Caritas Kinderhilfe Ukraine
Schüler sammeln für ukrainische Kinder
„Sind Sie schon zurück?“, fragten die Pindl-Internatsschüler ihren Internatsleiter Thomas Walther am Donnerstagmorgen, 31. März. Nur 24 Stunden war er mit Geschäftsführer Markus Pindl unterwegs gewesen, einmal Warschau und zurück, inmitten der Schulwoche.
Vor rund einem Monat, kurz nach Kriegsausbruch in der Ukraine, war für den Pindl-Internatsleiter Thomas Walther klar: „Wir müssen helfen.“ Aber wie? Bald stieß er auf das Hilfsprojekt der Caritas Regensburg: die Caritas Kinderhilfe Ukraine. Dabei geht es um tausende Kinder und Jugendliche, die aus Heimen in der Ukraine nach Polen in Sicherheit gebracht wurden. Die Caritas Polen kümmert sich um deren Unterkunft und Versorgung. Die Caritas Regensburg unterstützt die Kollegen im Nachbarland mit Sach- und Geldspenden. Erst Mitte März begleitete Caritasdirektor Michael Weißmann einen Hilfskonvoi nach Warschau.
Die Schülerinnen und Schüler des Pindl-Internats in Regensburg waren von der Idee begeistert, die Caritas Kinderhilfe Ukraine zu unterstützen. „Der Funke sprang über“, sagt Walther. Alle packten mit an, es wurden Aushänge gedruckt und an den Schulen verteilt. Die Spenden häuften sich: Innerhalb von zehn Tagen kamen 2.800 Euro zusammen – und ein Ford Transit bis oben hin gefüllt mit Sachspenden.
Anderen helfen, Gutes tun – das hilft auch gegen die eigene Ohnmacht und Betroffenheit, da waren sich die Internatsschüler einig. Lina, Nico, Maximilian und Jonas übergaben vor Kurzem stellvertretend für die 1500 Schülerinnen und Schüler der Pindl-Schulen den Spendenscheck an Diözesan-Caritasdirektor Weißmann.
„Wir haben gelernt, dass wir etwas bewirken können“, sagte Nico, 16, bei der Spendenübergabe. „Wir haben versucht, uns in die Jugendlichen aus der Ukraine hineinzuversetzen“, sagte Lina, 18. „Es muss schrecklich sein.“ Jonas, 19, fügte hinzu: „Wenn wir Gutes tun, kommt auch etwas zurück.“ Und Maximilian, 18, sagte: „Wir sind die Zukunft. Wir möchten keinen Krieg mehr.“ Internatsleiter Walther erklärte, dass die Aktion auch die Helfenden gestärkt habe. „Wie gehen wir mit Krisen um? Das ist eine Frage, die alle angeht. Eine Antwort darauf liegt oft im Miteinander.“
Internatsleiter Thomas Walther (li.) hat mit vier Pindl-Schülern symbolisch einen Scheck in Höhe von 2.800 Euro an Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann übergeben. Foto: Schophoff/Caritas Regensburg
Wenige Tage vor der Scheckübergabe in Regensburg hatten Walther und Pindl die Sachspenden bereits nach Warschau gefahren. Beim Mittagessen mit Verantwortlichen der Caritas Polen war dem Regensburger Internatsleiter klar geworden, was das Nachbarland Polen derzeit leistet. Knapp 2,27 Millionen Geflüchtete aus der Ukraine sind seit Kriegsbeginn nach Polen gekommen; so viele wie in kein anderes Land. Diese Menschen müssen versorgt und untergebracht werden. Die Caritas Polen ist maßgeblich daran beteiligt.
Auf der Rückreise, kurz nach Warschau, überholten die Regensburger einen schwarzen Bus mit ukrainischem Kennzeichen, „verstaubt, nein, verdreckt“, in der Heckscheibe ein rotes Kreuz aus Panzertape. In dem Bus saßen Kinder und Jugendliche. Woher kamen sie? Was haben sie erlebt? Und wohin fuhren sie? Das sind Fragen, die Walther, obwohl er schon wieder zurück ist, nicht loslassen.
Die Caritas Regensburg bittet weiterhin um Spenden unter dem Stichwort „Ukraine“:
Caritasverband für die Diözese Regensburg e.V.
Liga Bank Regensburg
BLZ: 75090300
Konto: 760
IBAN: DE94 7509 0300 0000 0007 60
Swift-BIC: GENODEF1M05
Mit der „Caritas Kinderhilfe Ukraine“ können auch weiterhin Hilfspakete nach Warschau versendet werden. Adressaufkleber, Packliste sowie ein Begleitbrief finden sich unter: www.caritas-regensburg.de.
Pindl-Geschäftsführer Markus Pindl (2.v.li.) und Internatsleiter Thomas Walther (3.v.li.) haben die Sachspenden in der Zentrale der Caritas Polen in Warschau an den Projektkoordinator Bartlomiej Kulisz und weitere Mitarbeitende übergeben. Foto: Pienkowski/Caritas Polen
Titelbild: Pienkowski/Caritas Polen
Weitere Infos
365 Tage – 365 Geschichten: der Caritas-Jubiläumsblog
Der Caritasverband Regensburg feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass gibt es auf dem Jubiläumsblog täglich eine Geschichte aus der Welt der Caritas im Bistum Regensburg. Dort finden sich auch ausführliche Berichte zur „Kinderhilfe Ukraine“ und dem Hilfskonvoi nach Warschau mit dem Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann. Hier geht’s zum Blog: https://www.100jahrecaritas.de/.