Der Ausgrenzung entgegenwirken
Rosy Magallanes, Sozialpädagogin bei der Caritas Migrationsberatung für Erwachsene Zugewanderte (MBE), kennt diese Herausforderungen aus eigener Erfahrung. Sie kam selbst als Zehnjährige aus Peru nach Deutschland und erinnert sich an ihren ersten Schultag: „Ohne die Sprache zu verstehen, anders auszusehen und dann auch noch diese materiellen Unterschiede zu erleben – das war sehr schwer.“ Sie betont: „Kinder vergleichen sich miteinander und hier beginnt oft schon die Ausgrenzung.“
Um allen Kindern der Klientinnen und Klienten der Caritas Migrationsberatung Teilhabe zu ermöglichen, haben sich Magallanes und ihr Team eine besondere Aktion einfallen lassen: In liebevoller Handarbeit bastelten sie gemeinsam Schultüten, um den zukünftigen Schülerinnen und Schülern einen unvergesslichen und gleichwertigen Start in die Schulzeit zu bereiten.
Hilfe durch den Flüchtlingsfonds
Ermöglicht wurde die Schultütenaktion durch den Caritas Flüchtlingsfonds, der die notwendigen Schulmaterialien für die bedürftigen Familien finanzierte. Darüber hinaus konnte das Team der Caritas MBE auf die großzügige Unterstützung des Regensburger Unternehmens „Papier Liebl“ zählen. „Nachdem ich nach einem Rabatt für Brotdosen und Trinkflaschen gefragt hatte, spendete das Unternehmen zusätzlich noch 22 Sporttaschen – für jedes Kind eine, gefüllt mit weiterem Schulmaterial und einem Spiel. Das war eine wunderbare Überraschung und hat uns enorm geholfen!“, berichtet Magallanes dankbar.
Der schönste Moment war, als Magallanes die zukünftigen Erstklässler mit ihren Eltern in ihr Büro einlud, erzählt sie strahlend. Dort erwartete die 22 Kinder ein zu einem Klassenzimmer umgestalteter Platz – und für jedes Kind lag eine liebevoll gestaltete Schultüte bereit. „Manche Kinder wussten gar nicht, wie sie sich bedanken sollten, aber die vielen Umarmungen und freudestrahlenden Gesichter sagten mehr als tausend Worte“, sagt Magallanes gerührt.
Text: Susanne Och/Caritas Regensburg
(kw)