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„Christen vor“ bei der Bewahrung der Schöpfung

Den Schrei der verletzten „Schwester Erde“ hören

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Regensburg, 22.02.2023

Umwelt- und Klimaschutz sind wichtig. Christinnen und Christen sprechen dabei von der „Bewahrung der Schöpfung“. Impulse für ein entsprechendes Engagement kann man auch dem reichen Schatz biblisch-christlicher Schöpfungsspiritualität entnehmen. 

 

Barmherziger Umgang mit der Erde

Der Mensch soll sich die Erde unterwerfen, heißt es in Genesis 1,28. Doch es gibt auch eine andere Seite: Besonders Papst Franziskus betont, dass wir den Schrei der verletzten „Schwester Erde“ (Laudato si‘, 53) hören, sie gerecht und barmherzig behandeln sollen.

Sein Namenspatron, der heilige Franz von Assisi, steht für eine solche von einer Schöpfungsspiritualität genährten Haltung. In seinem Sonnengesang spricht er liebevoll etwa von „Bruder Wind“ und „Schwester Wasser“. Dies zeigt, er war von einem familiären Verhältnis zur Schöpfung geprägt. Der Papst sieht in dem Minderbruder daher ein Vorbild für „eine froh und authentisch gelebte ganzheitliche Ökologie“ (Laudato si‘, 10).

 

Das Motiv der Natur in den Psalmen

Ein Sich-Einfühlen in die Natur, die uns umgibt, wird so zu einem Element christlicher Kontemplation und Mystik. Dabei werden die Mitgeschöpfe schon seit biblischen Zeiten mit ins Gebet genommen. Es sind besonders die Psalmen des Alten Testaments, die einen Gebetsschatz bieten, in dem Naturmotive eine wichtige Rolle spielen.

Psalm 104 etwa lädt geradezu zu einem gebeteten Spaziergang durch Gottes Schöpfung ein; mit Himmel und Wassern, Bergen und Tälern, Bäumen und Tieren, die allesamt dazu einladen, Gott zu loben: „Herr! Alles hast du geschaffen in Weisheit, erfüllt ist die Erde von deinen Geschöpfen“ (Ps 104,24).

 

Heiligkeit aller Lebewesen

Hierin drückt sich aus: Alle Geschöpfe haben vor Gott ihren eigenen Wert und ihre eigene Schönheit. Den Menschen verweisen sie dabei auf die ökologische Dimension von Unheil und Heil. Dieses Heil bedeutet nach christlicher Vorstellung das „Leben in Fülle“ (Joh 10,10), das ohne Beziehung zur Natur und zu den Mitgeschöpfen an Üppigkeit einbüßen würde. Es geht dabei auch um ein Gespür für die Heiligkeit allen Lebens.

So verstanden dient der christliche Schöpfungsglaube als eine Quelle, aus der die Grundhaltungen der Ehrfurcht, der Freude, der Dankbarkeit und der Achtung gegenüber allen Lebewesen erwachsen können. Eine solchermaßen geprägte Spiritualität sensibilisiert letztlich für das Stöhnen der Erde und bestärkt das so dringend notwendige Engagement für die Bewahrung der Schöpfung.

Text: Von f1rstlife-Redaktion  / (jw)

 



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