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52. Auflage: Caritas-Sonnenzügler herzlich am Chiemsee empfangen

Ein Lichtblick für alle, die allein nicht reisen können

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Regensburg, 4. Juli 2023

„Danke für diesen schönen Tag“, verabschiedet sich eine der Teilnehmerinnen des 52. Caritas-Sonnenzuges am Samstagabend kurz nach 20 Uhr am Regensburger Hauptbahnhof beim Organisationsteam. Rund 320 ältere und behinderte Menschen haben zusammen mit über 80 Helferinnen und Helfern der Caritas und der Malteser eine Tagesreise nach Prien am Chiemsee mit Mittagessen und Gottesdienst auf der Fraueninsel erlebt.

Alles hat reibungslos geklappt. „Wir waren sehr erfreut, dass der Sonnenzug nach drei Jahren Corona-Pause wieder so gut angenommen wurde“, fasst Organisatorin Brigitte Weißmann, Referatsleiterin Soziale Beratung der Caritas Regensburg, zusammen. „Beeindruckend waren auch die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, mit der wir am Chiemsee aufgenommen und umsorgt wurden.“

Ein Zug für 400 Leute

Bereits um kurz nach sechs Uhr herrscht an diesem Samstagmorgen eine Mischung aus reger Betriebsamkeit des Helferteams und der ersten eintreffenden Mitfahrer des Caritas-Sonnenzuges auf dem Bahnsteig von Gleis 1 am Regensburger Hauptbahnhof. Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein sind gekommen, um die 400 Köpfe starke Reisegruppe zu verabschieden. Mit leichter Verspätung startet der aus drei Einheiten zusammengesetzte Agilis-Zug um 7:12 Uhr Richtung „bayerisches Meer“.

Der Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes, Domkapitular Michael Dreßel, und Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann nutzen die knapp dreistündige Zugfahrt, um mit den Mitfahrenden ins Gespräch zu kommen. Für viele ist der Caritas-Sonnenzug ein echter Lichtblick im Jahreskalender, einen gemeinsamen Tagesausflug zu machen, den sie aufgrund ihrer Einschränkung alleine nicht hätten antreten können. An Bord ist auch ein Geburtstagskind, Ute Groß aus Neutraubling.

Menschen am Bahnhof

Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (Mitte), Bürgermeisterin Astrid Freudenstein (li.) und agilis-Geschäftsführer Gerhard Knöbel (2.v.re.) wünschten den Sonnenzüglern bei der Abfahrt am Hauptbahnhof eine gute Reise. © H.C. Wagner

Mit Laura Richtung See

Am Bahnhof in Prien wartet „Laura“, eine grasgrüne Dampflokomotive aus dem Jahr 1871, die die Chiemseebahn antreibt. Mit der historischen Chiemseebahn geht es Richtung Anlegestelle des Motorschiffes „Edeltraud“. Die zahlreichen Rollstuhlfahrer werden parallel von den Maltesern vor Ort mit Kleinbussen transportiert. Rund 30 Minuten wird die Fahrt zur Fraueninsel dauern, gesteuert von einem Kapitän, der – wie er stolz erzählt – mit einer Regensburgerin verheiratet ist. Mittlerweile ist es Mittagszeit und somit Zeit fürs Essen. Auf zwei Stockwerken und im Garten umsorgt das Team des Klosterwirts die Gäste des Sonnenzuges mit ganz viel Herzlichkeit, gutem Essen und schließlich Kaffee und Kuchen.

Dampflok und historischer Zug, Leute steigen ein

Ein Höhepunkt: unterwegs mit der historischen Chiemseebahn. © H.C. Wagner

Nie allein – vor allem nicht beim Sonnenzug

„Wer glaubt, ist nie allein.“ – Gemeinsam singen die Sonnenzügler in der bis auf den letzten Platz gefüllten Abteikirche Mariä Opferung das Lied mit der Nummer 837 aus dem Gotteslob der Diözese Regensburg, an der Orgel begleitet von Ordensschwester Eva-Maria, die ihre Klosterarbeit für diesen besonderen Dienst gerne unterbrochen hat. Das Lied war 2006 zum Papstbesuch komponiert und getextet worden. Bereits seit 1.200 Jahren besteht das Benediktinerinnenkloster der Abtei Frauenwörth im Chiemsee.

Den festlichen Gottesdienst hält Domkapitular Michael Dreßel. In seiner Predigt stellt er die Gottesmutter in den Mittelpunkt: „Maria ist keine entrückte Gestalt auf einer Wolke, sondern steht mit beiden Beinen mitten im Leben. Sie kennt seine Höhen und Tiefen; verzweifelt aber ist sie nie, weil sie getragen war von einem tiefen Gottvertrauen. Darum vertrauen sich ihr die Menschen seit 2000 Jahren an und finden Hilfe und Trost bei ihr.“

Nach dem Gottesdienst lässt sich die Sonne in ihrer ganzen Pracht sehen. Wie schon den ganzen Tag kommt dann zum wiederholten Mal das mitgereiste „Sonnenzug“-Quintett zum Einsatz, das unermüdlich mit handgemachter Musik für Stimmung sorgt. Die Mitreisenden haben noch die Möglichkeit zum Spaziergang, zum Besuch im Klosterladen oder zur persönlichen Entspannung im Schatten oder direkt am See, bevor mit der MS „Rudolf“, gebaut von 1973 bis 1974 in der Regensburger Hitzler-Werft, das Festland angelaufen wird, wo an der Anlegestelle die Chiemseebahn für die Fahrt zum Bahnhof von Prien bereitsteht.

Gottesdienst in barocker Kirche

Festlicher Gottesdienst in der Abteikirche Mariä Opferung auf der Fraueninsel mit Diözesan-Caritasvorsitzendem und Domkapitular Michael Dreßel (v.li.) und Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann (v.re.). © H.C. Wagner

Ein reibungsloser Tag geht zu Ende

Auch die Rückfahrt mit dem Sonderzug nach Regensburg funktioniert dank der guten Planung und einem gut aufgelegten Zugbegleiter-Team reibungslos. Die Caritas- und Malteser-Teams verteilen noch einmal Verpflegung. Insgesamt 1.200 Wurst- und Käsesemmeln, Bananen, Riegel, Getränke und – traditionell – Schokolade finden auf der Fahrt schnell Abnehmer. Die Firma Edeka Dirnberger spendierte Getränke im Wert von 1000 Euro. Um 20:09 Uhr fährt der 52. Caritas-Sonnenzug wieder in Regensburg ein. „Keine besonderen Vorkommnisse“ ist die Zusammenfassung von Malteser-Urgestein Herbert Scheuerer und Organisatorin Brigitte Weißmann kurz vor dem Einlaufen in den Heimatbahnhof.

Domkapitular Michael Dreßel, der zum ersten Mal den Sonnenzug begleitete, sagt: „Es war großartig! Ich bin sehr dankbar und stolz auf das gute Miteinander der Haupt- und Ehrenamtler von Caritas und Maltesern, die gemeinsam den Seniorinnen und Senioren einen wunderbaren Tag bereitet haben. Ein wunderbares Bespiel für das sozial-caritative Handeln der Kirche."

Text: Caritas Regensburg

(kw)

Mitarbeiter eines Hilfsdienstes schiebt alte Frau im Rollstuhl über Bahnsteig

Ein Team ehrenamtlicher Helfer der Malteser unterstützte auch in diesem Jahr wieder den Sonnenzug der Caritas Regensburg. © H.C. Wagner



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