauten kennt. Dass mir das gelinge, ist mein großes Gebetsanliegen heute, und meine Bitte an Sie alle ist: Beten Sie für mich, dass ich Ihnen ein solcher Bischof werden kann. Heiliger Apostel Petrus, heiliger Nikolaus, heiliger Wolfgang, bittet für uns! Amen.“

Zum Abschluss segnete der ernannte Bischof alle Gläubigen und zog mit den Priestern in die Bischofsgruft, um die Gräber seiner Vorgänger aufzusuchen. Auch beim Auszug aus der Bischofskathedrale läuteten die Glocken des Domes ihren herrlichen Klang zur Ehre Gottes .Zum Abschied spendeten die Gläubigen ihrem künftigen Bischof abermals großen Applaus. Prof. Rudolf Voderholzer nutzte die Begegnung, um noch mit zahlreichen Gläubigen das Gespräch zu suchen.

Audiodatei: Begrüßung Diözesanadministrator Dr. Wilhelm Gegenfurtner

Audiodatei: Grußwort Prof. Dr. Rudolf Voderholzer



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