News Bild Den Worten Taten folgen lassen - neue SOLWODI-Beratungsstelle in Regensburg eröffnet

Den Worten Taten folgen lassen - neue SOLWODI-Beratungsstelle in Regensburg eröffnet

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Eineinhalb Jahre nach dem Katholikentag war es nun endlich soweit. Die neue SOLWODI-Beratungsstelle in Regensburg konnte feierlich eingeweiht werden. Den Segen für die neuen Räumlichkeiten in der Maierhoferstraße 1 spendete Bischof Rudolf Voderholzer persönlich.

 

Beratungslücke in der Oberpfalz geschlossen

Der katholische Frauenbund im Bistum Regensburg war die treibende Kraft bei der Realisierung der neuen Beratungsstelle. Seit vielen Jahren beschäftigt sich ein Arbeitskreis mit dem Thema „Frauenhandel und Zwangsprostitution“. Es wird viel Aufklärungsarbeit betrieben, doch eine Beratungs- oder Auffangstelle gab es für diese Frauen bisher nicht. Hier wollte der Frauenbund ansetzen und diese Lücke in der Oberpfalz schließen, so Karin Schlecht Diözesanvorsitzende des Katholischen Frauenbunds in Regensburg.

 

Beratung und Hilfe in Notsituationen, die keine Frau ausschließt

SOLWODI bedeutet: Solidarität mit Frauen in Not. Es handelt sich hierbei um umfassende Beratung und Hilfe in Notsituationen, die keine Frau ausschließt. Im Besonderen geht es um Frauen in besonderen Zwangslagen, sei es als Opfer von Menschenhandel wie Zwangsprostituierte oder Frauen, die in eine Ehe gezwungen werden oder wurden. Auch nicht zu vergessen sind die, die flüchten. Frauen haben meist sehr spezifische Fluchtgründe (Gewalt/sexuelle Ausbeutung/Vergewaltigung).

 

Missionsschwester Dr. Lea Ackermann hatte das <link http: solwodi.de _blank external-link-new-window external link in new>Hilfsprojekt SOLWODI(Solidarity with Women in Distress) 1985 in Kenia gegründet. Sie wollte damit Frauen und Kindern helfen, die aus Armut zur Prostitution gezwungen wurden. Mittlerweile gibt es in Kenia 34 und in Deutschland 18 SOLWODI  Beratungsstellen. Ihrer neuen Kollegin gab sie noch einen Rat mit auf den Weg: “Sie soll sehr aufmerksam bei Frauen und Kindern hinschauen, was da alles angelegt ist und ihnen helfen, das auszudrücken und davon zu leben, wozu sie eine Fähigkeit haben“. Zur Einweihung kamen auch alle SOLWODI-Beraterinnen aus ganz Bayern.

 

Viele Frauen sehen sich einer Versklavung ausgesetzt

Bischof Rudolf Voderholzer sind die Themen Frauenhandel- und Zwangsprostitution ebenfalls ein wichtiges Anliegen. Deshalb schrieb er diese Themen auch beim Katholikentag 2014 auf die Tagesordnung. „Ich bin der Meinung, dass sich keine Frau gerne in eine Position bringt, sich selbst zu verkaufen. Viele Frauen, vor allem aus den osteuropäischen Staaten sind mit falschen Versprechungen hierher gelockt worden. Hier sehen sich jetzt einer Entwürdigung und Versklavung ausgesetzt. Sie haben auch kaum eine Möglichkeit sich selbst aus dieser Situation zu befreien. Da steckt soviel menschliche Not drin, dass wir als Kirche für diese Menschen da sein müssen. Dem dient diese Beratungsstelle und ich freue mich diese nun eröffnen zu dürfen, sagte Bischof Rudolf bei der Einweihung. Besonders freut ihn, dass dieses Projekt in so kurzer Zeit realisiert werden konnte.

 

Die gesamte Kollekte beim Katholikentag(Eröffnungs- und Schlussgottesdienst) ging an das Hilfsprojekt SOLWODI. Das Bistum legte noch einmal die gleiche Summe als Spende obendrauf. Dieses Geld soll für die tägliche Arbeit und Projekte der SOLWODI-Beratungsstelle in Regensburg verwendet werden.

 

Frauen sollen wieder ein Leben ohne Zwang führen können

Leiterin der neuen Beratungsstelle ist Sozialarbeiterin <link mail window for sending>Simone Seebauer. Schon während ihres Studiums hat sie Frauen in Not geholfen. Sie hat im Caritas Haus St. Rita in Regensburg die Situation wohnungsloser Frauen kennengelernt. Auf dem Weg zu ihrer Masterarbeit hatte sie im Rahmen einer Teilzeitstelle in der Aids-Beratung mit der Lebenswelt von Prostituierten zu tun. Sie bedankte sich beim Frauenbund und dem Bistum Regensburg für die tolle Unterstützung bis zur Eröffnung. Mit meiner Arbeit geht es mit vor allem darum die Frauen zu beraten, zu helfen und zu unterstützen, damit sie wieder ein eingeständiges Leben ohne Zwang weiterführen können, so Simone Seebauer. Als Geschenk zum Start der neuen Beratungsstelle hatte Bischof Rudolf noch einen Scheck über 5.000 € als Mietzuschuss im Gepäck.



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