Speinshart/Regensburg, 25. März 2024
Eine interessante Auswahl an Konzerten und Ausstellungen präsentiert das Kloster Speinshart 2024. Renommierte Solisten und Ensembles sind dabei, doch auffallend ist vor allem die große Anzahl junger, internationaler Künstler und Künstlerinnen, was auch mit der neuen Intendanz der Konzertreihe in Zusammenhang stehen dürfte. Los geht es bereits am Ostermontag, 1. April um 16 Uhr mit dem Trompetenensemble Heroldsberg. Der Eintritt ist frei! Das Kloster Speinshart freut sich auf Ihren Besuch!
Das Ensemble, bestehend aus Christian Bauer, Cornelius Liebster und David Liebster, stellt uns in einem vielseitigen Programm Werke der Trompetenmusik vor. Das Repertoire der drei Trompeter umfasst barocke Ohrwürmer, romantische Musik aus dem 19. Jahrhundert und zeitgenössische Werke. In ihren Konzerten spielen die Musiker dabei sowohl auf modernen Ventiltrompeten als auch auf historischen Barocktrompeten. Von Beginn an spielt das Trompetenensemble Heroldsberg zusammen mit dem Gößweinsteiner Orgelvirtuosen Georg Schäffner, welcher ganz im Geiste der historisch informierten Aufführungspraxis zwischendurch auch gern mal zum Paukenschlegel greift. Das Ensemble vertritt Bavarian Brass, deren musikalischer Leiter krankheitsbedingt ausfällt.
Neue und experimentelle Töne, aber nicht nur
Raum für Experimente und Innovation bieten interdisziplinäre Performances, so etwa das Konzert der in Österreich lebenden Maria Maierhofer-Lischka mit einem Programm für Kontrabass und durch AI-Software gesteuerte Live Electronics und ein Projekt des britischen Art-Performance-Künstlers und Komponisten Luke-Lisa Deane, das Installationskunst mit Opernelementen und Virtual Reality verbindet. Das Projekt wird vom Niederländischen Kulturfonds für Podiumkünste („FondsPodiumKunsten“) gefördert und erlebt seine Premiere in Speinshart. Einen weiteren Höhepunkt bietet „BOOOM - Der Elektrische Salon“, ein Openair-Konzert im Klosterinnenhof, in dem der Schlagzeuger Gerwin Eisenhauer und Rapperin Layla Carter in ihrer Improvisation unterschiedlichen Genres zusammenbringen. Eine höchst tanzbare Reise zweier Musikgenerationen an die Randgebiete von Elektronik und Jazz.
Neben kultureller Avantgarde kommt auch dem historischen Erbe des Klosters und seiner Vernetzung im Europäischen Kulturraum viel Aufmerksamkeit zu: Ein Schubertprogramm der ungarischen Pianistin Petra Somlai, gespielt auf einem historischen Hammerflügel aus einer Oberpfälzer Privatsammlung, ein Konzert mit dem Passauer Cembalisten Stefan Baier mit Musik des im 18. Jahrhundert berühmten Speinsharter Musikers Johann Speth und seiner Zeitgenossen wie Georg Muffat, das Konzert „Espionage - Frühbarocke Lautenmusik im Zentrum der Macht“ mit dem Lautenisten Bernhard Reichel. Aus Italien ist Geiger Simone Pirri zu Gast und hat Sonaten italienischer Komponisten im Gepäck, die auch schon vor etwa 300 Jahren im Kloster Speinshart gespielt wurden.
Weltmusikliebhaber sollten das Konzert von Lajos Sárközi Jr. & Gypsy-Band nicht verpassen. Spross einer Musikerfamilie aus Ungarn, die sich sieben Generationen zurückverfolgen lässt, präsentiert er unverfälscht die eigene Version einer Tradition und lädt ein, eine neue Perspektive auf diese reiche Musikkultur zu gewinnen.
Text: Kloster Speinshart
(SSC)