Caritas und Seniorenamt Regensburg wollen Bekanntheit des Bistums-Energiefonds bei älteren Menschen steigern
Energiefonds erst zur Hälfe ausgeschöpft
Regensburg, 3. Mai 2024
Steigende Energiekosten belasten Menschen mit geringem oder gar keinem Einkommen besonders stark. Aus diesem Grund hatte die Bundesregierung Ende 2022/Anfang 2023 eine so genannte Energiepreispauschale ausgezahlt. Die fälligen Kirchensteuern aus diesen Zahlungen hat das Bistum Regensburg in einen Energiefonds fließen lassen. Die Caritas wurde mit der Verteilung der 3,3 Millionen Euro betraut. Rund die Hälfte ist mittlerweile ausbezahlt. Um älteren Menschen über die Existenz des Fonds zu informieren und den Zugang zu diesen Geldern einfacher zu machen, arbeitet die Caritas seit kurzem enger mit dem Seniorenamt der Stadt Regensburg zusammen.
„Grundlage für die Auszahlung des Energiefonds ist immer eine finanzielle Notlage, welche in unseren Beratungsgesprächen zusammen mit den Klientinnen und Klienten festgestellt wird“, erklärt Theresa Hilz, Teamleitung der Allgemeinen Sozialberatung der Caritas im Beratungszentrum St. Gabriel. Über die Beratungsdienste der Caritas werden die Gelder in Form von finanziellen Soforthilfen an Menschen weitergeleitet, die aus eigener Kraft nicht mehr in der Lage sind, die stark gestiegenen Energiekosten zu tragen: Einzelpersonen können bis zu 750 Euro Soforthilfe aus dem Energiefonds erhalten. Familien bis zu 1500 Euro. Der genaue Betrag ist von der finanziellen Notlage abhängig. Auch ein Zweitantrag für die Soforthilfe aus dem Energiefonds ist möglich.
Langfristige Lösungen gewollt
„Unser Beratungsansatz zielt darauf ab, langfristige Lösungen für unsere Klienten zu erarbeiten, anstatt lediglich kurzfristige finanzielle Unterstützung zu bieten. Daher ist ein persönliches Beratungsgespräch Voraussetzung für die Antragstellung“, erläutert Rebecca Moser, Beraterin für das Projekt Energie- und Nothilfe der Caritas Regensburg, das Verfahren für die Soforthilfen. Die Hilfen aus dem Energiefonds können insbesondere für das Begleichen von Energieschulden sowie Verbindlichkeiten aus Nebenkostenabrechnungen verwendet werden. Darüber hinaus ist es möglich, die Teilhabe von Kindern zu unterstützen und beispielsweise Schulutensilien zu finanzieren. Auch die Zuzahlung zu Medikamenten ist ein möglicher Verwendungszweck sowie die Abwendung von Strom- und Gassperren.
Auch ältere Menschen sollen erreicht werden
Rund die Hälfte aus dem 3,3 Millionen Euro „schweren“ Energiefonds des Bistums Regensburg ist bislang verteilt. Angesichts der Tendenz älterer Menschen, sich bei Beantragung von Unterstützung zurückhaltend zu zeigen, wurde im März dieses Jahres ein Dialog mit dem Seniorenamt der Stadt Regensburg initiiert. Durch die bestehenden Verbindungen vieler Rentnerinnen und Rentner zum Seniorenamt können nun mehr Hilfsbedürftige erreicht werden. Zudem erleichtert die Zusammenarbeit zwischen den Beratungsstellen die Antragsstellung für immobile Seniorinnen und Senioren.
Energiefonds des Bistums Regensburg
Die Finanzmittel für den Energiefonds des Bistum Regensburg stammen aus zusätzlichen Kirchensteuereinnahmen im Zuge der Energiepreis-Pauschale (EPP). Diese staatliche Pauschale in Höhe von 300 Euro war zum Jahreswechsel 2022/23 bundesweit auch an alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ausbezahlt worden. Die Kirchensteuerpflicht dieses Zusatzeinkommens führte zu Mehreinnahmen für das Bistum Regensburg. Diese Mehreinnahmen wurden vollständig in den Energiefonds investiert.
Text: Sonja Och/Caritas Regensburg
(kw)
Ilona Fink, Mitarbeiterin in der Allgemeinen Sozialberatung der Caritas Regensburg, bei einem Beratungsgespräch. © Sonja Och
Weitere Infos
Allgemeine Sozialberatung
Die Allgemeine Sozialberatung des Caritasverbandes für die Diözese Regensburg unterstützt Ratsuchende bei der Realisierung von existenzsichernden Grundlagen oder der Bewältigung von Lebenskrisen. Die Mitarbeitenden helfen Klientinnen und Klienten dabei, sich zu orientieren, selbstbestimmt zu handeln und Verantwortung für sich zu übernehmen. Der Fachdienst klärt im Gespräch die Problematiken und vermittelt gegebenenfalls zu weiteren speziellen Hilfen der Caritas und anderer Beratungs- und Hilfseinrichtungen. Jährlich wenden sich etwa 1100 Ratsuchende an die Beratungsstelle in Regensburg.