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Dank für 50 Jahre Ständiger Diakonat im Bistum Regensburg

„Hand, Ohr und Herz des Bischofs und Priesters sein“

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Regensburg, 22. April 2023

„Die österliche Freude mischt sich mit der Freude über 50 Jahre des altkirchlichen Dienstes des Diakonates im Bistum Regensburg“, mit diesen Worten begrüßte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer die Ständigen Diakone, ihre Ehefrauen und Familien zur Dankmesse am Samstagvormittag in der altehrwürdigen Basilika St. Emmeram in Regensburg.

Vor genau 50 Jahren wurden hier zum ersten Mal verheiratete Männer zu Diakonen geweiht. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) hatte das Amt des Ständigen Diakons, so wie es in der Urkirche bestand, wiederbelebt und für verheiratete Männer geöffnet. Diese sind entweder im Hauptberuf in der Seelsorge tätig oder gehen einem zivilen Beruf nach und sind im Nebenberuf in einer Pfarrei eingesetzt. Klassisches Aufgabenfeld ist die Verkündigung des Wortes Gottes und der liturgische Dienst in der Heiligen Messe. Im Bistum Regensburg gibt es 115 Ständige Diakone, von denen der überwiegende Teil nach Regensburg zu diesem Dankgottesdienst gekommen waren.

„Der wahre Schatz der Kirche“

Nicht eigens für diese Messfeier ausgesucht, sondern von der Leseordnung vorgegeben, so Bischof Rudolf in seiner Predigt, war die Lesung aus der Apostelgeschichte 6, 1-7, die Einsetzung der ersten sieben Diakone in der Urkirche, die alle mit Namen genannt wurden. So wie bei den Aposteln, seien es ganz konkrete, namentliche Berufungen in die Nachfolge, man bleibe nicht anonym, wenn man dem Rufe Gottes folge. Die Berufung zum Dienst am Tisch (Caritas) und zum Verkündigungsdienst erschienen vielleicht auf den ersten Blick in einem gewissen Spannungsfeld, gehörten aber eigentlich wesentlich zusammen, da sie eine gegenseitige Ergänzung wären. Gerade in unserer Zeit sei der Dienst am Nächsten das stärkste Zeugnis unseres Glaubens. Gerne wies Bischof Rudolf da auf den Kalender mit Heiligen Diakonen hin, den die Hauptabteilung Pastorales Personal herausgegeben hat. Als Vorbild stellte er den Heiligen Diakon Laurentius von Rom (†258) vor, der als „Caritasdirektor“ in Rom, als ihn der Kaiser nach den Schätzen der Kirche fragte, den Saal der Armenspeisung zeigte.

„Das Gesicht der Kirche“

Priester und Diakone, so hatte Bischof Rudolf es bei seinem Besuch im Dekanat Amberg-Sulzbach wieder betont, müssen bei den Menschen sein. Da könne der Fußballplatz oder andere weltliche Orte und Ereignisse sein, wenn dies auch stimmig und glaubhaft sei, vor allem aber müssten sie an den Krankenbetten und bei den Obdachlosen und Armen sein, die den eigentlichen Schatz der Kirche darstellten. Die Diakone sollten, so wie der Heilige Laurentius im 3. Jahrhundert, „Hand, Ohr und Herz des Bischofs und der Priester“ sein. Wenn er auf die vielen Tätigkeitsfelder der Diakone im Nebenberuf schaue – Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung – dann wisse er, sie seien das „Gesicht der Kirche“, durch sie werde auch mitten in der Welt Gott, Glaube und Kirche sichtbar und erlebbar.

„Wir rufen dich, St. Wolfgang, an, dass Gottes Heil uns werde“

Der Dank für 50 Jahre Ständiges Diakonat wurde vielfältig sichtbar: Je zwei Diakone versahen den Verkündigungsdienst bei Evangelium und Fürbitten sowie den Altardienst. Die Lesung wurde von der Sprecherin des Frauenkreises vorgetragen, die Ministranten waren Kinder aus dem Diakonatskreis und dem der Bewerber, die Gaben wurden von Ehefrauen und den vier Diakonatsbewerbern zum Altar gebracht. Nicht nur die beiden Zeremoniare waren Ständige Diakone, sogar in der Kirchenmusik war an der Trompete ein Diakon vertreten. Den feierlichen Abschluss bildete eine Prozession aller anwesenden Diakone mit dem Bischof und dessen Konzelebranten in die Wolfgangskrypta zum Schrein des Bistumsheiligen. So wie vor 50 Jahren bei der ersten Diakonatsweihe, wurde sie und ihre Familien dem Schutz des Heiligen Wolfgangs anempfohlen.

Text und Fotos: Carl B. Prämassing/jas

Ein Erinnerungsfoto nach der Gottesdienstfeier mit allen angereisten Ständigen Diakonen (©Leo Scorczyk).



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