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Caritas International warnt vor Katastrophe im Kongo

Hilfe für Geflüchtete rund um Goma

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Regensburg, 6. Februar 2025.

Die Situation in der Demokratischen Republik Kongo zählt zu den schwersten humanitären Krisen in Afrika südlich der Sahara. Im Jahr 2024 benötigen mehr als 25 Millionen Menschen humanitäre Hilfe, das ist ein Viertel der Bevölkerung. Caritas international ist in mehreren Provinzen aktiv - unter anderem in Ituri, Nord-Kivu, Tanganyika und Kasai, vor allem aber in Goma, das jüngst von Rebellen eingenomen wurde..

Besonders groß ist die Not im Osten des Kongo, eine Region, die von brutalen Gewaltkonflikten heimgesucht wird. Insbesondere die Provinz Nord-Kivu ist seit der ersten Flüchtlingswelle, die sich im Zusammenhang mit dem Völkermord in Ruanda 1994 entwickelte, ein Epizentrum der Krise. Die akute Eskalation in Nord-Kivu begann 2022, als die Kämpfe zwischen bewaffneten Rebellengruppen und der Regierungsarme wieder aufflammten. Wegen des Gewaltkonflikts sind inzwischen über zwei Millionen Menschen auf der Flucht. Sie leben als Vertriebene im eigenen Land, unter dramatischen humanitären Bedingungen.

Die Landwirtschaft und der Handel in der Region sind zusammengebrochen, was dazu führt, dass Millionen Menschen Hunger leiden, es kaum medizinische Versorgung oder Bildung gibt. Besonders junge Frauen und Mädchen müssen viel Leid ertragen. Sie sind körperlichen Übergriffen durch die Konfliktparteien ausgesetzt, erleben emotionale Gewalt oder werden zwangsverheiratet.

Die Caritas Goma, eine vertrauensvolle Hilfsorganisation und Partner von Caritas international, ist seit Jahren in der Region aktiv. Die Nothilfe der Caritas Goma richtet sich an die Menschen, die wegen des Gewaltkonflikts fliehen mussten und jetzt in informellen und schlecht ausgestatteten Flüchtlingssiedlungen leben. Die Caritas kümmert sich zudem um diejenigen, die unter den Folgen des Klimawandels leiden und beispielsweise ihr Ackerland oder ihre Häuser durch Überschwemmungen verloren haben. Und sie hilft den jungen Frauen und Mädchen, die unter der Gewalt leiden.

Über 120 bewaffnete Gruppen operieren im Kongo. Verschärft wurde die Situation in den letzten Jahren durch Folgen des Klimawandels und der Covid-Pandemie. Schwere Regenfälle und Überschwemmungen, von denen allein zwischen Mitte November 2023 und Januar 2024 über zwei Millionen Kongoles_innen betroffen waren, verschlechtern die Lebensbedingungen enorm. Über sechs Millionen sind auf der Flucht und leben als Flüchtlinge im eigenen Land, das ist die höchste Zahl an Binnenvertriebenen auf dem afrikanischen Kontinent. Die Zustände in den informellen Flüchtlingslagern sind katastrophal. Krankheiten grassieren, Frauen und Mädchen werden sexuell ausgebeutet und Millionen von Menschen sind von akuter Mangelernährung betroffen, hauptsächlich Kinder unter fünf Jahren. Eine Verbesserung der Zustände ist aktuell nicht in Sicht.

Text: Caritas International

(sig)



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