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Das Orgelmuseum in der Franziskanerkirche Kelheim

Kirche und Kultur

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Kelheim, 25. Juli 2023

Das Orgelmuseum in Kelheim ist das Einzige im ganzen Bistum. Ein schöner heller Kirchenraum, der die fünf Orgeln beherbergt. Ungewöhnlich, so ein weiter Kirchenraum ohne Säulen! Die Pfarrstiftung Kelheim stellt die Räume für den Verein zur Verfügung. Über die Herausforderungen dieses Projekts haben wir uns mit Pfarrer Reinhard Röhrner unterhalten.

Wann wurde die Franziskanerkirche gebaut?

Wie die Stadtpfarrkirche stammt sie aus dem 15. Jahrhundert und wurde als Predigerkirche erbaut. Die Mönche wollten näher bei den Menschen sein und kamen aus dem Trauntal, der Weltenburger Enge an den Michaelsberg in Kelheim

Seit wann gibt es hier das Orgelmuseum in der Franziskanerkirche?

In den 1990er Jahren musste die Kirche saniert werden. Dazu stellte der damalige Verantwortliche beim Landesamt für Denkmalpflege Zuschüsse aus dem Entschädigungsfond in Aussicht, wenn hier Orgeln einen Platz finden würden, die in anderen Kirchen durch neue Instrumente ersetzt wurden. Im Juni 1997 wurde die Franziskanerkirche durch Bischof Manfred Müller wieder eröffnet und sollte fortan als Kirche, Museum und Konzertraum dienen.

Wie kam es dann zum Orgelmuseum?

Im März 1993 war auf breite öffentliche Initiative eine erste Versammlung in der damaligen Klosterbrauerei Seitz. Es war von Anfang klar, dass die Pfarrei kein Museum führen kann. Deshalb wurde der Förderverein Orgelmuseum als Trägerverein für das Museum gegründet.

Wie finanziert sich der Verein?

Zum einen aus den Einnahmen der Museums- und Orgelkonzertbesucher. Dazu kamen vor allem am Anfang staatliche Zuschüsse aus dem Landesamt für Denkmalpflege für die Restauration der Denkmalorgeln und für das Museumskonzept vom Kultusministerium, der Stelle für nichtstaatliche Museen. In den letzten beiden Jahren erhielt der Verein Unterstützung von der Stadt Kelheim um sich neu aufstellen und unerledigte Fragen klären zu können.

Wo sehen sie die Grenzen der Unterstützung durch die Pfarrei

Die Pfarrei stellt die Franziskanerkirche und den Kreuzgang zur Nutzung zur Verfügung. Wie schon am Beginn vereinbart, sind die Aufwendungen, die für das Museum notwendig sind, vom Verein zu tragen. Da hat die Kirchenstiftung immer wieder großzügig den Verein unterstützt.

Vor welchen Herausforderungen steht nun der Verein und die Kirchenstiftung?

Die Stadt Kelheim hat in der großzügigen Unterstützung des Vereins einige Punkte benannt, die abgearbeitet werden sollen. Dazu zählt ein neues Sammlungskonzept für das Museum und vor allem auch die Brandschutzauflagen. Das ist vor allem Aufgabe des Vereins. Die Kirchenstiftung kann nur subsidiär helfen. Wir haben versucht die unklaren Fragen beim Brandschutz bis hin zu Brandmauern zu klären. Auch die Fragen des Versammlungsrechtes muss der Verein für seine Nutzung mit dem Landratsamt klären, dazu hat der Kreisbaumeister auf unsere Initiative einen Rahmen vorgelegt, der nun mit Sicherheitskonzepten erfüllt werden muss.

Wie beurteilen sie die aktuelle Situation?

Da der Verein derzeit keinen Vorsitzenden hat, muss der Verein vor allem wieder handlungsfähig werden. Dann können die offenen Fragen angegangen werden. Es ist ein ganzes Stück Arbeit, aber sicher im Dialog konstruktiv machbar.
Die Kirchenstiftung hat sich aufgrund zahlreicher Rechtsfragen juristischen Beistand geholt, damit diese Fragen gut geklärt werden können.

Wie sehen sie die Zukunft von Franziskanerkirche und Orgelmuseum?

Ich denke, dass eine gute Zukunft möglich ist. Sicherlich muss sich das Orgelmuseum neu aufstellen und die Perspektiven ausweiten. Die Kirchenstiftung fördert Kunst und Musik. Wir haben eine Stelle für einen hauptamtlichen Kirchenmusiker geschaffen, im Kindergarten haben wir ein musikalisches Angebot ermöglicht, das es weit und breit nicht in dieser Form gibt. Im Miteinander ist Vieles möglich und so bin ich optimistisch, dass es eine gute Zukunft geben kann, wenn wir mutige Menschen finden, die diese Ideen weitertragen.

Das Interview führte Jakob Schötz
Foto: Pfarrstiftung Kelheim



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