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Soziales Engagement und Einsatz zur Heiligung des Sonntags

Bischof Rudolf beim Josefstag von KAB und Kolping in Kelheim

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Kelheim/Regensburg, 22. März 2024

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer hat anlässlich des Josefstages die Arbeit und das Wirken der beiden großen katholischen Sozialverbände, Kolping und Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), mit einer bischöflichen Messe gewürdigt. Dazu waren auch regionale Abordnungen beider Verbände in der Kelheimer Pfarrei Mariä Himmelfahrt erschienen.

Der Bischof dankte den Vertretern von Kolping und KAB – stellvertretend für ihre Gesamtverbände – für die geleistete politische Bildungsarbeit auf der Basis der katholischen Soziallehre. „Diese Lehre ist ein wesentlicher Grundpfeiler unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Bringen Sie deren Prinzipien weiterhin in den politischen Diskurs ein“, appellierte der Oberhirte. Er verwies auch darauf, dass die Verbände schon immer ein „Ort der Vorbereitung auf die Übernahme von politischer Verantwortung in den politischen Parteien und damit in den gewählten Gremien“ waren und bis heute sind.

„Josef tat, was Gott von ihm wollte“

In seiner Predigt charakterisierte Bischof Rudolf den Heiligen Josef, den Patron beider Verbände, als stillen Mann im Hintergrund, „aber von wesentlicher Bedeutung für Maria, für Jesus als Mensch und damit auch für Gott und auch für uns“. Ein weiteres Charakteristikum ist wichtig: „Josef ist ein Mann des Hörens, und er ist zugleich ein Mann des Tuns. Er tut sogleich, was Gott von ihm will.“ Dabei handle Josef in Freiheit und aus Überzeugung und Gott habe Josef aktiv in seinen Plan und Willen eingeweiht. Überliefert durch die Bibel sei dies durch zwei Träume. „Wahrscheinlich hat sich Josef sein Leben mit Maria anders vorgestellt, als es sich dann verwirklicht hat. Josef hätte auch gehen können. Aber er ist geblieben, er hat sich den größeren Plänen Gottes geöffnet und zur Verfügung gestellt. Er nahm Gottes Willen als den seinen an. Erst durch Josef wird Jesus der verheißene Sohn Davids“, führte Bischof Rudolf aus.

Josef als Schutzpatron für die Arbeit

Der Regensburger Diözesanbischof wies auch auf die Bedeutung des Heiligen Josefs für Papst Franziskus hin. Das Kirchenoberhaupt sehe in ihm den Patron all derer, „die auch heute noch aufgrund von Not, Hunger oder Verfolgung gezwungen sind, ihr Leben zu riskieren. Ein besonderer Schutzpatron für all jene, die wegen Krieg, Hass, Verfolgung und Elend ihr Land, ihre Heimat verlassen müssen“. Josef stehe auch für die Arbeit als eine wichtige Dimension der Selbstverwirklichung des Menschen, als Teilhabe und Mitwirkung am Schöpfungswerk Gottes – wie sie auch in der Katholischen Soziallehre seit der Enzyklika „Rerum Novarum“ von 1891 festgeschrieben ist. Dabei betonte Bischof Rudolf die Arbeit mit den Händen, also das Handwerk, als „ein großes Gut, worauf der Mensch auch ein Recht hat – eine Dimension der Verwirklichung unseres Menschseins“.

Mit einem Dank an die beiden Sozialverbände KAB und Kolping schloss der Oberhirte des Bistums seine Predigt, wobei er nochmals auf die Grundpfeiler der Soziallehre – Personalität, Solidarität, Subsidiarität und die sich daraus ergebende Nachhaltigkeit – hinwies. „Die Katholische Soziallehre ist bei Ihnen in guten Händen“, sagte er anerkennend. Auch den Einsatz der beiden Verbände für den Schutz, ja die „Heiligung des Sonntags“, für den arbeitsfreien Sonntag sprach er an. Er plädierte dafür, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um der Tendenz entgegen zu wirken, den Sonntag immer weiter auszuhöhlen und ihn immer mehr zu einem siebten Arbeitstag werden zu lassen. „Frei sein für Gott und für den Anderen“ nannte der Bischof als Maxime dieses Bestrebens.

Josefstag von KAB und Kolping in Kelheim

Engagement Kolpings in der Arbeitswelt

Den Gottesdienst zelebrierten die Präsides der anwesenden Ortsverbände mit. Kolping-Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt betonte in seiner Begrüßung, dass es wichtig sei, die Bedeutung des Heiligen Josef für die beiden Verbände wieder ins Gedächtnis zu rufen. Am Ende des Gottesdienstes beteten die Priester vor der Josefsfigur am Seitenaltar die Josefslitanei und baten damit den Tagesheiligen um seine Fürsprache.

Anschließend folgte ein Vortrag der Vizepräsidentin der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz, Kathrin Zellner, zum Thema „Kolping und Arbeitswelt – Strukturen, Aufgaben und Engagement“. Diesen trug Kolping-Diözesansekretär Markus Neft vor. Dabei ging es um die Struktur des Kolpingwerkes bzw. Verbandes, Kolping in der Selbstverwaltung des Handwerks, Kolping als Interessensvertretung und die Beteiligung von Kolping in ca. 40 Sozialversicherungsträgern. Mit einer Brotzeit sowie einem regen Gedankenaustausch endete der Josefstag in Kelheim.

Text und Fotos: Markus Bauer

(SG)

Josefstag von KAB und Kolping in Kelheim
Josefstag von KAB und Kolping in Kelheim
Josefstag in Kelheim: Pontifikalamt mit Bischof Voderholzer

Am Ende des Gottesdienstes beteten Bischof Rudolf und die Konzelebranten vor der Josefsfigur am Seitenaltar die Josefslitanei und baten damit den Tagesheiligen um seine Fürsprache.

Kolping-Diözesansekretär Markus Neft

Kolping-Diözesansekretär Markus Neft trug die Ansprache zum Josefstag der Vizepräsidentin der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz, Kathrin Zellner, zum Thema „Kolping und Arbeitswelt – Strukturen, Aufgaben und Engagement“ vor.

Josefstag in Kelheim

Mit einer Brotzeit sowie einem regen Gedankenaustausch endete der Josefstag in Kelheim.



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