Vilsbiburg / Regensburg, 10. Januar 2025
Ein Mann, der viele Wege gegangen ist: Frank Borkenhagen war einst erfolgreicher Unternehmer. Heute arbeitet er als Hausmeister im Caritas Altenheim Vilsbiburg. Der Liebe wegen kam der gebürtige Berliner nach Bayern – und gehört seit November 2024 zum Team des Pflegeheims. Über einen ungewöhnlichen Werdegang und eine sehr spezielle Berufung.
Borkenhagen begann seine Karriere als Schlossermeister in München und machte sich schnell einen Namen. Er arbeitete an renommierten Designobjekten aus Edelstahl, darunter Lafayette in Berlin. Dann ein Wechsel in den Vertrieb. Weltweit verkaufte er Baumaschinen, bereiste zahlreiche Länder in Amerika, Afrika und Asien. Sein Unternehmergeist ermöglichte ihm Gründung der „Traumfabrik“, einer Marke für Luxusreisen, Spirituosen, Lifestyle und Zigarren. Diese Zeit beschreibt er als Phase des Genusses und der Leidenschaft für Mode und Luxus: „Ich war weltweit im Vertrieb unterwegs, habe viel gesehen, viel gelebt. Doch irgendwann war es Zeit für etwas Neues.“
Mit 57 Jahren entschied er sich für einen radikal geänderten beruflichen Weg: Der soziale Aspekt sollte im Vordergrund stehen. Im Caritas Alten- und Pflegeheim, dem Geschwister-Lechner-Haus in Vilsbiburg fand er, was er gesucht hatte. Hier kümmert er sich nun als Hausmeister um sozusagen alles: von der Zimmereinrichtung über die Reparatur von Weihwasserspendern bis zur Auswahl von Heizungen. Er genießt seine abwechslungsreiche Tätigkeit sehr, vor allem aber möchte er älteren Menschen mehr Wertschätzung und Lebensqualität bieten, denn ihm ist aufgefallen: „Es ist traurig, dass ältere Menschen oft nicht den Lebensstandard genießen können, den sie verdienen.“
Mit seinem Engagement im Altenheim will Borkenhagen sein Motto umsetzen: „Tue etwas, das nicht nur dir, sondern auch anderen guttut.“ In seiner Freizeit widmet er sich weiterhin seiner Leidenschaft für Zigarren. Für ihn sind sie eine bewusste Pause von seinem aktiven Alltag: „Zigarren bedeuten für mich, mich hinzusetzen, herunterzufahren und zu genießen. Heute geht alles so schnell – fast niemand nimmt sich mehr die Zeit für bewusste Momente.“ Nach einem erfolgreichen Arbeitstag heißt es dann mit Zigarre in der Hand: entspannen, zurücklehnen und genießen.
Text: Caritasverband
(sig)